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0248 - Gatanos Galgenhand

0248 - Gatanos Galgenhand

Titel: 0248 - Gatanos Galgenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine so außergewöhnliche Perspektive bietet.«
    »Und sie oder ihr Geist hat tatsächlich mit dir gesprochen?«
    »Nicht direkt.« Ich berichtete ihr, wie alles gekommen war. Auch von den vorherigen Ereignissen sprach ich, und da wunderte sie sich doch.
    »Der Geist hat keine Ruhe. Er kann keine Ruhe finden, weil er terrorisiert wird.«
    »Von einem Henker«, erklärte ich. »Das stimmt, John.«
    »Nur müßte man wissen, wer dieser Henker ist. Und weshalb er in diesem Haus auftaucht.«
    Tanith lächelte. »Du schaust mich dabei an, als würdest du von mir die Antwort erwarten.«
    »So ist es auch.«
    »Nein, tut mir leid. Ich habe keinen Henker gesehen und auch nichts von ihm gehört. Ehrlich nicht.«
    »Denk mal nach.«
    »Wirklich nicht, John.«
    »Hat Lucille mit dir davon gesprochen?« erkundigte ich mich bei ihr.
    »Nein, nie.« Tanith verließ jetzt das Bett auf der mir gegenüberliegenden Seite. Mit allen zehn Fingern fuhr sie durch ihr Haar, hob die Schultern und sagte: »Vielleicht wußte sie auch nichts davon. Ist doch möglich, oder nicht?«
    »Ja.« Ich erhob mich ebenfalls und begann durch das Zimmer zu wandern. »Sie wird nichts gewußt haben, halten wir das mal fest. Aber das konnte sich andern. Vielleicht hat sie zu Beginn nicht geahnt, daß in diesem Haus ein böser Geist oder ein Fluch steckt. Möglicherweise hat sie diesen Fluch erst erweckt.«
    »Ist dir das nicht zu weit hergeholt, John?«
    »Auf keinen Fall.«
    Tanith schaute zu Boden. Für eine Weile schwiegen wir beide. »Sicher, wenn ich mir das mal durch den Kopf gehen lasse, kannst du recht haben, John. Fragt sich nur, wie wir an diesen Geist herankommen? Das kann schwierig werden.«
    »Muß es aber nicht.«
    »Dann hast du einen Plan.«
    »Natürlich. Du wirst eine Beschwörung vornehmen. Nur deine Kugel kann es schaffen. Tanith, versuche bitte, dich auf die Strömungen in diesem Haus einzustellen, dann könnten wir es packen und auch den Geist des Henkers holen.«
    »Ja, die einzige Chance Ich ärgere mich nur, daß ich den Kelch des Feuers nicht mitgenommen habe. Er hätte uns eine große Hilfe sein können.«
    Ich winkte ab. »Du hast deine Arbeit jahrelang auch ohne die Hilfe des Kelchs gut gemacht, Tanith. Meiner Ansicht nach brauchst du ihn nicht.«
    »Du hast recht.« Tanith kam auf mich zu und streichelte mit sanften Fingern meine Wangen Dann hauchte sie mir einen Kuß auf die Lippen.
    »Für die Rettung«, flüsterte sie.
    Ich schaute Tanith an. Sie war eine attraktive Frau, und ich wurde sogar rot. Dann aber kamen wir wieder zur Sache. »Die Kugel steht im Arbeitszimmer, und nur dort will ich die Beschwörung durchführen«, erklärte die Wahrsagerin.
    Ich war einverstanden.
    Tanith wollte als erste das Zimmer betreten, ich hielt sie zurück und drückte vorsichtig die Tür auf. Das Licht brannte noch immer, sonst hatte sich nichts verändert.
    »Keine Geister mehr in der Wand zu sehen«, stellten wir beide zur selben Zeit fest.
    »Und im Spiegel?« fragte Tanith. »Da schaue ich mal nach.«
    Die Wahrsagerin kam mit. Wie immer beeindruckte uns das Design des Spiegels, die Fläche selbst allerdings war leer. Nur die aufgebauten Lampen sahen wir, sonst nichts. Eine Batterie speiste sie.
    Ich drehte mich wieder und hörte Tanith etwas murmeln.
    »Was hast du da gesagt?«
    »Vielleicht sollten wir den Spiegel mitnehmen. Er könnte uns eine Hilfe sein, denn anscheinend ist er eine Art Tunnel, der die Verbindung zwischen zwei Welten herstellt.«
    Die Idee war gut. Ich hob den Spiegel an und wunderte mich über sein Gewicht. Tanith hielt mir die Tür auf, als ich ihn auf den Gang trug und zum Arbeitszimmer schleppte. Dort baute ich ihn nach Taniths Anweisungen auf.
    Und zwar so, daß Tanith sich und auch die Kugel innerhalb der Spiegelfläche sah. Ich konnte beide sehen, wenn ich auf den Spiegel schaute.
    Auf einem der vier Stühle nahm die Wahrsagerin Platz. Sie setzte sich kerzengerade hin. Ihr Blick war nicht allein auf die Kugel gerichtet, sondern auch in den Spiegel.
    Wenn ich hineinschaute, sah ich die Frau. Sie schien meilenweit von mir entfernt zu sein.
    »Bist du bereit, John?«
    »Das fragst du mich? Du mußt es doch sein.«
    »Entschuldige. Schließ bitte die Tür.«
    »Sicher.« Ich stand auf und tat, was man mir geheißen hatte. Auf dem Weg zu meinem Platz konnte ich sie genau anschauen. Tanith machte einen sehr konzentrierten Eindruck. Sie hatte sich nach dem schrecklichen Ereignis im Hausflur wieder gut erholt. Das

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