0248 - Unter Einsatz seines Lebens
waren. Niemand konnte den anderen kennen und rassische Unterschiede gab es so gut wie keine. Selbst die Uniformen waren gleich, bis auf die Unterschiede der Waffengattung. Der Geheimdienst gehörte zu einer der wichtigsten und am meisten gefürchteten Einrichtungen.
Grek-1 kam nur dann in Gefahr, entlarvt zu werden, wenn er einem Offizier des Geheimdienstes begegnete, vielleicht gar einem seiner früheren Kollegen.
Vielleicht war es doch besser, die Uniform so bald wie möglich zu wechseln.
Vorläufig bot sich jedoch dazu keine Gelegenheit.
Die letzten Schiffe blieben zurück. Der Raum zwischen Feld und Stadt war bis auf einige Verwaltungsgebäude frei. In regelmäßigen Abständen standen Wachtposten, mehr, als Grek-1 jemals hier gesehen hatte. Die Sicherheitsmaßnahmen waren enorm verstärkt worden - ein sicheres Zeichen, daß die oberen Kommandostellen unsicher waren. Sie wußten nicht mehr, was wirklich geschah.
Die .Meister der Insel" - vielleicht kannten sogar sie so etwas wie Nervosität.
Er schritt zwischen den Posten durch, von denen er respektvoll gegrüßt wurde, und erreichte die Abgrenzungen. Ein abgesichertes Tor war das letzte Hindernis vor der Stadt, in der er untertauchen konnte.
Er ging ein wenig langsamer, denn er hatte hinter der Absperrung einige Offiziere bemerkt, die in Gruppen zusammenstanden und sich unterhielten. Das konnte Zufall sein.
Das Licht war günstig. Er konnte die Uniformen gut erkennen. Ein Offizier vom Geheimdienst war nicht dabei. Grek-1 atmete auf und beschleunigte seine Schritte. Je schneller die Entscheidung fiel, desto besser für ihn. Die endlose Spannung hielt er nicht mehr lange aus.
In seiner Tasche war noch der alte Ausweis - eine Metallmarke mit seiner Dienstnummer. Ein Laie konnte damit nicht viel anfangen, und gerade das war ja auch der Sinn dieser Art Erkennungszeichen, das nur für einen anderen Offizier des Geheimdienstes Bedeutung hatte. Aber allein die Marke hatte bisher genügt, sich überall Zutritt und Respekt zu verschaffen.
Die Offiziere sahen auf, als er an das Tor trat. Sie schienen erstaunt zu sein, reagierten dann aber ganz so, wie Grek es erwartet hatte. Der Posten ließ ihn anstandslos durch. Drei der Offiziere kamen auf ihn zu und grüßten höflich.
„Dürfen wir Ihnen eine Transportmöglichkeit in die Stadt anbieten?" fragte einer von ihnen.
Grek-1 überlegte eine Sekunde. Es wäre dumm von ihm, das abzulehnen. Es würde sogar Verdacht erregen, denn ein Mann in seiner Stellung würde es kaum vorziehen, den Weg zu Fuß zurückzulegen. Außerdem wußte er nicht, wohin er sich wenden sollte. Sofort in das Kommandogebäude der Raumflotte? In die Höhle des Löwen? Lieber nicht.
„Danke, Major. Ich werde mich glücklich schätzen. Ihr Angebot anzunehmen."
„Wir fahren alle in die Stadt. Einige von uns wohnen dort in einem Hotel. Sind Sie erst jetzt angekommen?"
„Ja, eben erst", sagte Grek-1.. Dann hat man Ihnen noch kein Hotel angewiesen, oder bleiben Sie auf dem Schiff?"
„Ich würde ein Hotel in der Stadt vorziehen."
Ein Reaktorwagen kam herbeigefahren. Er hatte die Form eines langgestreckten Tropfens, und Grek-1 wußte, daß er große Entfernungen in kürzester Zeit zurücklegen konnte. Wagen dieses Typs wurden von einer Zentrale aus ferngesteuert.
Die Offiziere öffneten die Tür und ließen ihm den Vortritt.
Grek-1 setzte sich in die Nähe der zweiten Tür und schob seine Erkennungsmarke in die Tasche zurück. Unter dem Uniformrock spürte er das Bündel Geld, das er immer noch bei sich trug.
Rhodan hatte es ihm gelassen, weil es dafür keine Verwendung gab. Jetzt würde er, Grek-1, es gut gebrauchen können.
Sieben Offiziere kamen in den Wagen.
Sie wohnten alle in demselben Hotel und schienen nun keinen anderen Wunsch mehr zu haben, als ihrem Gast Grek-1 ein Zimmer zu besorgen. Es war immer gut, wenn man mit den Leuten vom Geheimdienst guten Kontakt pflegte.
In den Straßen war reger Betrieb, obwohl es schon spät geworden war. Maahks und Twonoser bewegten sich auf den Transportbändern in beiden Richtungen. Die einen wollten in die Stadt, andere wieder kehrten auf das Raumfeld zurück, um in ihren Schiffen zu schlafen. Nur höhere Offiziere und Kommandanten genossen das Vorrecht, in der Stadt bleiben zu dürfen. Aber das hatte seinen Grund, wie Grek-1 bald erfuhr, In seiner Gegenwart ließen die Offiziere die gewohnte Zurückhaltung fallen, denn sie mußten annehmen, daß er über die augenblickliche Lage wesentlich
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