Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

Titel: 0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Mörder träumt vom Todesstuhl
Vom Netzwerk:
splitternder Krach, der mir wie Musik in den Ohren klang.
    »Ich habe das Fenster mit dem Wagenheber eingeschlagen«, stammelte sie.
    Ich fühlte sofort den frischen Luftzug, aber immer noch strömten die Auspuffgase ins Innere.
    »Stellen Sie den Motor ab.«
    Ich fühlte, wie sie über die Lehnen nach vorn kletterte, und dann hörte das Tuckern auf.
    »Können Sie vorne die Tür öffnen?«
    »Ja.« Es klang wie ein Jubelschrei.
    Dann ging alles sehr schnell. Im Schein der Lampe des Armaturenbretts knüpfte Esther meine Fesseln los. Ich reckte die Arme. In meinen Händen kribbelte es.
    Dann standen wir mit zitternden Knien auf dem Betonboden der Garage.
    Ich suchte nach dem Lichtschalter, konnte ihn aber nicht finden.
    Schritte… Deutliche Schritte, die sich der Garage näherten. Sollte der Kerl zurückkommen? Ich packte Esther am Arm und zog sie hinter eine Tonne, die wahrscheinlich Benzin enthalten hatte oder noch enthielt.
    Vor der Tür rasselten Schlüssel, und dann trat der Kerl ein. Er knipste die Beleuchtung an und ging schnurstracks auf den Wagen zu.
    In seiner Rechten hielt er eine Pistole, und mit knirschenden Zähnen erkannte ich, dass es eine Smith & Wesson 38er Special war, meine Pistole.
    Jetzt stand er vor dem Pontiac. In diesem Augenblick sprang ich. Ich durfte es nicht darauf ankommen lassen, das er merkte, was geschehen war und nach uns suchte. Er hörte meine Schritte und drehte sich halb um. In diesem Augenblick prallte ich gegen ihn. Er taumelte, aber er hielt die Waffe, und ein Schuss knallte in die Decke.
    Ich schlug zu. Wäre ich bei Kräften gewesen, der Schlag auf den Arm hätte genügt, damit der Gangster die Pistole fallen ließ. Aber meine Hände waren noch gefühllos.
    Wieder warf ich mich auf ihn, er versuchte auszuweichen. Er stolperte und stürzte mit dem Kopf gegen den Wagen. Er zuckte, dann lag er still. Der Mann war tot. Er hatte sich das Genick gebrochen, als er mit dem Kopf gegen den Wagen schlug.
    Ich hob meine Pistole auf, warf einen Blick auf die Kammer und stellte fest, dass noch sechs Patronen darin steckten, dazu eine im Lauf. Ich ließ sie ins Halfter gleiten und fühlte mich wieder wohler.
    Den Toten hatte ich noch nie gesehen.
    Esther stand plötzlich neben mir. Noch war sie totenbleich, und sie starrte auf die Leiche zu unseren Füßen.
    »Wie kommt das?«, fragte sie mit bebender Stimme.
    »Er fiel dagegen und hat sich das Genick gebrochen«, sagte ich.
    Sie schüttelte sich. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war fast neun.
    »Kommen Sie«, sagte ich und fasste das Mädchen am Arm. »Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    Ich schloss die Garage von außen ab, steckte den Schlüssel ein und ging hinüber ins Haus. Dort war alles dunkel und still.
    Ich schaltete das Licht in der Diele an und hörte einen Wagen Vorfahren. Ein Schlüssel drehte sich im Schloss. Draußen standen Alice und Hazel Armstrong und dahinter ein mit Paketen beladener Taxifahrer. Sie starrten uns an, als seien wir Gespenster, und dann begann Alice zu schreien.
    Erst als ich Esther und mich im Spiegel sah, wusste ich, was das bedeutete. Wir waren beide schmutzig und verdreckt. Auf meinem Hemd glänzten rote Blutspritzer. Mein Mund war geschwollen und ebenfalls blutig.
    Alice hatte sich gefasst.
    »Was geht hier vor? Was soll das bedeuten?«, fragte sie mit der Arroganz, die sie wohl ihrer Schwiegermutter abgesehen hatte.
    »Das werden Sie noch erfahren«, antwortete ich, ging ins Wohnzimmer und nahm den Telefonhörer von der Gabel.
    Ich wählte.
    »Hallo, ist Lieutenant Crosswing im Dienst? Geben Sie ihn mir bitte.«
    Es dauerte eine Minute. Dann hörte ich des Lieutenants Stimme und sagte: »Kommen Sie sofort zur 86. Straße. Der Diener Louis wurde ermordet, und auf Esther Armstrong und mich ein Mordversuch verübt, dem wir mit knapper Not entgangen sind. Der Mörder ist tot.«
    »Wer ist es?«, fragte der Lieutenant.
    »Ich weiß es nicht. Ich habe ihn noch nie gesehen.«
    »Ich komme.«
    »Schicken Sie uns bitte inzwischen einen Streifenwagen«, bat ich und wusste genau, warum.
    Alice und Hazel waren zuerst tödlich erschrocken und dann neugierig. Es kostete mich einen ganzen Haufen Energie, um die beiden Frauen davon zurückzuhalten, in Louis Zimmer und in die Garage zu stürzen.
    Als dann drei Minuten später ein Streifenwagen ankam, nahmen die Cops mir diese Mühe ab. Jetzt, da die Gefahr vorbei war, klappte Esther zusammen.
    Sie bekam einen Weinkrampf, und ich übergab sie ihrer Mutter,

Weitere Kostenlose Bücher