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025 - Der Dämon ist tot!

025 - Der Dämon ist tot!

Titel: 025 - Der Dämon ist tot! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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trugen mich zum Fenster.
    Frank kletterte hinaus. Rufus schob den Sarg über die Fensterbank. Augenblicke später verfrachteten sie mich in einen neutralen Kombiwagen. Ich fragte mich, wohin, wohin sie mich bringen wollten. Bald wirst du es wissen, gab ich mir zur Antwort.
    Frank Esslin und Jill Cranston warfen eine schäbige alte Decke über den Sarg, damit man ihn nicht sah. Frank übernahm das Steuer. Jill setzte sich neben ihn. Die Fahrt ins Ungewisse begann. Wieder konnte ich durch die Decke und aus dem Wagen sehen. Wir erreichten nach kurzer Fahrt die Themse, fuhren diese entlang und überquerten sie schließlich auf der Lambeth Bridge.
    Ich fuhr schon oft durch London, aber noch nie auf diese Weise.
    Frank Esslin mußte an einer Kreuzung anhalten. Der Zufall wollte es, daß neben uns ein Streifenwagen stehenblieb. Ich sah die beiden Polizisten, die sich nicht um den Kombi kümmerten, sondern geradeaus auf die Ampel blickten, um sofort weiterzufahren, sobald sie auf Grün sprang.
    Sie hätten sich um die Insassen des Kombi kümmern sollen – und vor allem um die Kiste, die unter der Decke versteckt war. Doch für sie schien alles in bester Ordnung zu sein.
    Grün kam. Der Streifenwagen fuhr als erster los. Frank Esslin hatte nicht den Ehrgeiz, sich nicht abhängen zu lassen. Er gab mäßig Gas und ließ den Kombi langsam anrollen. Fast schien es, er würde auf mich Rücksicht nehmen.
    Wir erreichten Cadogan Place. Als ich das Nobelhotel Carlton Tower erblickte, erschrak ich.
    Ich glaubte plötzlich, mir würden Zusammenhänge klarwerden.
    Tucker Peckinpahs Club wollte doch dieses Dinner-Boxing veranstalten. Da die Clubräume dafür nicht geeignet waren, mietete man dafür den Festsaal des Carlton Tower. Frank Esslin hatte sich in Daressalam die Boxstaffel angesehen, die hier fighten sollte. Irgendwie sollten die Boxer anscheinend in dieses teuflische Spiel mit einbezogen werden. Aber wie?
    Frank fuhr am Carlton Tower vorbei, und ich glaubte schon, mich geirrt zu haben. Da bog Frank Esslin scharf rechts ab und an der nächsten Ecke gleich noch einmal.
    So erreichten wir die Rückseite des Nobelhotels, in dem die Vorbereitungen für den großen Abend bereits angelaufen waren.
    Frank Esslin ließ das Fahrzeug ausrollen. Die Straße war düster, und weit und breit ließ sich keine Menschenseele blicken. Ideal für die beiden Vertreter der schwarzen Macht.
    Sie stiegen aus, öffneten die Ladeklappe, und Frank Esslin zog die Decke von der Totenkiste. Er rollte sie zusammen und warf sie auf die Ladefläche.
    »Augenblick«, sagte Jill Cranston.
    »Wir sollten zusehen, den Sarg so rasch wie möglich ins Hotel zu schaffen«, sagte Frank Esslin.
    »Ich muß zuerst das Schloß der Hintertür knacken«, sagte das Mädchen und eilte davon.
    Frank Esslin klopfte auf den Sargdeckel. »He, Tony Ballard, bist du noch da drin? Du wirst dich wundern, was Rufus und ich ausgeheckt haben. Die Spucke wird dir wegbleiben, das kann ich dir versprechen.«
    Verdammt, wenn ich bloß die Möglichkeit gehabt hätte, mit ihm zu reden, dann hätte ich wenigstens erfahren, was passieren würde.
    Die Ungewißheit nagte wie eine hungrige Ratte in meinen Eingeweiden. Auch das war Rufus’ Absicht.
    Für mich stand fest, daß die Boxstaffel, die sich in Tansania so hervorragend geschlagen hatte, sich in großer Gefahr befand. Und mir war es nicht möglich, Andrew Quaid und seine Schützlinge zu warnen.
    Jill Cranston kehrte zurück. Sie zog mit Frank Esslin den Sarg aus dem Kombi. Niemand beobachtete, wie die beiden die Totenkiste ins Hotel trugen. Ich sah einen Gang mit nüchternen, nackten Wänden. Sie trugen mich an einigen Türen vorbei, und wenig später betraten sie mit mir den großen Festsaal, in dessen Mitte bereits der Boxring aufgestellt worden war.
    Tische und Stühle waren noch entlang der Wand aufeinandergestapelt.
    Die haben doch nicht etwa die Absicht, den Sarg unter dem Ring zu verstecken! schoß es mir durch den Kopf.
    Aber genau das hatten sie vor. Ich sollte mich im Zentrum des Geschehens befinden, wenn die grausame Horror-Show losging.
    ***
    Zwölf Stunden vergingen. Tucker Peckinpah und Mr. Silver hatten das Gefühl, auf glühenden Nadeln zu sitzen. Mehrmals rief der Industrielle den Kommissar an, doch der bedauerte immer nur, ihm noch nichts sagen zu können. Peckinpahs Hoffnung, Tony Ballard lebend wiederzusehen, schrumpfte mehr und mehr. Er wagte es nicht auszusprechen, aber Mr. Silver schaltete sich in seine

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