0248 - Unter Einsatz seines Lebens
Schatten ausgefüllt war.
Er peilte eine der schwarzen Gassen an und teleportierte.
Kaum spürte er festen Boden unter den Füßen, ließ er Grek-1 los.
„Wir werden versuchen, ständig deine Gedanken zu orten", sagte er. „Wenn John und ich gemeinsam orten, läßt sich sogar ziemlich genau dein jeweiliger Standort feststellen. Allein können wir nur die Richtung, aber nicht die Entfernung messen. Nimm dich in acht, Grek."
„Danke, Gucky. Du bist besorgt um mich?"
„Ja, das bin ich."
Sie standen zwischen zwei großen, schwarzen Schatten. Es mußten Kreuzer der Maahk-Flotte sein. Darüber lag die Flut der Lichter, dessen Schein aber nicht bis hierher drang. Soweit Gucky die Lage beurteilen konnte, stand das kleine Schiff der Twonoser südlich, etwa fünfhundert Meter entfernt. Er brauchte es nicht zu wissen, denn John Marshalls Gedankenimpulse würden ihn sicher zurückbringen. Sie waren noch besser als direkte Sicht beim Teleportieren.
„Du darfst dir keine Sorgen machen, Gucky. Ich habe einen Auftrag, der einer Verpflichtung gleichkommt. Daß dabei du und die Terraner profitieren, ist - wenn du so willst - reiner Zufall. Ich muß meine Rasse von der Tyrannei befreien, und dabei habt ihr mir bisher mehr geholfen, als ich euch nützlich war. Was immer auch geschieht, Gucky, vergiß niemals, daß meine Aufgabe auf euch übergeht. Ihr werdet es eines Tages sein, die den Meistern der Insel gegenüberstehen. Ihr werdet sie mit euren eigenen Augen sehen - und dann werdet ihr vielleicht wissen, warum sie eine ganze Galaxis erobern und beherrschen konnten. Wenn einer sie besiegt, dann ihr! Lebe wohl, Gucky."
„Wir sehen uns bald wieder, Grek. Und später, auf der Erde ..."
„Wir müssen uns jetzt trennen", unterbrach Grek hastig. „Dort hinten ist jemand. Wachen, glaube ich. Verschwinde, bevor dich jemand bemerkt. Ich kann mir jetzt selbst helfen. Bis später."
Gucky zögerte noch einen Augenblick, aber dann sah er die beiden Schatten auf sich zukommen. Es mußten riesige Maahks sein, die da mit sicherlich schußbereiten Strahlern durch die Schiffsgassen patrouillierten. Hallo, Marshall! Die Antwort kam sofort: Gucky! Nun spring doch endlich! Der Impuls genügte.
Gucky konnte den „Gedankensender" sofort anpeilen und teleportieren.
Als er die Gesichter seiner Freunde im Schein der Transmitterlampen sah, grinste er schon wieder.
„Wird Zeit, daß wir hier frische Luft machen", sagte er und ging zur Lufterneuerungsanlage. „Wir sollen uns hier doch wohlfühlen."
Ras grinste. Wie es schien, tat er das bereits.
Grek-1 stand unbeweglich im Schatten des Kreuzers.
Er ließ die beiden Wachtposten an sich vorbeigehen, ehe er langsam und vorsichtig die entgegengesetzte Richtung einschlug.
Wenn man ihn entdeckte, bestand keine unmittelbare Gefahr.
Es war durchaus möglich, daß alle Offiziere höherer Dienststellen - besonders der seinen - unterrichtet waren und wußten, daß er entweder tot oder ein Gefangener des unbekannten Feindes war aber die Kommandanten der einzelnen Schiffe mußten ihn immer noch für einen Offizier des Geheimdienstes halten, dem sie zu gehorchen hatten. Das Risiko wurde erst dann größer, wenn er in die Stadt und in das Regierungsviertel von Zentra gelangte.
Und genau das war es, was Grek-1 plante.
Zweimal noch wich er patrouillierenden Posten aus, dann ließ er es darauf ankommen.
Er näherte sich dem Rand des riesigen Raumfeldes. Hier standen die Schiffe nicht mehr so dicht, und das Licht der Scheinwerfer auf den hohen Türmen drang bis zum Betonboden herab. Grek-1 wußte, daß der Beton gleichzeitig auch Decke war.
Das ganze Raumfeld war unterhöhlt, und in den gewaltigen Räumen standen die Reserveflotten der Maahks.
Er hörte Marschtritte, aber er ging weiter. Eine Kolonne von acht Soldaten kam um den Bug eines Kreuzers, angeführt von einem Offizier. Grek-1 sah den Offizier an und wartete auf seine Reaktion.
Wie erhofft, rief der Maahk ein scharfes Kommando. Die acht Posten marschierten exakter, nicht mehr so lässig wie vorher. Sie sahen Grek dabei an. Der Offizier schwenkte in seine Richtung und blieb in strammer Haltung stehen. Er erstattete Meldung und wartete.
„Alles in Ordnung?" fragte Grek-1. „Keine besonderen Vorkommnisse."
„Danke."
Grek-1 sah der weitermarschierenden Gruppe nach. Die erste Probe war bestanden. Niemand würde so schnell Verdacht schöpfen. Das kam schon daher, daß auf Zentra die Vertreter aller existierenden Maahk-Stämme vorhanden
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