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025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus

025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus

Titel: 025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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interpretierte.
    »O furchtbarer Haßfurter Schmieder, zerschmetterst mit dem Hammer die Glieder der dir Treuen und schmetterst von neuem …«
    Speyer, der Liebhaber der Magd, sollte gerade auf den Marktplatz kommen, als die Seine dem Schmied zu Füßen lag. Zenta war die Magd. Ihre Maske war ganz in Grün gehalten. Fingerlange Zähne ragten ihr aus dem aufgerissenen Mund.
    Speyer mußte sich als Opfer anbieten, um seine Geliebte zu verschonen.
    Der Schmied ging scheinbar auf den Handel ein, zerschmetterte ihm zuerst mit dem Hammer die Eingeweide und holte sich dann trotzdem noch das Leben der Magd.
    »Wir stecken dir eine Hühnerblase unter das Wams, Georg«, rief Apillion begeistert. »Und diese füllen wir mit Tierblut. Ja, das ist gut. Es muß spritzen und knallen. Und Odrigue soll sich dazu einen passenden Text einfallen lassen. Isolde, du als die Frau des Schmiedes wirst in Georgs Eingeweiden herumwühlen und zetern und fluchen. Aber erst wenn du den Fürst der Finsternis anrufst, sollst du erhört werden. Barnabas, du bist Asmodi. Wo hast du deine Maske? Los, komm schon!«
    Barnabas Eene trat in den Kreis. Er war in Schwarz und Rot gekleidet; aus dem Hinterteil ragten ihm Pfauenfedern, um die Mitte hatte er statt eines Gürtels einen Ochsenschwanz gebunden. Seine Maske jedoch, einen Meter hoch und halb so breit, sprach dem Aussehen des Teufels Hohn; das heißt, die Maske war die eines Teufelchens, das man nicht fürchten, sondern über das man sich nur lustig machen konnte.
    »Also Barnabas …«
    Der Komödiant, der Asmodi imitieren sollte, taumelte plötzlich. Seine Hände zuckten hoch, versuchten, die Maske herunterzureißen. Er kämpfte mit ihr, blieb jedoch der Unterlegene. Alle außer Speyer standen wie erstarrt da und sahen wie gelähmt dem Todeskampf ihres ältesten Kollegen zu. Nur Speyer lief zu ihm und versuchte, ihn von seiner Maske zu befreien. Doch sie war auf seinem Gesicht festgeklebt.
    Als Speyer sie endlich doch abbekam, war Barnabas bereits erstickt.
    »Da seht!« rief Isolde, während sie sich schutzsuchend an ihren Vater drückte. Ihre Hand wies auf die Teufelsmaske, die sich verändert hatte und nun zum Fürchten aussah.
    »Speyer hat sie verformt, als er sie Barnabas abnehmen wollte«, behauptete Zenta Eytzinger.
    »Nein, nein«, meinte Cherves Apillion salbungsvoll. »Der Teufel selbst hat uns gezeigt, wie er aussehen möchte. Asmodi fühlte sich durch Barnabas verhöhnt, deshalb ließ er ihn an dieser Maske ersticken.«
    Speyer fand, daß daran durchaus etwas Wahres sein konnte. Die anderen Komödianten hielten Apillions Worte aber sicherlich nur für eine Übertreibung – und er meinte sie auch als solche, denn wenn es sich anders verhalten hätte, wären sie sicherlich schleunigst aus Haßfurt geflohen.
    Als sie Barnabas Eene bestatten wollten, spielten ihnen die Bewohner von Haßfurt wieder einen Streich, indem sie Barnabas' Leiche stahlen und statt dessen einen toten Esel hinlegten – besser gesagt, den Torso eines Esels.
    Barnabas' Leiche wurde nie gefunden. Speyer wollte nicht einmal daran denken, was die Haßfurter damit angestellt haben mochten.

    Zwei Tage vor Fastnacht glaubte Speyer durch Zufall auf die Lösung seiner Probleme gestoßen zu sein. Aber war es nicht vielleicht eher Bestimmung?
    Cherves Apillion war den ganzen Tag über unleidlich. Er nörgelte ständig an seinen Leuten herum, und wenn sie ihm gehorchten, wollte er es wieder ganz anders haben. Odrigue sang ihm zu falsch, Isolde erschien ihm nicht wie die Frau eines Schmiedes, sondern wie eine körnerklaubende Gänsemagd, und Zenta wiederum war ihm keine Magd, sondern eine Landsknechtdirne. So ging es den ganzen Tag. Bei Sonnenuntergang sprach er endlich aus, was er wirklich wollte.
    »Ich brauche eine Luftveränderung. Ich muß ins Dorf und ein wenig Kneipendunst schnuppern.«
    »Diesmal komme ich aber nicht mit, Prinzipal«, sagte Odrigue. »Diese Höllenhunde bringen es fertig und braten mich im Suppentopf.«
    »Es ist unverantwortlich von dir, nach Haßfurt hineinzugehen, Cherves«, sagte Speyer. Er konnte es sich erlauben, den Prinzipal beim Vornamen zu nennen, da ja die gesamte Truppe auf seine Kosten lebte. »Hast du vergessen, was man mit dir angestellt hat? Diesmal könnte es schlimmer kommen.«
    »Ich erinnere mich nur, daß ich besoffen war«, erwiderte Apillion. »Und das werde ich auch heute wieder sein. Anders kann ich euch Gesindel nicht mehr ertragen.«
    »Gut. Wenn du unbedingt gehen willst,

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