025 - New York, New York!
steif ihren eigenen Kopf.
Hinter ihr wiederholte die Gruppe der Toten die Bewegung.
Ihre Münder bewegten sich, ohne dass ein Ton hervorkam.
Sie lernen, begriff Matt. Sie versuchen menschliches Verhalten zu imitieren.
Die Erkenntnis ließ ihn schaudern. Jede Minute, die er mit den Parasiten verbrachte, verriet ihnen mehr über menschliches Verhalten und die Bewegungsabläufe, die zur Kontrolle des Körpers benutzt wurden. Bereits jetzt hatte Matt den Eindruck, dass die Befallenen fließender gingen und weniger oft miteinander kollidierten.
Was für eine Karriere, dachte Matt. Vom Commander einer Fliegerstaffel zum Parasiten- Ausbilder.
Mit diesem Gedanken kam jedoch auch der Zweifel an seiner ursprünglichen Einschätzung der Würmer. Der Befall von Menschen erschien nun weniger als Verzweiflungstat, um der Wärme zu entfliehen. Vielmehr glaubte Matt einen instinktiven Plan dahinter zu erkennen.
Die Parasiten wollten den Menschen als neuen Lebensraum erobern.
Samtha blieb so abrupt stehen, dass er beinahe gegen sie geprallt wäre. Sie ließ seine Hand los und zeigte in einen schmalen Seitengang.
Matt zwängte sich durch den Spalt. Der Eiskorridor war so eng, dass man sich nur seitwärts bewegen konnte. Nach wenigen Schritten öffnete er sich jedoch zu einer großen weißen Höhle.
Und Matt stand im Madison Square Garden.
***
Pieroo wusste, dass er eine nicht unbeträchtliche Aufmerksamkeit auf sich zog, aber er sah keine andere Möglichkeit, um sein Ziel zu erreichen.
Ein kurzer Blick auf die Menge hatte gereicht, um ihm klarzumachen, dass sich mehr Menschen auf dem Platz versammelt hatten als in die Kathedrale passten. Es schien kein System zu geben, über das die Plätze vergeben wurden. Pieroo nahm an, dass diejenigen, die am weitesten vorn standen, als erste die Kathedrale betreten würden.
Er selbst stand am Rand des Platzes - ganz hinten.
Wenn er etwas gegen das Sonnenkorn ausrichten und Maddrax finden wollte, musste er jedoch dort sein, wo sich beide wahrscheinlich befanden: In der Kathedrale.
Pieroo seufzte, zog die Kapuze noch tiefer ins Gesicht, spreizte die Ellenbogen ab und ging los.
Rechts und linke von ihm wurden Menschen zur Seite gedrückt, die wiederum andere wegschoben, bis die Bewegung die gesamte Menge erfasst hatte, sie hin und her wogen ließ wie Gräser im Wind.
Um Pieroo herum wurden Flüche laut. Die Wartenden beschimpften sich gegenseitig. Einige wandten sich auch ihm zu, aber seine massige Gestalt hielt sie von allzu deutlichen Worten ab.
Stur schob sich der Hüne durch die Menge. Hinter ihm kam es zu ersten Handgreiflichkeiten. Soldaten drängten sich an ihm vorbei, die Lanzen hoch über den Kopf erhoben, und prügelten mit dem stumpfen Ende auf die Streitenden ein.
Pieroo hob den Blick, um sich zu orientieren, und sah eine Gruppe von Soldaten, die gezähmte Lupas an Leinen führten. Die gefletschten Zähne der Tiere ließen die Umstehenden zurückweichen. Innerhalb weniger Minuten war die Stimmung auf dem Platz von heiterer Ausgelassenheit in Aggression umgeschlagen.
Endlich sah er das hölzerne Tor der Kathedrale vor sich. Soldaten hatten sich in Zweierreihen davor aufgebaut und leuchteten mit Paraffinlampen in die Menge.
»Keine Waffen!«, riefen sie immer wieder. »Wer eine Waffe mit in die Kathedrale bringt, wird mit dem Tode bestraft!«
Eine Lampe erfasste Pieroo. Rasch senkte er den Blick, konnte jedoch spüren, wie das Licht auf ihm verharrte.
»Hey du«, sagte ein Soldat. »Hast du eine Waffe?«
Pieroo schüttelte stumm den Kopf. »Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!« Der Hüne ignorierte die Aufforderung.
»Hast du mich nicht verstanden? Ich hab gesagt, du sollst mich ansehen.«
Einer der Umstehenden stieß Pieroo an. »Tu was er sagt. Wir wollen hier keinen Ärger.«
»Es ist sein gutes Recht, sich nichts von denen gefallen zu lassen«, mischte sich eine Frau ein. »Die schikanieren uns doch, wo sie können.«
»Ich red nicht mit dir«, gab der Soldat verärgert zurück.
»Also halt dich raus.«
»Willst du mir etwa drohen?«
Pieroo blieb ruhig stehen und hoffte darauf, dass der Uniformierte ihn einfach vergessen würde.
Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Als Häuptling und Krieger war er daran gewöhnt, Auseinandersetzungen mit der Faust oder dem Schwert zu klären. Am liebsten hätte er den Soldaten zu einem Kampf gefordert, aber dasging nicht. Er stand allein gegen eine Übermacht.
Der verbale Schlagabtausch zwischen den beiden
Weitere Kostenlose Bücher