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0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod

0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod

Titel: 0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dünnen Seilen tanzt der Tod (1 of 2)
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gewandt sagte:
    »Czubiak ist einer meiner zuverlässigsten Leute. Deshalb habe ich ihn zusammen mit Snyder, dem Schotten, als Manegenwache während der Vorstellung eingeteilt. Die beiden stehen rechts und links am Vorhang und haben nur aufzupassen, dass alles klar geht. Wenn mal etwas passiert, muss man ein paar Leute bereit haben die sofort eingreifen können.«
    »Und diese beiden Männer dürfen ihren Posten auch in der Pause nicht verlassen?«
    »Nein, Mr. Decker, sie haben bis zum Ende der Vorstellung, und zwar bis der letzte Zuschauer das Zelt verlassen hat, auf ihrem Platz zu bleiben.«
    »Hm…«
    Phil runzelte die Stirn und schien über irgendetwas sehr konzentriert nachzudenken. Schließlich hob er den Kopf und fragte: .
    »Mr. Czubiak, Sie sind doch ein vernünftiger und - wie Mr. Ralley bestätigt - ein zuverlässiger Mann. Können Sie verstehen, dass jemand so gemein sein kann, das Zelt anzuzünden, während ein paar tausend Leute drinsitzen und die Vorstellung läuft?«
    »Nein, Sir, kann ich nicht verstehen, Sir. Ist sich ganz große Gemeinheit, Sir.«
    »Czubiak, wenn Sie nun wüssten, wer es gewesen ist, was würden Sie dann machen?«
    »Würde ich es sofort Mr. Ralley melden, Sir.«
    Die Antwort kam so prompt und wie aus einer Pistole geschossen, dass Phil nicht im Leisesten an ihrem Wahrheitsgehalt zweifelte. Er nickte zufrieden und bat:
    »Schicken Sie doch bitte diesen Bruce her, ja? Sie können schlafen gehen, Mr. Czubiak. Ach ja - halten Sie jedoch ein bisschen die Augen auf, ja? Wenn Sie irgendetwas Auffälliges beobachten, berichten Sie es sofort Mr. Ralley. Vielen Dank.«
    Der Tscheche knallte die Hacken zusammen, was alle anwesenden Amerikaner zu einem Gelächter veranlasste. Aber Czubiak war nun einmal an europäische Formen der Ergebenheit gewöhnt. Er marschierte auf die Mitte der Manege zu, wo die anderen Männer ihn schon neugierig erwarteten.
    »Sagen Sie mal«, brummte der Stallmeister, »warum fragen Sie nach der Marchese und nach Beppo? Hat denn das etwas mit dem gestohlenen Geld zu tun?«
    »Ich denke schon«, murmelte Phil. »Der Dieb muss nämlich - ah, da ist ja Mr. Bruce. Entschuldigen Sie, dass wir Sie so spät noch bemühen, aber es lässt sich leider nicht ändern. Würden Sie mir einen Gefallen tun, Mr. Bruce?«
    Der Stallbursche Rack Bruce mochte drei- oder vierundzwanzig Jahre alt sein. Er gehörte offepbar zu den jungen Leuten, die von einer gewissen Eitelkeit erfüllt sind. Sein welliges Haar strömte einen süßlichen Pomadenduft aus, auf der Oberlippe sprosste ein scharf ausrasierter Bart, und die Stiefel glänzten wie bei keinem anderen.
    »Einen Gefallen?«, wiederholte der junge Mann unsicher. »Eh - ja, das kommt natürlich ganz darauf an, was Sie meinen, Sir.«
    »Sie wissen, wer ich bin?«
    »Na klar. Ein G-man.«
    Phil senkte den Kopf und grinste. Er zog seine Brieftasche heraus und suchte darin herum. Schließlich fand er eine Fotografie, hielt sie schräg in das Licht des einzigen brennenden Scheinwerfers, schüttelte den Kopf, hauchte das Hochglanzfoto an und wischte es sorgfältig mit einem sauberen Taschentuch ab. Er hielt Bruce die aufgeschlagene Brieftasche mit dem Foto hin und fragte:
    »Kennen Sie diesen Mann?«
    Der junge Zirkusarbeiter beugte sich vor.
    »Nehmen Sie das Bild ruhig heraus und treten Sie ins Licht damit«, sagte Phil. »Hier in dieser verdammten Finsternis kann man ja nichts sehen.«
    Ralley sprang auf.
    »Soll ich noch zwei Scheinwerfer einschalten lassen?«, fragte er diensteifrig.
    »Nein, nein, danke«, brummte Phil, dem das Entgegenkommen des Stallmeisters gerade in diesem Punkte keineswegs gefiel.
    Unterdessen hatte Rack Bruce bereits das Bild aus Phils Brieftasche genommen und war gehorsam ein paar Schritte zur Seite getreten in den Lichtkegel des starken Scheinwerfers.
    Als er zurückkam, sagte er:
    »Nein, Sir, tut mir Leid. Ich habe diesen Mann noch nie gesehen.«
    Wie soll er auch, dachte Phil. Wann soll Bruce je Gelegenheit gehabt haben, den FBI-Chef von New York zu sehen? Aber seine Fingerabdrücke habe ich jetzt…
    ***
    Die Sonne strahlte von einem wolkenlosen Himmel, als die Artisten von ihrem Rundmarsch, den sie aus Reklamegründen durch Syracuse unternommen hatten,'zurückkehrten.
    Phil stand am Eingang der Umzäunung, mit der der Wagenpark umgeben war, als die bunt kostümierte Schar ihren Einzug hielt. Er blickte in staubbedeckte, abgespannte Gesichter.
    »Interessante Sache, so ein Zirkus, was?«, murmelte eine

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