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0251 - Der Erbe des Bösen

0251 - Der Erbe des Bösen

Titel: 0251 - Der Erbe des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihm. Zwei weißgekleidete Gestalten, die unter glühenden Sonnen auf einen zusammengesunkenen Schatten zueilten.
    »Was hast du mit ihm gemacht?« keuchte Teri während des Laufens.
    »Nicht viel«, untertrieb Gryf. »Ich hoffe, daß ich ihn betäubt habe. Darauf zielte mein kleiner Zauber jedenfalls ab.«
    Dann erreichten sie den liegenden Schatten. Er bewegte sich nicht. Es war ein gespenstischer Anblick. Der Schatten hätte von Gryf oder Teri stammen können - wenn er nicht dreidimensional gewesen wäre Vorsichtig berührte Gryf ihn mit dem Silberstab. Der drang widerstandslos hindurch.
    »Nanu - ist da etwa keiner drin?« staunte Teri.
    »Sieht so aus«, murmelte Gryf verwirrt und fuhrwerkte mit seinem Stab wild im Innern des Schattens herum. Teri versuchte, ihn zu greifen und herumzurollen, aber sie griff hindurch.
    »Tatsächlich! Leer! Warte, hier ist etwas! Ein metallischer Körper!« Ihre vom Handschuh geschützte Hand- umschloß etwas. Ein leises Klicken wurde hörbar.
    Im gleichen Moment hörte der Schatten auf zu bestehen. Aber in Teris Hand lag ein kleiner Metallblock, schwarzschimmernd und mit unzähligen Flächen versehen. Am Boden aber lag nur noch grauer Staub.
    Sie kannten diesen Staub beide. Er blieb zurück, wenn ein Meegh starb. Gryfs Betäubungszauber durch den Schattenschirm hindurch hatte ihn also getötet.
    »Schade, weil dieser Bursche uns jetzt keine Auskunft mehr geben wird«, sagte Gryf. »Aber was hast du da? Den Erzeuger für den Schattenschirm?«
    »Sieht so aus«, erwiderte die Druidin. Sie ließ das vielflächige Metallbröckchen auf ihrer offenen Handfläche hin und her rollen. »Da sind Tastflächen, wie sie im Spider am Kontrollpult waren.« Sie berührte eine der Flächen.
    Unwillkürlich wich Gryf einen Schritt zurück, als vor ihm der Umriß eines Meeghs entstand. Teris Hand griff in ihn hinein.
    Die Druidin lachte und steckte den Metallprojektor in eine ihrer Brusttaschen. Der Meegh-Schatten verschmolz mit ihr, hüllte sie vollständig ein und machte jede ihrer Bewegungen mit.
    Sie schaltete ihn wieder ab.
    »Faszinierend«, bemerkte Gryf. »Ich habe da eine Idee. Wenn wir noch ein paar dieser Dinger erbeuten und darauf vertrauen, daß die Meeghs keine Personallisten führen…«
    Teri nickte hastig. Sie begriff, was ihr Freund plante. »Das ist gut! Damit könnten wir durchkommen! Aber ist denn unser Freund hier wirklich unbewaffnet gewesen?«
    »Sieht so aus. Oder seine Waffe ist mit ihm zerfallen«, sagte Giyf. »Wir sollten…«
    Er zuckte zusammen, weil ihm etwas auffiel. Jetzt fuhr er herum.
    Die versklavten Chibb, die großen, silberhäutigen Wesen, arbeiteten nicht mehr.
    Unbemerkt waren sie herangekommen und bildeten jetzt einen Halbkreis um die beiden Druiden.
    Stumm starrten sie sie an. Teri lief ein Schauer über den Rücken. Kamen die Sklaven, um den Tod eines ihrer Herren zu rächen?
    ***
    Odinsson wurde von einem wütenden Schlag zurückgeschleudert. Er flog ein paar Meter weit durch die Luft und schlug dann hart auf. Stöhnend versuchte er, sich zu erheben, aber es fiel ihm so schwer…
    Fenrir verbiß sich in dem Meegh. Bill Fleming schrie auf, als eine glühende Hand nach ihm griff. Von einem Moment zum anderen bekam der Schattenschirm einen anderen Charakter und wurde selbst zur Waffe. Fenrir ließ los und jaulte schrill. Bill glaubte, in hellen Flammen zu stehen, krümmte sich zusammen und rollte über den Boden. Aber im gleichen Moment geschah noch etwas anderes.
    Der angegriffene Meegh geriet in die sich schließende Türöffnung! Unerbittlich schnappte das Material zu. Etwas knirschte grauenhaft und zerbrach. Etwas Düsteres tobte durch die Gehirne der Menschen und des Wolfes. Dann sah Bill, wie Flammenbahnen aus den Augenflecken des Meeghs sprühten. Etwas Rotes loderte durch die Schattenschwärze hindurch. Der Meegh löste sich von der jetzt restlos geschlossenen Türöffnung und schlug wie blind um sich, drehte sich im Kreis. Etwas flog durch die Luft, landete an der Wand und versprühte Funken.
    Das entsetzliche Wesen war schwer angeschlagen, wahrscheinlich schwer verletzt. Wirre Gedankenbilder, unverständlich und chaotisch, rasten durch die Gehirne der Menschen.
    Odinsson streckte die Hand aus. Er umklammerte die Peitsche, die der Meegh verloren hatte. Bill überwand seine Angst vor dem furchtbaren Schmerz, streckte die Beine blitzschnell aus und ließ den Meegh darüberstürzen. Da knallte die Peitsche. Odinsson schlug zu. Schwarze Blitze flammten

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