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0249 - Der Geist der Maschine

Titel: 0249 - Der Geist der Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Lott Warner saßen auf ihren Liegen und starrten vor sich hin. Lott rauchte eine Zigarette.
    Steve ging zu dem kleinen Fahrzeug nur um etwas zu tun, und untersuchte den Projektor. Alles war in Ordnung. Sobald er die richtigen Knöpfe drückte, würde der Generator anspringen und der Projektor ein Kugelfeld genau bestimmter Größe um einen genau bestimmten Ort herum aufbauen. Als er sich abwandte, hatte auch Sid seine Arbeit beendet. Er stand auf und wischte sich die Hände. „Alles fertig", sagte er knapp. Steve nickte nur. Jetzt begann das Warten, In der Halle herrschte ewige Helligkeit. Während des ersten halben Tages brachte es keiner von Steves Leuten fertig zu schlafen. Die blauweiße Helligkeit drang durch die Lider hindurch und verscheuchte das Schlafbedürfnis.
    Steve kannte solche Situationen. Nach zehn Stunden teilte er die Wachen ein. Jeder hatte vier Stunden lang am Schaltpult zu sitzen.
    Er selbst übernahm die erste Runde, denn er wußte, daß der kritische Punkt jetzt bald erreicht war, an dem die Männer umfallen und einschlafen würden, selbst wenn die Lampen noch heller schienen.
    Lucas war der erste, den der Schlaf übermannte. Durch das Beispiel ermuntert, folgte Lott ihm wenige Minuten später. Der nervöse Sid brauchte noch eine zusätzliche halbe Stunde, dann sank auch er nach hinten und schlief ein, die brennende Zigarette noch in der Hand. Steve fühlte sich benommen. Er hatte seit dreißig Stunden keine Ruhe mehr gehabt. Er braute sich eine Kanne Kaffee und trank drei Tassen. Dann hockte er sich vor das Schaltpult und starrte auf die vielen kleinen Alarmlämpchen, die jetzt noch tot und still lagen. Links davon gab es eine Reihe von Schaltknöpfen, deren Hauptzweck war die Monitoren abzuschalten, nachdem sie angesprochen hatten, und zu reaktivieren. Der dicke gelbe Schalter am Kopfende der Leiste sandte einen automatischen Notruf an die Leute des Wachtrupps.
    Oberhalb des Schalters schließlich befand sich das Visiphon, das Steve Kantors vorgeschobenen Stützpunkt mit dem Rest des Asteroiden verband. Zur rechten Hand war die Magnetkarte in die Pultplatte eingelassen. Ein Lichtzeiger markierte im Fall eines Alarms den ansprechenden Monitor.
    Um sich die Zeit zu vertreiben, verglich Steve die Nummern der Warnlampen mit den Markierungen der Karte. Zu jeder Lampe gehörte ein Monitor. Die Karte enthielt außer den Standorten der Monitoren auch die Umrisse der Meiler und aller dazugehörigen Geräte. Das Gewirr der Linien und Punkte war fast undurchdringlich, und eine Zeitlang fand Steve sein Spiel höchst amüsant. Dann ließ sein Interesse nach. Er gähnte. Er rauchte eine Zigarette, aber sie schmeckte ihm nicht. Er warf den glimmenden Stummel achtlos auf den Boden.
    Dann mußte er eingeschlafen oder in eine Art Trance verfallen sein. Auf jeden Fall wußte er nicht, was los war, als er plötzlich ein helles Zirpen hörte. Er schreckte auf. Eine der Warnlampen blinkte rot, und jedesmal, wenn sie aufleuchtete, erklang das Zirpen, Von einer Sekunde zur ändern war Steve hellwach. Auf der Magnetkarte lag der dünne, aber helle Lichtbalken des Anzeigers.
    Mit brennenden Augen las Steve die Position des Monitors.
    Nummer 138. Das Gerät stand in Sektor 1, etwa siebenhundert Meter weit entfernt.
    Er sprang auf. Er brüllte einen Befehl, aber die Männer rührten sich nicht. Er packte Sid bei den Schultern und zerrte ihn von der Liege, so daß er schwer auf den Boden fiel. Sid protestierte wütend und weckte damit Lucas. Lott regte sich immer noch nicht und erlitt dasselbe Schicksal wie Sid. Benommen kamen sie einer nach dem andern auf die Beine.
    „Lott, Lucas - in den Wagen!" herrschte Steve sie an. „Sid - Sie bleiben hier und überwachen den Monitor. Reaktivieren Sie ihn alle dreißig Sekunden. Verstanden?"
    Sid nickte träge. Steve packte ihn am Arm und führte ihn zum Schaltpult hin. Unbeholfen kletterte Sid auf den Stuhl. Als er schließlich vor dem Pult saß, wirkte er halbwegs wach. Steve hatte keine Zeit, sich um ihn zu kümmern, Lucas hatte den Wagen angelassen. Lott kniete auf der Ladefläche und hantierte an dem Generator herum. Steve schwang sich in den Fahrersitz und setzte das Fahrzeug in Bewegung. Vorsichtig bugsierte er es zwischen den Wagen hindurch, die die Männer der Wachtruppe hatten stehenlassen. Er warf einen Blick zurück und sah Sid Lippman mit der Schaltleiste beschäftigt, von der aus die Monitoren reaktiviert wurden.
    Dann gab er Gas. Der Motor summte hell auf,

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