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0247 - Der Schädelthron

0247 - Der Schädelthron

Titel: 0247 - Der Schädelthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn plötzlich mußte ich zurück. Ich warf mich auf den rauhen Boden, wobei ich mich mehrere Male überrollte, um dem Angriffswirbel dieser fliegenden Bestien zu entgehen.
    Etwas fuhr von links nach rechts wie ein stumpfes Messer durch mein Gesicht. Ich schrie unwillkürlich auf, zu überraschend war die Attacke. Zum Glück jedoch verfehlte mich der zuhackende Schnabel, denn die Strige hatte eine zu hohe Geschwindigkeit und war bereits an mir vorbei, als sie zustieß. Ich lag auf dem Rücken, schaute in die Höhe, hatte die Taschenlampe fallen lassen und sah in ihrem Schein die mordgierigen Tiere, die wild mit den grauen Flügeln flatterten, wobei ihre hellen Schädel fahl leuchteten. Die dritte Eule hockte in den Querstreben des Dachgebälks. Ich hob den rechten Arm, zielte ein wenig genauer und drückte dann ab.
    Die geweihte Silberkugel fegte das mutierte Tier von seinem Standplatz weg. Auf dem Weg zum Boden flatterte es noch mit den Flügeln, bevor es hart aufschlug und liegenblieb. Ich konnte für wenige Sekunden aufatmen. Bis die nächste Strige herbeiflog. Sie stellte es schlauer an, attackierte mich nicht direkt, sondern schlug einen Bogen, wobei sie mit der Dunkelheit des Speichers verschmolz, denn überall reichte der Strahl meiner Lampe nun auch nicht hin. Sie wollte mich von hinten angreifen. Und ihr Artgenosse von vorn.
    Diese Satanseule war so schnell, daß ich nicht mehr dazu kam, meinen Waffenarm in ihre Richtung zu bringen. Plötzlich hatte sie mich erreicht und hackte schon zu. Der Schnabel war spitz wie ein Messer. Er durchdrang den Ärmelstoff, doch ich riß meinen Arm zur Seite, bevor die Haut verletzt werden konnte.
    Mit der freien linken Hand griff ich in das graue Gefieder, und meine Finger wurden zu Klammern. Hart drückte ich zu.
    Die Eule schrie und zappelte. Sie hörte erst auf, als ich sie gegen die Wand wuchtete, so heftig und wild hatte ich sie von mir geworfen. Aber sie war nicht erledigt. Schon hörte ich das Rauschen der Flügel, denn da war noch die andere Strige, die aktiv in den Kampf eingreifen konnte. Sie wollte an meinen Kopf und mit dem Schnabel hineinhacken.
    Ich rollte mich zur Seite, zog gleichzeitig mit der freien Hand den geweihten Silberdolch und hieb damit zu. Ich spießte sie mitten im Flug auf. Leicht drang die geweihte Klinge durch den Körper, der für sie kaum ein Hindernis bildete. Das war ihr Ende.
    Ich brauchte meinen Dolch erst gar nicht aus dem Körper zu ziehen, denn die Strige verging sehr rasch. Knochen und Aschereste wirbelten mir entgegen, und ich war froh, auch den vierten Gegner erledigt zu haben. Blieb noch einer.
    Auf meinen Lorbeeren ausruhen konnte ich mich nicht. Auch die letzte Strige konnte für mich zu einer tödlichen Gefahr werden. Und sie griff an, als ich mich in die Höhe stemmte.
    Dabei kam sie von hinten, startete aus dem Dunkel und hieb so heftig in meinen Rücken, daß mich der Aufprall fast nach vorn und von den Beinen geschleudert hätte. Nur mühsam gelang es mir, mich wieder zu fangen. Dann hielt mich nichts mehr. Ich federte herum, drehte mich gleichzeitig im Kreis, spürte die Krallen der Satanseule, die sich in meinem Rücken festgeklammert hatte, und sorgte durch meine Bewegungen dafür, daß die Fliehkraft das Tier fortschleuderte. Ich hatte selbst nicht achtgegeben und krachte mit dem Rücken gegen einen der dicken Holzbalken. Jetzt endlich fiel die verdammte Vogel-Bestie zu Boden, blieb dort liegen, und ich trampelte voller Wut auf ihren Körper. Den Rest gab ich dem mutierten dämonischen Tier mit dem Dolch. Von oben nach unten jagte die blitzende Klinge, und dagegen hatte die Strige keine Chance. Sie verendete. Das war die letzte.
    Ich atmete tief durch. Dieser kurze, aber ungemein erbarmungslos geführte Kampf hatte mich Nerven gekostet. Aber auch körperliche Kraft, und ich war ins Schwitzen geraten. Das hatte ich überhaupt nicht so gewollt, doch die letzten Ereignisse hatten mir bewiesen, daß die Gegner nicht schliefen. Mich wunderte nur, daß sich meine Freunde nicht gemeldet hatten, denn sie mußten die Geräusche gehört haben.
    Bevor ich nach ihnen schaute, leuchtete ich in die zweite Dachgaube hinein.
    Sie war leer. Die Strigen hatten sich nur in der einen aufgehalten. Fünf gefährliche Wesen weniger, ich konnte mich als Sieger fühlen, aber das Rätsel des Schädel-oder Knochenthrons hatte ich damit noch immer nicht gelöst.
    Wahrscheinlich war das, was ich hinter mir hatte, erst das Vorspiel zu weitaus

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