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0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

Titel: 0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Mörder träumt vom Todesstuhl
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Zwischenzeit den Inhalt veräußert oder wurde dieser nach dem Mord gestohlen?«
    »Natürlich wurden die Wertpapiere gestohlen«, sagte Hazel mit schriller Stimme. »Entweder der Mörder oder die Mörderin hat sie geraubt oder die Polizei.«
    »Ich halte Ihnen Ihrer Erregung zugute, Mrs. Armstrong«, sagte Mr. Briggs. »Die Polizei kann sich am Inhalt der Kassette nicht vergriffen haben, ganz einfach, weil dabei mehrere Beamte zugegen waren. Sie können ja schließlich nicht behaupten, die Polizei als solche habe gestohlen. Außerdem war ja damals die Kassette bereits offen, während der Schlüssel erst später gefunden wurde.«
    Er warf vollständig unnötigerweise einen Blick auf Esther, die so klug war, nicht darauf zu reagieren. Tatsache blieb, dass niemand wusste, was diese Kassette eigentlich enthalten hatte.
    Wertpapiere und andere Wertgegenstände waren ein dehnbarer Begriff. Die Höhe des Wertes hatte die alte Frau nicht angegeben, aber er musste immerhin beträchtlich gewesen sein, sonst hätte sie nicht eine so komplizierte Verfügung darüber hinterlassen.
    »Wie wird es nun mit dem Haus, der Einrichtung und den Wagen?«, fragte Alice. »Darüber habe ich noch nichts gehört.«
    »Ich habe hier noch ein paar, ich möchte sagen, Ausführungsbestimmungen, in denen Mrs. Armstrong es den Erben freistellt, ob sie gemeinsam in dem Haus wohnen bleiben wollen oder nicht. Wenn die eine oder andere es vorzieht, den Wohnsitz zu wechseln, so soll der Wert des Grundstückes einschließlich des Inventars taxiert werden, und die verbleibenden Erben haben dem oder den anderen, diesen Wert, respektive den Anteil innerhalb von fünf Jahren zu vergüten.«
    »Ich ziehe aus, und zwar heute noch«, erklärte Esther. »Das heißt, wenn Mr. Briggs mir die nötigen Mittel dazu zur Verfügung stellt.«
    »Das kann ich selbstverständlich tun à conto Ihres Erbteils. Die endgültige Regelung wird allerdings noch eine Woche in Anspruch nehmen.«
    »Dann schreiben Sie mir bitte einen Scheck über zweitausend Dollar aus«, meinte Esther.
    »Und mir fünftausend«, fiel Hazel ein, gefolgt von Alice, die natürlich nicht zurückstehen wollte, und zehntausend verlangte.
    Mr. Hubert saß im Hintergrund auf seinem Stuhl und lächelte. Dass ihm die zwanzig Prozent vom Erlös des verschwundenen Kassetteninhalts entgangen waren, schien ihm weiter nicht zu stören. Er machte einen recht zufriedenen Eindruck.
    Ich verabschiedete mich, und Esther schloss sich mir sofort an, nachdem sie von Briggs den verlangten Scheck erhalten hatte.
    »Ich bin im Leben noch nicht so reich gewesen«, lächelte sie, als wir zusammen im Lift nach unten fuhren. »Wenn Sie mich in Zukunft erreichen wollen, dann im Carlton House Hotel in Madison. Die Tochter des Besitzers ist eine Schulfreundin von mir.«
    »Seien Sie vorsichtig mit Ihrem Vermögen«, riet ich ihr. »Wenn man nicht daran gewöhnt ist, viel Geld zu besitzen, so rinnt einem das durch die Finger, und hüten Sie sich vor allem vor Freunden, die versuchen, Sie anzupumpen.«
    »Ich werde das beherzigen«, versprach sie. »Aber zuallererst gehe ich jetzt, um mir einen kleinen Wagen zu kaufen.«
    »Na, dann viel Vergnügen.«
    ***
    Die Testamentseröffnung war für mich eine Enttäuschung gewesen.
    Das Geheimnis der Kassette .war noch immer ungelöst. Ich hatte gehofft, die Großmutter werde darüber nähere Angaben machen.
    Lieutenant Crosswing war es noch nicht gelungen, den älteren Parson aufzutreiben.
    »Ich weiß nicht, aber ich möchte diesen Hubert noch einmal auf suchen«, sagte später Phil. »Er ist mir zu freundlich, zu hilfsbereit und nachdem, was du mir von seinem Benehmen bei der Testamentseröffnung erzählt hast, zu wenig am Geld interessiert. Ich habe mich interessehalber bei der Handelskammer erkundigt und die Auskunft erhalten, die Armstrong & Co. sei ein vollkommen unbedeutendes Unternehmen. Die Umsätze seien gering. Dagegen zahlt er in der Cedar Street für vier Räume eine Miete von tausend Dollar im Monat. Das ist eine ungeheuerliche Miete.«
    »Hi dir keinen Zwang an«, grinste ich. »Vielleicht findest du heraus, dass Hubert der Obergangster ist.«
    ***
    Ich setzte mich mit meinem Kollegen Neville in Verbindung.
    Neville war so etwas wie eine letzte Rettung. Er stammte noch aus der guten alten Zeit, in der man als G-man in jeder Tasche eine Pistole hatte. Er hatte die Ära der Alkoholschmuggler mitgemacht.
    »Parson?«, murmelte er, und fuhr sich über das eisgraue Haar. »Ich

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