0248 - Unter Einsatz seines Lebens
war es viel zu wichtig, die Pläne der Maahks und Meister zu erfahren. Ohne Kenntnis dieser Pläne gab es keine Gegenmaßnahmen.
Draußen war jemand vor der versiegelten Kabine stehengeblieben.
Grek-1 verhielt sich ruhig. Zwar war er davon überzeugt, daß der Hypnoseblock der Twonoser noch hielt, aber es war auch durchaus möglich, daß er bei einigen bereits nachließ und sie begannen, sich an Dinge zu erinnern, die sie vergessen sollten.
Die verschlossene Tür würde ihre Neugier erregen. Es wurde höchste Zeit, daß der Suggestor Kitai eintraf.
Der Twonoser klopfte gegen die Tür, wartete eine Weile, dann ging er weiter. Seine Schritte verhallten im Korridor.
Grek-1 atmete auf. Die Methan-Atmosphäre war gut. Erst später, wenn er die Kabine verließ, würden die terranischen Lufterneuerer eine Sauerstoffatmosphäre schaffen.
Im Transmitter entstanden vier Gestalten.
Gucky marschierte voran, John, Ras und Kitai folgten. Die Tür zum Gitterkäfig blieb offen. Einladend leuchtete der rote Knopf, der die einzige Rückzugsmöglichkeit bot.
Grek hielt sich nicht mit einer langen Vorrede auf.
„Ich werde das Schiff sofort verlassen. Gucky kann mich hinausbringen und irgendwo auf dem Raumfeld absetzen. Die Kabine bleibt versiegelt. So seid ihr sicherer. Kitai muß die Mannschaft beruhigen. Du. Gucky, hältst Kontakt mit mir. So weißt du immer, was geschieht, außerdem erfährst du alles, was auch ich erfahre. Da ihr zwei Telepathen seid, könnt ihr euch ablösen.
Alles klar?"
„Und wir bleiben hier in dem Loch?"
„Es gibt keine andere Möglichkeit. Ihr könnt nichts anders tun als abwarten. Wenn es dunkel wird - der Tag dauert etwas länger als achtundzwanzig Terrastunden -, kann mich jemand aufsuchen. Gucky und Ras können ja jederzeit teleportieren. Achtet auf die höhere Schwerkraft. Sie beträgt zweieinhalb Gravos."
„Solange wir die Antigravfelder eingeschaltet lassen, merken wir nichts davon", sagte John Marshall. „Viel Glück, Grek."
Der Maahk sah auf seine Uhr. „In einer Stunde wird es dunkel.
Vielleicht ist es besser, solange zu warten. Die Gefahr einer Entdeckung verringert sich."
Sie sprachen nicht viel. Unendlich langsam verstrich die Zeit.
Einmal flimmerte es im Transmitter, dann erschienen Icho Tolot und Melbar Kasom. Rhodan hatte sie als Verstärkung geschickt.
Ihm waren plötzlich Bedenken gekommen. Grek-1 konnte sie davon überzeugen daß eine Entdeckung so gut wie ausgeschlossen war, und daß in einem solchen Fall die Verstärkung auch nicht viel nützte. Er bat die beiden Giganten, wieder zur CREST zurückzukehren. In ihrer jetzigen Lage waren nur die vier Mutanten einsatzfähig. Abermals sah Grek auf seine Uhr. „Es ist soweit. Du wirst blind springen müssen, Gucky, und ich hoffe, wir rematerialisieren nicht mitten in einer Gruppe marschierender Wachtposten."
„Etwas Glück muß auch dabei sein", entgegnete Gucky. „Aber keine Sorge, wir springen hoch. Ich halte uns telekinetisch. Bei der Gelegenheit erhalte ich gleich einen Überblick und weiß später ungefähr, wo du dich aufhältst. Ich setze dich genau dort ab, wo du hin möchtest. Fertig?" Grek-1 bejahte.
„Wir bleiben in Verbindung", sagte Gucky zu Marshall. Er ging zu Grek und ergriff seinen rechten Arm. „Ich komme so schnell wie möglich zurück."
Sie materialisierten in drei Kilometern Höhe, genau über dem Raumhafen.
Es war nicht dunkel. Zwar standen die drei Sonnen nun auf der anderen Seite des Planeten und gaben ihr den Tag, aber die Maahks hatten den zentralen Hafen so mit Lichtern angestrahlt, daß er und die nahe Stadt mit ihren wuchtigen Gebäuden in ein Meer von Scheinwerfern getaucht unter den Beobachtern lagen.
Die Intensität der Funkgeräte war soweit herabgesetzt worden, daß die Reichweite der Wellen nur einige Meter betrug. Es reichte gerade zur Verständigung zwischen Grek und Gucky. Eine Entdeckung und Ortung war somit unmöglich geworden.
„Setze mich dort unten zwischen den großen Schiffen ab. Ich werde mich dann schon durchschlagen. Was ich brauche, ist eine andere Uniform. Diese hier würde verdächtig wirken, außerdem bin ich davon überzeugt, daß man mich längst zum Verräter erklärt hat.
Zum Glück gibt es von mir keine Identitätstafeln. Als Geheimdienstoffizier genießt man gewisse Vorrechte."
Gucky sah nach unten. Mühsam nur gelang es ihm, unter der Lichterdecke die Umrisse der Schiffe auszumachen. Sie standen so dicht, daß der Raum dazwischen von tiefstem
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