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0249 - Der Geist der Maschine

Titel: 0249 - Der Geist der Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beziehungsweise eintausend Metern. Die Meiler standen auf der Oberfläche der kleineren Kugel.
    Hundert Meter über ihnen wölbte sich die Innenseite der größeren.
    Die gewaltige Meilerhalle wurde von starken Lichtquellen bis in den hintersten Winkel ausgeleuchtet, so daß sich dem Auge infolge der Krümmung der beiden Kugeln ein verwirrender Anblick bot. Der Horizont lag so nahe, daß der Unbefangene nicht verstehen konnte, wie die mächtigen Energieerzeuger am Rand des Gesichtskreises so schräg stehen konnten, ohne den Halt zu verlieren. Er hatte den Eindruck, auf dem Gipfel eines Berges zu stehen. Wohin er sich auch wendete, überall schien es in die Tiefe zu gehen. Fing er jedoch an, sich zu bewegen, so stellte er fest, daß Sehvermögen und Gleichgewichtssinn geteilter Ansicht waren.
    Während der Blick ihm beweisen wollte, daß er abwärts ging, stellte sein Gefühl für Gleichgewicht nichts Derartiges fest. Und nachdem er hundert Schritte gegangen war, fand er sich wiederum auf dem Gipfel eines Berges, dessen Hänge nach allen Seiten mit gleichmäßiger sanfter Neigung abfielen.
    Die Station war durch zehn Antigravschächte mit den übrigen Einrichtungen des Asteroiden verbunden. Kleine, schnelle Bodenfahrzeuge standen in der Nähe der Schachtausgänge bereit, denn ein Rundgang um die Station war zweieinhalb Kilometer weit, und die Bodenfläche betrug fünfhunderttausend Quadratmeter.
    Wer hier unten zu tun hatte, der brauchte ein Fahrzeug, um seiner Arbeit nachzugehen, Durch einen der zehn Antigravschächte, die wie gewaltige, glatte Säulen von der gewölbten Decke bis auf den Boden der Station herabstießen, betraten Steve Kantor und seine Leute zum erstenmal die gewaltige Halle, deren Anblick sie mit Staunen erfüllte. Steves Gruppe auf dem Fuß folgten die hundert Mann der Wachtruppe, die Oberstleutnant Koenig ihm mitgegeben hatte. Die Hälfte der Männer war mit Ozon-Monitoren versehen. Die Monitore wurde in aller Eile rings um die Meiler aufgestellt.
    Die Halle war von einem unablässigen Summen erfüllt, das von den Hunderten von Generatoren und anderen Geräten ausging.
    Der Boden vibrierte ständig, und während der ersten Stunden konnten die Augen keine scharfen Umrisse erfassen, weil sich alles in fortwährender Schwingung befand. Mit der Zeit jedoch gewöhnte sich der Blick an die neuen Verhältnisse und wurde klar und scharf.
    Die Meiler, in denen sich Wasserstoffatome miteinander zu Helium-Kernen verbanden und dabei Energie erzeugten, waren zylindrische zwanzig Meter durchmessende Türme, die fünfzig Meter weit in die Höhe ragten. Sie überzogen die Halle wie mit einem weitmaschigen Netz. Jeweils vier Meiler standen an den Eckpunkten eines Quadrats von einhundertfünfzig Metern Seitenlänge. In den Zwischenräumen waren die Wasserstofftanks und die Plasmageneratoren aufgebaut. Von den Tanks führten Systeme von Röhren zu den Generatoren, und diese wiederum waren durch Plasmakanäle mit den Meilern verbunden. Die Meiler waren Fusionsreaktor und Energieumwandler in einem. An den Wandungen der Türme entlang liefen armdicke Kabel nach unten und verschwanden im Boden der Halle. Unter dem Hallenboden lagen die Sammler und Verteiler, die einen winzigen Bruchteil der erzeugten Leistung wieder an die Geräte der Halle zurückführten, den Löwenanteil jedoch den Hunderten von Verbrauchern weiter oben im Stützpunkt zuleiteten.
    Steve Kantor entschloß sich, das Lager der Gruppe zunächst in unmittelbarer Nähe des Antigravschachts aufzuschlagen, durch den sie heruntergekommen waren. Er hatte die feste Absicht, so lange hier unten zu bleiben, bis das fremde Ungeheuer gefaßt war.
    Infolgedessen hatte er Proviant und andere Dinge mitgebracht.
    Eine Gruppe des Wachtrupps beschäftigte sich damit, den Feldprojektor zu installieren, mit dessen Hilfe Steve das Energiewesen einfangen wollte. Lucas DellaFera und Lott Warner gingen den Männern dabei zur Hand. Währenddessen wandelte Sid Lippman, seines Staunens immer noch nicht Herr, ziellos hin und her und konnte den Blick nicht von den riesenhaften Türmen der Meiler wenden. Steve rief ihn schließlich zu sich. „Ihre Monitore müßten mittlerweile installiert sein", meinte er. „Wie wäre es, wenn Sie sich darum kümmerten, daß das Warnsystem einwandfrei funktioniert?" Lippman nickte nur. „Phantastische Anlage, was?" murmelte er, „Ja, ganz gewiß", stimmte Steve zu. „Heh, haben Sie mir überhaupt zugehört?" Lippman fuhr zusammen. „Ja,

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