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0251 - Der Erbe des Bösen

0251 - Der Erbe des Bösen

Titel: 0251 - Der Erbe des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Treppen. Entschlossen wandte Kerr sich nach rechts. Er bedauerte, daß seine Sinne noch immer blockiert waren und er deshalb nicht nach fremden Gedanken tasten konnte.
    Er erreichte die Treppe, lauschte wieder. Nichts! Niemand in der Nähe.
    Der Druide glitt über die breiten Stufen nach unten. Er hielt sich in der Mitte, weil dort der weiche Teppich lag, der die Geräusche seiner Schritte schluckte. Geknarrt hatten Zamorras Treppen noch nie.
    Auf halber Höhe duckte sich Kerr und spähte nach unten. Wieder nichts. Er eilte nach unten.
    Das nächste war das Erdgeschoß. Dort konnte er versuchen, das Gebäude zu verlassen. Dann brauchte er nur noch aus dem Innenhof zu kommen und den Weg hinunter und…
    Nur noch!
    Er grinste bitter.
    Und er bedauerte, daß er keine Waffe bei sich trug. Er hatte Pistolen nie für unbedingt nötig gehalten, auch nicht im Dienst der Polizei Ihrer Majestät. Das war vielleicht manchmal ein Fehler. John Sinclair, sein berühmter Kollege, trug immer die mit Siberkugeln geladene Beretta bei sich. Die hätte Kerr in diesem Moment auch gern gehabt, um sich damit gegen die Skelette zur Wehr zu setzen.
    Er erreichte das Erdgeschoß. Das hier war ein Seitenflügel des Schlosses, und er mußte erst überlegen, wie er jetzt am besten nach draußen gelangte.
    Durch einen Lieferanten-Zugang vielleicht…
    Das war es. Kerr eilte über den Korridor bis zu einem Quergang, der nach drei Metern vor einer massiven Holztür endete. Hoffentlich war sie nicht verschlossen…
    Sie war nicht!
    Er zog sie auf und wartete ab. Draußen war kein Gegner zu sehen. Nur der gepflasterte Weg, der an Blumenrabatten vorbei zum befestigten Rundweg um das Schloß führte. Rechts schloß sich der Park an, links begann der gepflasterte Innenhof, der eigentlich nur vor dem Gebäude war. Alles wurde von der hohen und starken Mauer eingeschlossen.
    Rechts und links waren keine Krieger zu sehen. Der Hof schien ausgestorben zu sein. Kerr machte drei, vier Schritte ins Freie.
    Da klirrte es über ihm metallisch.
    Im nächsten Moment traf ihn ein schwerer Körper, riß ihn mit sich zu Boden, und während eine Knochenhand Kerrs Genick umspannte, sprangen neben ihm zwei weitere Skelett-Krieger aus einem höher gelegenen Fenster zu Boden, die Schwerter in den Fäusten.
    Sie hatten genau gewußt, wo er war…
    ***
    Zamorra sah die Meeghs an, die sich blitzschnell im Raum verteilten. Fünf waren es. Fünf schwarze, schattenartige Gestalten, in deren Händen die Peitschen drohten. Glühende Augenpunkte starrten die Menschen an.
    Ein seltsames Geräusch erklang, das Zamorra nicht beachtete. Er überlegte nur, ob er eine Chance gegen die Meeghs hatte. Doch es war sinnlos.
    Die Türöffnung schloß sich wieder.
    Zwei fehlen! gellten die Gedankenbilder der Meeghs auf. Wohin sind sie, und wie konnten sie entweichen?
    Verblüfft sah Zamorra erst Nicole, dann die anderen an. Dann fiel es ihm auf, und er erinnerte sich an das Geräusch. Es war entstanden, als die beiden Druiden flohen.
    Sie waren fort. Im Moment, als sich die Tür öffnete, mußten sie ihre Chance erkannt haben. Da war die Barriere, die sie festhielt, kurz geöffnet!
    Zamorra grinste.
    »Sucht sie doch!« empfahl er spöttisch.
    Eine Peitsche zeigte drohend auf ihn, dann auf Nicole und winkte dann heftig. Ihr! Folgen. Die anderen und das Tier warten.
    »Wohin soli’s denn gehen?« fragte Zamorra spöttisch. »Zum Urlaub auf dem Bauernhof, oder wie?«
    Im nächsten Moment legte sich ein schwarzer Faden der Peitsche um seine Hüfte. Er spürte den heftigen Druck, aber der weiße Schutzanzug hielt stand und nahm die größte Wucht. Dafür wurde er auf den Meegh zugerissen.
    Folgen. Ihr zwei.
    Der Druck der Peitsche löste sich wieder. Zamorra zuckte mit den Schultern. Solange er den Blaster nicht einsetzen konnte und der Schädel verschwunden war, waren die Meeghs ihm überlegen. Er nickte Nicole zu. »Komm, Nici. Tun wir, was diese ehrenwerten Herrschaften verlangen.« Er hoffte, mehr zu sehen und eine Möglichkeit zu entdecken, wie er das Heft wieder in die Hand bekommen konnte. So lange war es ratsam, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen.
    Vor ihnen öffnete sich wieder das Loch in der Wand. Drei Meeghs glitten unheimlich schnell hindurch, dann hatten Zamorra und Nicole zu folgen. Die beiden anderen Meeghs machten die Nachhut.
    »Jetzt drauf!« hörte Zamorra Odinsson rufen. Er fuhr herum und sah, wie der Colonel mit einem gewagten Sprung durch die Luft fegte und den

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