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0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod

0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod

Titel: 0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dünnen Seilen tanzt der Tod (1 of 2)
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Wehrlos und ungedeckt stand Kenton vor ihm. Aber er stand nicht mehr. Er kam heran.
    Bruce holte aus und schlug zu Über Stirn, Augenbraue und Wange hinweg verlief das zweite Mal, das die Peitsche hinterließ.
    Aber Kenton ging weiter auf Bruce zu. Bruce wurde unsicher. Diese unmenschliche Härte seines Gegners brachte ihn in Raserei. Er hieb unkontrolliert mit der Peitsche durch die Luft, während er schon rückwärts den gleichen Abstand zu halten suchte.
    Als der Dieb zum vierten Male ausholte, hob Kenton sacht den linken Arm. Bruce schlug zu. Die Peitsche schnellte vor, die Schnur züngelte in unheimlicher Geschwindigkeit um Kensons Arm. Er drehte seine Hand im entgegengesetzten Sinne und wickelte sich somit selbst die Peitschenschnur um den Arm.
    Ein kräftiger Ruck - und Kenton war jetzt im Besitz der Peitsche. Er blieb stehen, wickelte sich die Schnur ab und warf die Peitsche hinter sich. Bruce hatte sich halb geduckt. Das Messer war aus seiner linken in die rechte Hand übergewechselt. Steil stand die große Klinge im Heft.
    Kenton trat wiederum einen Schritt vor. Im gleichen Augenblick stürmte Bruce nach vorn - den Messerarm weit vorgestreckt.
    Es ging unglaublich schnell. Kenton sprang zur Seite. Der Arm seines Gegners stieß dicht neben seinem Oberkörper vorbei ins Leere. Kenton warf seinen Arm darüber hinweg und zog ihn unter . dem Schultergelenk des Gegners wieder hindurch. Im selben Augenblick drehte er sich mit dem Oberkörper, stemmte das rechte Bein vor und schlug mit der linken Eaust nach.
    Bruce stieß einen spitzen Schrei aus. Das Messer entfiel seiner Hand. Er selbst, wurde nach vorn und zu Boden geschleudert. Kenton riss das Messer an sich, klappte die Klinge ein und bückte sich nach seinem Gegner.
    Der junge Stallbursche trat nach ihm. Kenton erwischte ihn trotzdem am Kragen und riss ihn hoch. Mit einem Ruck stieß er ihn gegen den nächsten schmalen Schrank. Und eine halbe Sekunde später explodierte Kentons Faust auch schon auf dem Kinn des Diebes.
    Bruce gab einen pfeifenden Laut von sich. Seine Knie knickten ein, der Oberkörper sackte nach vorn, und mit glasigem Blick schlug er schwer auf den Boden des Wagens.
    Kenton stand breitbeinig daneben. Von seiner Stirn, seiner Wange und seinem Hals sickerte Blut herab. Er nahm ein-Taschentuch und tupfte sich die brennenden Stellen behutsam ab. Er sah sich um. In einer Ecke entdeckte er einen Eimer, der noch halb voll Wasser war.
    Er kippte das Wasser über dem Ohnmächtigen aus. Bruce regte sich. Seine Bewegungen waren unsicher. Aber er war wieder bei Besinnung. Mit sichtlicher Anstrengung hob er den Kopf.
    »Steh auf«, sagte Kenton. »Du bist verhaftet.«
    Es schien eine Weile zu dauern, bis Bruce den Sinn dieser Worte verstand. Dann krächzte er heiser:
    »Willst du mich etwa verhaften, du nachgemachter Kunstschütze?«
    »Allerdings«, erwiderte Kenton knapp.
    Bruce versuchte aufzustehen. Es machte Schwierigkeiten.
    »Bildest dir wohl mächtig was ein, weil du mich reingelegt hast, was?«, stieß der Junge hervor. »Aber noch ist nicht aller Tage Abend, Kenton. Noch nicht.«
    »Ich heiße nicht Kenton«, sagte Nick Kenton ruhig. »Mein Name ist Jerry Cotton. Spezialagent der Bundespolizei.«
    ***
    Ich übergab Bruce meinem Freund Phil Decker mit unterwürfiger Miene, denn es standen ein paar Leute um ihn herum, und vorläufig sollte noch niemand weiter wissen, wer sich unter der Maske des Assistenten des Kunstschützen verbarg. Phil lobte mich über den grünen Klee. Ich verbeugte mich ein ums andere Mal, aber in einem günstigen Augenblick trat ich Phil gegen das Schienbein.
    Phil sorgte dafür, dass Rack Bruce mit keinem Menschen mehr sprechen konnte, bis er eine knappe halbe Stunde später von Vertretern der Stadtpolizei in Syracuse abgeholt und in Handschellen abgeführt wurde.
    Das Pech wollte es, dass ich eine Minute später dem Zirkusdirektor über den Weg lief. Der gute Mann hatte ja keine Ahnung, dass ich in Wahrheit ebenso ein FBI-Beamter war wie Phil Decker. Meine Anstellung war ordnungsgemäß über eine Empfehlung der Artistenloge und durch die Vermittlung eines Theater- und Artistenagenten erfolgt.
    Wellington Johnson hielt mich auf. Er versprach mir zehn Prozent des Betrages als Prämie auszuhändigen. Ich bedankte mich überschwänglich, während ich genau wusste, dass ich es ihm später auf Heller und Pfennig würde zurückgeben müssen.
    »Ich bin Stolz darauf, dass diese Angelegenheit unter uns Artisten geklärt wurde,

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