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0249 - Der Geist der Maschine

Titel: 0249 - Der Geist der Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und der Wagen schoß mit rasch wachsender Geschwindigkeit zwischen den Türmen der Meiler hindurch. Steve nahm keine Rücksicht auf seine Mitfahrer. Er fuhr Kurven, ohne das Tempo zu verringern, und schrammte an der Verkleidung eines Plasmagenerators entlang, dem er nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. Rechts und links flogen die mit Ziffern versehenen Schilder vorbei, mit denen der Wachtrupp die einzelnen Monitoren markiert hatte.
    Vor einem roten Schild mit der Nummer 123 hielt Steve an.
    Hinter ihm auf der Ladefläche kniete Lott, die Hände an der Schaltung des Projektors und auf Anweisungen wartend. Lucas, der während der rasenden Fahrt tief in seinen Sitz gesunken war, raffte sich auf und zog das Mikrophon des Interkoms zu sich heran.
    „Einsachtunddreißig", zischte Steve. Er streckte den Arm aus.
    „Etwa achtzig Meter, dort drüben. Höchstleistung!" Lott nickte stumm. Die quadratische Antenne schwang herum. Aus dem Generator drang ein dumpfes Summen. Relais knackten. In das Durcheinander der Geräusche mischte sich plötzlich ein heller Pfeifton.
    Das Kugelfeld stand! Atemlos vor Spannung sah Steve zu dem Turm des Meilers hinüber, an dessen Fuß der Monitor 138 stand.
    Er beobachtete, wie die Luft leicht zu flimmern begann, als das Feld sich stabilisierte. Der ganze Meiler schien plötzlich von einem wabernden Heißluftvorhang umgeben. Wenn das Ungeheuer sich wirklich noch in der Nähe des Monitors aufhielt, dann war es jetzt gefangen.
    Steve nickte Lott zu, er solle den Meiler im Fokus behalten, und ließ den Wagen anrucken. Langsam glitt das Fahrzeug auf die Hülle des Kugelfeldes zu. Lucas hatte immer noch das Mikrophon in der Hand, aber bis jetzt hatte er kein Wort hervorgebracht. Die Spannung hielt sie alle gefangen. Steve lenkte den Wagen in eine sanfte Kurve, die rings um das Feld herumführte. Seine Bewegungen waren mechanisch, er führte sie aus wie eine gut funktionierende Maschine, während er den Blick unverwandt auf die flimmernde Hülle des Feldes gerichtet hielt.
    Er fuhr einmal um den Meiler herum, ohne auch nur eine Spur des Fremden zu sehen. Zwar bestand die Möglichkeit, daß es unter den vielen Erscheinungsformen des Ungeheuers auch eine gab, die für menschliche Augen unsichtbar war, aber Steve wollte nicht so recht daran glauben. Tief enttäuscht fand er sich mit der Erkenntnis ab, daß das Energiewesen ihm durch die Lappen gegangen war. Er hielt an.
    „Rufen Sie Sid an", befahl er Lucas. Lucas fing endlich an zu sprechen. Schon nach den ersten Worten wurde er von Sids Antwort unterbrochen. Steve verstand deutlich: „Ich reaktivierte den Monitor insgesamt dreimal. Bei den ersten beiden Malen sprach er sofort wieder an. Das Monstrum befand sich also noch in der Nähe. Beim drittenmal blieb er jedoch still."
    Lucas starrte den Empfänger finster an.
    „Das hättest du uns gleich sagen können", rief er vorwurfsvoll.
    „Ich kam nicht durch", behauptete Sid. „Jemand muß den Finger auf der Schaltleiste gehabt haben."
    Lucas senkte schuldbewußt den Kopf. Er hatte die ganze Zeit über das Mikrophon in der Hand gehalten und dabei mit dem Daumen auf die Sprechtaste gedrückt. Steve schaltete den Motor aus. Lott tat dasselbe mit dem Feldgenerator. Die flimmernde Hülle des Feldes löste sich auf. Sid Lippman wurde angewiesen, auf seinem Posten zu bleiben.
    „Wir sehen uns hier ein wenig um", erklärte Steve.
    Er sprang aus dem Wagen und musterte den gewaltigen Meilerturm. Die Energien, die im Innern des Turms erzeugt wurden, waren gewaltig - ein vollgedeckter Tisch selbst für das hungrigste aller Energiewesen. Die Frage war: Wie kam es an den Tisch heran?
    „Ich bin dankbar für jeden Geistesblitz", sagte Steve grimmig.
    „An welcher Stelle hat das Ding den Meiler angezapft?"
    Lott und Lucas schwiegen. Lucas wirkte komisch, wie er den Bauch herausgestreckt und die Arme hinter dem Rücken verschränkt, an dem Meilerturm emporstarrte.
    „Man müßte sich zuerst", verkündete er mit heller Stimme, „über den Zapfmechanismus klarwerden. Auf welche Weise wird die Energie vom Meiler an das fremde Wesen übertragen?"
    Lott stieß ein grunzendes Geräusch aus. Steve sah ihn verwundert an. Lott hatte die Augen geschlossen. Die Arme hingen ihm schlaff an den Seiten herunter, aber er hatte die Fäuste geballt, als kämpfte er einen stillen Kampf gegen sich selbst.
    Als er die Augen schließlich öffnete, wirkte er auf eine merkwürdige Art äußerst selbstsicher. Ohne zu zögern,

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