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0247 - Der Schädelthron

0247 - Der Schädelthron

Titel: 0247 - Der Schädelthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber wuchs etwas, das Nils Björnsson mal erwähnt hatte. Eine weiße Eule.
    Gewaltig, übergroß und auch unheimlich. Sie schien versteinert zu sein und hatte beide Flügel ausgebreitet, die mir fast so groß vorkamen wie die Arme eines Menschen. In dieser Größe hatte ich bisher nur Strigus erlebt und hätte nie gedacht, daß die geheimnisvolle weiße Eule ebenfalls so groß sein konnte.
    Mit ihrem Kopf berührte sie fast die Decke des Raumes, und die Enden der Flügel streiften die Wände. Wir waren sprachlos.
    »Mein Gott«, stöhnte Nils, »damit hätte ich nie im Leben gerechnet. Das ist er also.«
    Ich löste mich von den anderen und ging einen Schritt tiefer in den Raum.
    Die Eule hielt die Augen offen. Da ich näher herangegangen war und sie angeleuchtet hatte, sah ich auch die Farbe. Sie schimmerten nicht grün, sondern in einem düsteren, verwaschen wirkenden Rot. Das Tier selbst, das mich an eine Steinfigur erinnerte, wuchs tatsächlich aus der Schädelplatte des Totenkopfs.
    War es nur ein Symbol, oder konnte es leben? Ich wußte es nicht, hoffte jedoch, eine Antwort auf die Frage zu erhalten. Klar war nur, daß wir vor einem schwarzmagischen Heiligtum standen.
    Es wollte mir einfach nicht in den Kopf, daß niemand davon gehört hatte, denn so etwas hätte ich nie und nimmer auf den Lofoten vermutet.
    War der Schädel ein Dimensionstor? Das konnte durchaus sein, denn wir hatten ähnliche Dinge schon oft genug erlebt, und Dimensionstore gab es auf dieser Welt viele.
    Suko hatte die Tür ins Schloß gedrückt. Auch ihn hielt nichts mehr auf seinem Platz. Er begann ebenfalls den Raum zu durchwandern und fand sogar Kerzen. Sie lagen auf einem Holzbrett an der Wand. Die Dochte zeigten eine schwarze Verfärbung, ein Zeichen, daß sie bereits angebrannt waren.
    »Schonen wir unsere Batterien«, schlug der Chinese vor und zündete die erste Kerze an.
    Vier insgesamt hatte er gefunden. Er entflammte die drei anderen an der ersten Kerze, ließ ein wenig Talg zu Boden tropfen und stellte die Kerzen dort hinein. War die Atmosphäre vorher irgendwie bedrohlich gewesen, so erhielt sie jetzt noch einen zusätzlich unheimlichen Touch, der von dem flackernden Kerzenlicht ausging. Da huschten bizarre Schatten über den mitten im Raum stehenden Totenschädel und schienen ihn mit einem geisterhaften Leben zu erfüllen. Wir hatten das Gefühl, als würde sich der Schädel bewegen und auch die weiße Eule nicht mehr still auf der Platte sitzenbleiben.
    Aber es war eine durch Schattenspiele und Lichtreflexe hervorgerufene Täuschung. Der Schädel blieb ruhig.
    Suko hatte die Kerzen im Raum verteilt. Anschließend wollte er sich an die Durchsuchung des Blockhauses begeben.
    »Wie fangen wir es an?« fragte er. »Trennen wir uns?«
    »Gibt es denn noch weitere Räume?« wollte Nils Björnsson wissen.
    »Von außen sieht es jedenfalls so aus«, murmelte Bill Conolly. »Zumindest müßte noch ein Dachboden existieren.«
    »Wie kommen wir rauf?« Nils stellte die Frage. Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als Suko seine Lampe anknipste, den Arm anhob und gegen die Decke leuchtete.
    »Da ist eine Klappe«, meldete er.
    Wir alle schauten hin. Die Decke war sehr hoch. Wir konnten sie auch nicht erreichen, wenn wir sprangen.
    »John stellt sich auf meine Schulter.« Suko dachte praktisch, und er baute sich sofort an der Wand auf, wo er Halt finden konnte.
    Mit dem Rücken stützte er sich ab, während er schon die Hände zusammenlegte. Ich ging auf ihn zu. Räuberleiter nennt man so etwas. Das jedenfalls sagen die Kinder. Sie war praktisch, zudem verfügten Suko und ich über die nötige Routine.
    Ich setzte meinen Fuß in Sukos zusammengelegte Hände und drückte mich kräftig ab.
    Mit Schwung geriet ich so weit nach oben, daß meine ausgestreckten Hände den kleinen Haken fanden, mit dem die Klappe nach unten zu ziehen war. Es war leicht. Ich brauchte nicht viel Kraft aufzuwenden, um sie zu öffnen. Eigentlich hatte ich ja damit gerechnet, daß sich an der Innenseite der Klappe eine Leiter befinden würde, die man auseinanderziehen konnte, das jedoch war nicht so. Wenn ich auf den Dachboden klettern wollte, mußte ich schon mit beiden Händen den Rand umfassen und mich in die Höhe hieven.
    Das tat ich auch.
    »Kannst du noch?« fragte ich dabei.
    »Mach weiter, John!« erwiderte Suko ein wenig gepreßt.
    Ich schwang mich hoch, strampelte mit den Beinen, und Suko war gezwungen, den Kopf einzuziehen.
    Ich kroch förmlich über den

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