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0248 - Unter Einsatz seines Lebens

Titel: 0248 - Unter Einsatz seines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Platz blieb frei.
    „Ich eröffne die außerordentliche Kommandeurskonferenz", sagte der Koordinator und blickte erwartungsvoll zur Tür. Sicherlich war er genauso gespannt auf das Erscheinen des Goldenen wie alle Anwesenden. „Alles, was Sie von nun an hören und sehen, gilt als streng geheim. Auf die Weitergabe hier erhaltener Informationen steht die Todesstrafe."
    Ich weiß, dachte Grek bitter. Habe ich nicht früher selbst die Offiziere verhaften müssen, die auch nur ein Wort über das verloren, was sie hier hörten oder sahen...?
    „Einige Worte zur Lage", fuhr der Koordinator fort. „Es geht nicht darum, daß einige fremde Schiffe auftauchten und vielleicht eine Gefahr bedeuten. Es geht um mehr. Es geht darum, daß nicht die Völker der Maahks auf den Gedanken kommen, die Meister der Insel machten auch Fehler. Es geht darum, daß es Unbekannten gelungen ist unsere Transmitter zu benutzen. Wären sie Maahks, wäre das weiter nicht beunruhigend, aber gewisse Informationen besagen, daß es sich nicht um Maahks handelt." Jemand sprang auf. „Wenn Sie das wissen, warum vernichten wir dann unsere eigenen Planeten, unsere eigenen Völker? Ist das nicht auch Verrat?"
    Totenstille im Saal. Vorsichtig sah Grek in Richtung des Offiziers, der es gewagt hatte, eine derartige Beschuldigung hier an diesem Ort vorzubringen. Er wußte, daß schon in dieser Sekunde das Todesurteil über ihn gesprochen wurde.
    Der Koordinator blieb äußerlich ruhig und gelassen.
    „Sie sind es, Marschall Regula, Kommandeur der 3.
    Verteidigungsflotte von Brigal ...? Äußerten Sie nicht schon einmal Zweifel an der Unfehlbarkeit der Meister? Dann lassen Sie sich sagen, daß jene dreiundzwanzig Maahk-Planeten nicht umsonst vernichtet wurden und daß die Maahks dort nicht vergeblich starben. Was immer die Meister auch befehlen, sie haben ihre Gründe. Sie wissen mehr als wir. Wir haben nur zu gehorchen. Sie wollen nur ..." Er schwieg plötzlich. Der Goldene hatte das Podium betreten.
    Grek erblickte zum erstenmal in seinem Leben einen Goldenen, aber das war nicht verwunderlich. Es gab nur wenige von ihnen, vielleicht zwei oder drei. Niemand wußte, wo sie sich aufhielten, wenn sie nicht gerade dienstlich im Palast waren. Niemand wußte, wie sie hießen, und es gab niemand, der die zwei oder drei Goldenen voneinander unterscheiden konnte.
    Er trug eine einfache Uniform ohne Rangabzeichen, aber seine Haut schimmerte wie pures Gold, vor allem der riesige Kamm seines Kopfes. In seinem Gürtel war eine kleine, merkwürdig geformte Waffe, und in der Hand hielt er ein rechteckiges Kästchen, das er vor sich auf den Tisch stellte. Ohne jemand anzusehen, setzte er sich.
    Der Koordinator vergaß Marschall Regula. Er verneigte sich tief und nahm ohne ein weiteres Wort Platz. Aller Augen richteten sich auf den Goldenen.
    Der Befehlsempfänger der Meister überflog die Versammlung mit geübten Blicken. Grek hatte das Gefühl, daß er ihn länger betrachtete als die anderen, aber das konnte auch Einbildung sein.
    Nur jetzt nicht nervös werden. Was nun kam, war wichtig. Es war das, wofür er sein Leben wagte.
    Der Goldene drückte auf einen Knopf des kleinen Kastens, der vor ihm auf dem Tisch stand. Dann sagte er, wobei seine Stimme von den verborgenen Tischmikrophonen aufgenommen und in die Lautsprecher geleitet wurde: „Dieses Gerät ist neu. Ich will Ihnen erklären, was es ist. Es übermittelt den Meistern der Insel das Bild dieser Versammlung und aller Anwesenden. Gleichzeitig dient es der Information und Kontrolle. Ich sage Ihnen das nur deshalb, damit sich jeder genau überlegt, was er von nun an spricht. Hatten Sie noch etwas vorzubringen, Marschall Regula?"
    Grek sah, daß der Kommandeur erschrak. Wie konnte der Goldene wissen, was vorgefallen war? Hatte er hinter der Tür gelauscht? Oder... ja, natürlich! Die Übertragungsanlage. Der Goldene würde in seinem Zimmer hinter der Tür auch einen Lautsprecher haben.
    „Sie können offen reden", fuhr der Goldene fort, und in seiner Stimme war so etwas wie Spott. „Die Meister der Insel wissen kluge Köpfe zu schätzen. Und Sie, Marschall, haben soeben bewiesen, daß Sie ein kluger Kopf sind. Nur gefällt uns nicht, daß Sie die Tarnmaßnahmen kritisieren, die bedauerlicherweise einigen Ihrer Völker das Leben kosteten. Das war leider taktisch nicht vermeidbar. Ich hoffe, Sie werden das bald verstanden haben.
    Um Marschall Regulas erste Vermutung aufzugreifen ... ja, es stimmt, daß auch die

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