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025 - New York, New York!

025 - New York, New York!

Titel: 025 - New York, New York! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Peitsche spüren.« Er drehte den Kopf zu seinem Steuermann, der ungefesselt neben den Soldaten herging und sich mit ihnen unterhielt, als wären sie die besten Freunde. Seinen Mannschaftskameraden warf er keinen Blick zu.
    »Ich glaube nicht, dass sein Glück von langer Dauer ist«, sagte Cosimus schwer atmend. »Niemand mag Verräter.«
    Schweigend gingen sie weiter. Je näher sie der Statue kamen, desto größer und beeindruckender wirkte sie. Colomb sah, dass rechts neben ihr eine merkwürdige Konstruktion stand, ein Gerüst aus Eisenträgern, die tief ins Eis eingelassen waren und drei Meter über dem Grund in einer schwarz verfärbten Plattform endeten. Überall lagen verkohlte Holzstücke herum. Asche wirbelte in kleinen Spiralen über das Eis.
    »Was ist das?«, fragte er, ohne an eine mögliche Bestrafung zu denken.
    Der Soldat, den er für Juulo hielt, folgte seinem Blick und sagte: »Das ist ein Bestattungsturm. Dort verbrennen wir die Toten.«
    Natürlich, dachte Colomb. In dem gefrorenen Boden kann man niemanden begraben. Aber warum steht das Ding hier, gleich neben dem monumentalen Abbild einer fackeltragenden Frau?
    »Was ist in der Statue, zu der ihr uns führt?«
    Der Soldat antwortete nicht, sondern beschleunigte seine Schritte, bis er ein Stück vor Colomb ging.
    Seine Reaktion bestätigte den Verdacht, den der Kapitaan hegte. Auch in großen Städten in Euree und Afra gab es solch abgelegene Orte, neben denen Tote bestattet wurden. Er hatte sie selbst auf seinen Reisen gesehen und mit Schaudern an die Menschen hinter den Mauern gedacht.
    Meistens waren es alte Festungen, die man in Zeiten von Seuchen benutzte, um die Kranken und Sterbenden unterzubringen. Nahrung wurde durch einen Mauerspalt geschoben, die Toten im Hof verbrannt. Kaum jemand überlebte die Gefangenschaft in diesen Pestkerkern, denn wer noch nicht krank war, wurde es dort.
    Colomb ging an der Spitze seiner Mannschaft auf die Statue zu und verfluchte den Tag, an dem er zum ersten Mal von der Neuen Welt gehört hatte.
    Hinter ihm schlug Tuman die Augen auf…
    ***
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    ###
    Matt erlebte zwei Überraschungen, als er aufwachte. Zum einen war er in der Zwischenzeit nicht erfroren, zum anderen war er nackt und in warme Decken gehüllt.
    Er stand auf und entdeckte seine Kleidung, die trocken und gefaltet neben ihm lag. Seine Gedanken weigerten sich, die Frage, wie man die Sachen getrocknet hatte, näher zu beleuchten.
    Vor ihm breitete sich der schwarze See aus.
    Die Erinnerung an das, was ihm darin widerfahren war, stand deutlich vor seinem inneren Auge. Während er sich anzog, versuchte er Ordnung in das Chaos aus Gefühlen und Gedanken zu bringen.
    Matt kannte jetzt den Ursprung der Krankheit, die eigentlich keine war. Vielmehr waren die Befallenen Opfer von Parasiten, die sich im Gehirn einnisteten und ihren Wirt kontrollierten.
    Sie schienen in einer Art Kollektiv miteinander verbunden zu sein. Was einer wusste, wussten alle. Trotzdem hatte Matt keine Intelligenz gespürt, sondern ein eher instinktives Verhalten. Wie Ameisen taten sie alles, um das Volk zu schützen.
    Wärme/Tod, dachte Matt und erschauderte, als er an den Schmerz in seinem Kopf dachte.
    Von den Parasiten ging eine Hitze aus, die den Körper der Befallenen innerlich verbrennen ließ. Um sich im Inneren der Wirte zu schützen, mussten die wurmartigen Wesen die Körper auf Temperaturen herunter kühlen, wie sie nur im Eis herrschten. Taten sie das nicht, starben sie.
    Matt fragte sich, wie lange diese Parasiten bereits im Eis gelebt, hatten. Waren sie erst mit dem Kometen auf die Welt gekommen oder hatten sie schon vorher existiert, tief verborgen im ewigen Eis? Durch den wandernden Gletscher während der Eiszeit hatten sie sich vielleicht bis New York ausgebreitet und jetzt, wo sich die Eisgrenze langsam zurückzog, holte die Wärme sie wieder ein. Wärme/Tod.
    Diesen beiden Worten verdankte Matt sein Leben. In Samthas Erinnerungen hatten die Würmer gesehen, dass jemand die Wärme mit Hilfe des Sonnenkorns in die Stadt zurückbringen wollte. In Matts Gedanken erkannten sie, dass er das verhindern wollte. Nur deshalb hatten die Würmer ihn verlassen.
    Zumindest für den Augenblick waren Mensch und Parasiten Verbündete.
    Langsam sollte ich mir Gedanken über die Kreise machen, in denen ich verkehre, dachte Matt mit einem Blick auf den See.
    Er wollte sich gerade umdrehen, als das Wasser zu brodeln begann. Eine Masse weißer Fäden bewegte sich unter der Oberfläche,

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