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025 - Die toten Augen von London

025 - Die toten Augen von London

Titel: 025 - Die toten Augen von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Brailleschrift wird aus dem Präsidium gestohlen. Ein Paar gleiche Manschettenknöpfe kommen in den Besitz FlimmerFreds, der sie aus Sicherheitsgründen versetzt. Diese Knöpfe scheinen aber für eine oder mehrere unbekannte Personen derartig wichtig zu sein, daß ein Einbruch in das Pfandhaus verübt wird, offensichtlich nur zu dem Zweck, die Knöpfe wieder in die Hände zu bekommen. Mehr noch - ein Helfershelfer versucht, zuerst Sie, Miss Ward, zu entführen und dann Fanny Weldon, die in unser Büro eingedrungen war, zu ermorden. Schließlich sollte auch noch Flimmer-Fred aus dem Wege geräumt werden ...«
    Es schauderte Diana bei dieser Aufzählung.
    »Hat man überhaupt keine Spur von ihm - ich meine von diesem blinden Jake? Die Nacht auf der Treppe werde ich nie vergessen.«
    »Absolut nichts. Er ist in seiner Höhle verschwunden.«
    »Halten Sie das Heim unter Beobachtung?«
    »Das Heim?« wiederholte Larry überrascht. »Nein, ich denke nicht, daß es notwendig ist. Der Vorsteher ist etwas überspannt, aber ich habe mit dem Polizeiinspektor des Viertels gesprochen, er meinte, alle Insassen seien als ehrlich bekannt, und er könne für sie garantieren, mit Ausnahme des Mannes Lew. Wissen Sie, Lew ist der Blinde, den ich im oberen Stock im Einzelzimmer gesehen und von dem ich Ihnen erzählt habe.«
    »Darf ich Sie um eine Gefälligkeit bitten?« fragte Diana. »Dürfte ich das Heim aufsuchen? Würden Sie mich morgen dorthin begleiten?«
    »Ja-a«, antwortete er zögernd, »aber ...«
    »Wollen Sie es tun?«
    »Sicher, wenn es sein muß, aber ich glaube nicht, daß Sie dort irgend etwas finden, das uns weiterbringen könnte.«
    »Wer weiß?«
    »Im weiteren«, fuhr Larry in seinem Resümee fort, »sind unsere Nachforschungen nach der Geburtsurkunde, die Ihre Annahme hatte bestätigen sollen, daß Mrs. Stuart Zwillingstöchter gehabt habe, erfolglos geblieben. Obwohl die Register in Somerset House mit größter Sorgfalt geprüft wurden, fand sich keine Eintragung über die Geburt der Kinder.«
    »Trotzdem finde ich es merkwürdig«, wandte Diana ein, »daß eine Dame wie Mrs, Stuart es versäumt haben sollte, die Geburt ihrer Kinder anzumelden.« »Was meinen Sie damit?«
    »Ach, ich mußte nur an meine Tante denken - Mrs. Ward, deren Namen ich führe, haßte nämlich die Behörden und hielt nicht viel von Anmelden, Impfen und ähnlichem.«
    »Was ist aus Ihrer Tante geworden? Ist sie gestorben?«
    »Nein - sie ist nicht tot.« Sie sagte das etwas sonderbar, stockte und wurde rot. »Ich weiß, man sollte nicht über etwas zu sprechen anfangen, wenn man nicht zu Ende reden will. Ich sagte Ihnen schon, daß ich aus wenig erbaulichen Verhältnissen komme. Meine Tante hat ihren Chef bestohlen; sie muß es ausgiebig getan haben, denn eines Tages, ich war gerade zwölf Jahre alt, ging sie für lange Zeit fort, und ich habe sie nie wieder gesehen.«
    Larry ging auf sie zu und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Sie haben es geschafft, sich von all dem freizumachen und mit dem Leben fertigzuwerden. Sie können stolz sein auf sich.« Als sie zu ihm aufblickte, hatte sie Tränen in den Augen. »Ich glaube, sie trank. Wenn ich sie sehr nötig hatte, war sie wirklich gut zu mir. Ich würde gern wissen, was aus ihr geworden ist, aber ich wage gar nicht, mich zu erkundigen.«
    »Ist sie ins Gefängnis gekommen?«
    »Ich glaube, in eine Trinkerheilanstalt. - Aber ich unterbreche Sie andauernd ...«
    Diana Ward ließ sich an die sem Abend von Larry zum Dinner einladen. Es wurde eine angeregte, vergnügte Mahlzeit. Sie schwatzten viel und zusammenhanglos von allem möglichen.
    »Nachzutragen wäre schließlich noch«, kam Larry auf sein Resümee vom Nachmittag zurück, »daß Stuart bei der Greenwich-Versicherungsgesellschaft außerordentlich hoch versichert war. Leiter der Gesellschaft ist Doktor Judd, der übrigens kein Hehl daraus macht, daß diese Versicherung abgeschlossen wurde.«
    »Haben Sie Doktor Judd gesehen?« fragte sie interessiert.
    »Ich habe mit ihm telefoniert. Morgen will ich ihn aufsuchen.
    Vielleicht begleiten Sie mich - wir können den Besuch in Todds Heim ja bis zum Nachmittag aufschieben.«

21
    Dr. Judd hatte den Inspektor allein erwartet und war überrascht, als er in Damenbegleitung das Direktionsbüro betrat.
    »Doktor Judd - Miss Ward, meine Sekretärin«, stellte Larry Holt vor. »Miss Ward hat ein ausgezeichnetes Gedächtnis, und vielleicht sind auch ein paar stenografische Notizen

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