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0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod

0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod

Titel: 0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dünnen Seilen tanzt der Tod (1 of 2)
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stehende Tor im Zaun steuerte. Im Licht der Scheinwerfer tauchte plötzlich die Gestalt eines Mannes auf, der die grün-rote Livree der Manegenarbeiter trug.
    Der Mann winkte einmal und sprang schnell aus dem Licht der Scheinwerfer heraus und zurück in den Schatten der allmählich tiefer werdenden Finsternis der anbrechenden Nacht.
    Phil stoppte den Wagen, stieg aus und trat zu dem Mann, der ihn angehalten hatte. Der Arbeiter sah sich rasch um.
    »Was ist los, Jack?«, fragte Phil.
    »Gut dass du kommst«, erwiderte der Gefragte schnell. »Der-Teufel ist los. Jemand hat die Marsari erschossen. Mit einem Gewehr.«
    ***
    Die Mordkommission wurde von der Stadtpolizei Syracuse gestellt. Der Commissioner hatte selbst die Zusammensetzung der Kommission bestimmt. Ihm als Polizeipräsidenten der City Police oblag diese Pflicht, denn die Stadt Syracuse brauchte mit ihren zweihunderttausend Einwohnern keine selbständige Mordkommission zu unterhalten, sodass dieses Team von Fkll zu Falls aus Beamten der verschiedenen Dezernate zusammengefügt wurde.
    Captain Reginald Blaine war sechsundfünfzig Jahre alt und eigentlich Leiter der Kriminalabteilung der City Police. Dass er sich jetzt von seinem Schreibtisch wegbegeben sollte, um die Leitung einer Mordkommission zu übernehmen, behagte ihm wenig.
    Blaine verabschiedete sich von dem Polizeipräsidenten. Zwanzig Minuten später stand Blaine bereits in der Manege des längst von allen Zuschauern geräumten Zirkus inmitten seiner Schar von sechzehn Detectives, die der Commissioner der Mordkommission zugeteilt hatte.
    Blaine teilte seine Leute bedächtig für verschiedene Arbeiten ein. Da man auf Schritt und Tritt Gruppen von Artisten und Arbeitern begegnete, die aufgeregt und nervös das blutige Verbrechen diskutierten, konnte es Blaine nicht auffallen, dass auch ein junger Mann die Arbeit der Mordkommission schweigend, aber aus kritischen Augen beobachtete.
    Der Spurensicherungsdienst hatte wenig Arbeit. Die Hauptlast trugen in diesem Fall die Vernehmungsbeamten. Blaine hetzte sie in alle erdenklichen Richtungen. Zum Schluss stand er ganz allein mitten in der Manege und sah ein wenig ratlos über die Ränder seiner dunklen Hornbrille hinweg auf die Sägespäne, die mit Sand vermischt den Boden der Manege bedeckten.
    »Entschuldigung, Sir«, sagte eine leise Stimme hinter ihm. »Würden Sie so freundlich sein, einen Blick auf diese Karte zu werfen?«
    Blaine schrak aus seinen Gedanken auf. Er blickte flüchtig auf die Karte, die ihm hingehalten wurde, erschrak noch einmal und riss den Kopf hoch.
    »Ein G-man?«, murmelte er hastig, »wo kommen Sie denn auf einmal her?«
    »Ich begleite den Zirkus schon seit ein paar Tagen«, erklärte Phil. »Hier geschehen nämlich in letzer Zeit dauernd mysteriöse Dinge. Und nicht nur in letzter Zeit.«
    »Wie meinen Sie das, Mr. Decker?«
    Phil weihte den Captain leise in alles Wissenswerte ein. Blaines Gesicht wurde länger und länger.
    »Ich habe mich nicht um die Bearbeitung dieses Falles gerissen«, versicherte er. »Jetzt missfällt es mir noch mehr, dass ich mich breitschlagen ließ. Aber jetzt ist es zu spät. Aber nach allem, was Sie mir erzählt haben, gibt es jetzt doch zwei zusätzliche Möglichkeiten, Mr. Decker. Neben allen anderen Motiven, die für einen Mord in Frage kommen, könnte auch einer der beiden folgenden Gründe den Ausschlag gegeben haben. Entweder wusste die Marsari etwas über diesen Mord vor vielen Jahren, oder sie wusste etwas über die Brandstiftung.«
    »Theoretisch durchaus möglich«, nickte Phil. »Übrigens möchte ich Sie noch davon in Kenntnis setzen, dass außer mir noch zwei andere G-men hier sind. Aber das weiß niemand, also machen Sie keinen Gebrauch davon. Wir hielten es für richtig, einen Mann in den Kreis der Artisten einzuschleusen und einen anderen in die Gruppe der Arbeiter.«
    »Das ist ja großartig«, sagte Blaine erfreut. »Auf die Art kriegen wir doch manches zu hören, was die Leute der Polizei offiziell nicht sagen wollen.«
    »Deswegen haben wir ja diesen Schritt getan«, meinte Phil. »Erfahrungsgemäß unterhalten sich Leute offenherziger, wenn sie sich unter sich fühlen, als wenn sie einem Kriminalbeamten gegenübersitzen. Aber lassen Sie es sich nicht anmerken, wenn Sie unsere Leute vernehmen. Eassen Sie sie genau so scharf oder auch höflich an wie jeden anderen.«
    »Wie heißen denn Ihre beiden Kollegen?«
    »Der eine ist Jerry Cotton. Er arbeitet als Assistent des

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