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0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
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stehen kann.«
    Eine scharfe Handbewegung schnitt dem Burschen das Wort ab.
    »Befolge meine Anordnungen wörtlich!« schnauzte er. »Spar dir das Denken! Das besorge ich für euch alle.«
    Er wandte sich an den Gorilla.
    »Bring den G.-man zu dem Alten! Der Alte hat gern ’nen Menschen, den er mit seinen Phantasiegeschäften vollreden kann, und ich nehme an, den G.-man wird das Gerede völlig verrückt machen. Eine bessere Folter könnten wir uns gar nicht ausdenken.«
    Die Gangster brüllten vor Lachen. Chap stieß mich quer durch die Halle zu einer massiven Holztür, öffnete die Tür und beförderte mich in den Raum hinein, und ich glaube, er tat es durch einen Fußtritt.
    Jedenfalls landete ich bäuchlings auf einem echten, aber völlig verschmutzten Teppich, und während ich hörte, wie die Tür wieder geschlossen wurde, blickte ich in das Gesicht eines alten Mannes, der sich über einen Schreibtisch beugte.
    »’n Abend!« sagte ich voller Galgenhumor.
    »Guten Abend«, antwortet der Alte. »Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen. Ich bin Sidney Castel. Ich nehme an, Sie haben schon von mir gehört.«
    »Viel zuviel«, knurrte ich und richtete mich ächzend auf.
    ***
    Sidney Castel sah um nichts besser aus als während seiner Trampzeit. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, ihn in einen reinen Anzug zu stecken. Ein grauer, verfilzter Bart wucherte um sein ausgemergeltes Gesicht, und das Haar wuchs ihm in langen Strähnen tief in den Nacken. Einzig mit Whisky schien Seiler seinen Millionen-Gefangenen zu versorgen, denn eine halbvolle Flasche stand auf dem Schreibtisch und einige leere Pullen kullerten im Raum herum.
    »Sie gestatten?« fragte ich den »Pleite-Bankier« und nahm die Flasche.
    »Bitte, bedienen Sie sich«, antwortete er im vollendetsten Gentlemanton, und fast hatte ich den Eindruck, daß es ihm weh tat, als ich die Flasche einfach an den Hals setzte.
    »Gedenken Sie länger zu bleiben?« erkundigte er sich.
    »Hängt leider nicht von mir ab.«
    Ein Glanz erschien in seinen wässerigen Augen.
    »Gehören Sie zum Konsortium? Ich glaube nicht, daß Sie einen größeren Anteil übernehmen können. Meine Partner sind ganz wild darauf, ihr Geld in die Sache zu stecken, und Sie müssen verstehen, daß ich, falls wir noch Kapital benötigen sollten, sie zuerst berücksichtigen müssen.«
    »Ihre Partner sind ein Haufen dreckiger Gangster, Mr. Castel«, knurrte ich.
    Er lachte dünn und meckernd. »Ein hübscher Scherz, aber Sie dürfen die Leute nicht verleumden, wenn Sie nicht an dem Geschäft beteiligt werden können.«
    Ich wußte nicht, wieviel Alkohol der Alte intus hatte, aber ich schätzte, daß es eine gehörige Portion war. Anscheinend gehörte Sidney Castel zu den Typen von Trinkern, bei denen sich Trunkenheit nur in blödem Gerede äußert, bis sie schließlich einfach Umfallen, aber ich hatte wenig Hoffnung, daß der ehemalige Bankier sich normaler benahm, wenn er nüchtern war. Außerdem, nüchtern oder stockbetrunken, eine Type wie der alte Castel konnte in meiner Lage nichts nützen.
    Ich nahm noch einen Schluck aus der Whiskyflasche und untersuchte den Raum. Das Zimmer besaß zwei große Fenster, aber sie waren gründlich vergittert. Als einziger Ausgang kam nur die massive Holztür in Betracht, aber ich hatte gesehen, wie gründlich sie verriegelt war. Vermutlich hielt sich ständig einer der Gangster in der Halle auf.
    »Würden Sie mir bitte einen Schluck lassen«, flötete der alte Bankier. »Ich möchte keine neue Flasche aufziehen.«
    Ich gab ihm sein kostbares Gut zurück. Wahrhaftig, er war ein vornehmer Mann geblieben, denn er bediente sich eines alten Zahnputzglases, um sich den Brandy einzuverleiben.
    »Ich empfinde den Mangel an Eis schmerzlich«, sagte er. »Hingegen halte ich es für Sünde, einen so guten Whisky wie diesen mit Soda zu verfälschen«, setzte er mir auseinander. — »Übrigens, Sir, wenn Sie sich für Finanzprobleme interessieren, so kann ich Ihnen Informationen über eine neue Berechnung geben, mit der Sie, vorausgesetzt Sie haben nur zehn Millionen Dollar zur Verfügung, die ganze Wall Street in die Luft jagen können. — Können Sie zehn Millionen flüssig machen?«
    »Kleinigkeit«, antwortete ich und streckte mich auf der Couch aus, die neben einem leeren Bücherschrank stand.
    »Also, hören Sie zu«, begann Castel eifrig.
    »Gewiß doch. Mir entgeht kein Wort«, sagte ich und schloß die Augen. Minuten später war ich unter seinem Gefasel

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