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0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
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betrachtete.
    Okay, wenn es mir gelang, Seiler zu überrumpeln und eine Kanone in die Hand zu bekommen, konnte ich mir Chap vielleicht vom Leibe halten.
    Sie können sich denken, daß ich ein unbewegtes Gesicht machte, um nichts von meinen Gedanken zu verraten. Trotzdem sagte Seiler plötzlich:
    »Chap, knall dem G.-man eine! Der Junge hat ’ne Überraschung vor.« Der Gangsterführer mußte ein sagenhaftes Witterungsvermögen besitzen. Vielleicht handelte er auch einfach aus Vorsicht. Chap jedenfalls schickte sich ohne jeden Verzug an, den Befehl seines Chefs auszuführen. Sein rechter Arm schwang herum, seine Hand ballte sich zur Faust.
    Ich änderte meinen Plan. Mir blieb gar nichts anderes übrig. Ich fuhr herum, sprang Chap an und riß aus dem Sprung heraus einen rechten Haken nach oben, in den ich meine ganze Kraft und meine ganze Seele legte.
    Ich habe oft festgestellt, daß besonders große und schwere Männer auch langsam in ihren Reaktionen zu sein pflegen. Das galt auch für Chap. Er konnte meinen Haken nicht abwehren. Ich traf ihn voll am Kinnwinkel. Es krachte, aber ich weiß nicht, ob es seine Kinnlade oder meine Fingerknöchel waren.
    Chap torkelte rückwärts. Für zwei Sekunden sah es so aus, als würde er stürzen. Ich bin fast überzeugt, daß ein solcher Brocken selbst Jonny Liston von den Beinen geholt hätte. Bei Chap langte er im Endeffekt nur zu einem Wackeln. Dennoch warf ich mich herum, um mich auf Seiler zu stürzen.
    Es kam nicht mehr dazu. Chap, dessen Schlag über neinen Kopf hinweggezischt war, griff mit der anderen Hand zu, und er erwischte mich wie einen Jungen, der etwas ausgefressen hat, am Rockzipfel. Chap machte eine Schleuderbewegung, und ich wirbelte durch den Raum. Krachend landete ich mit dem Rücken vor der Theke, ging kurz in die Knie, kam aber sofort wieder hoch.
    Ich glaube, es machte mich wild, daß Harry Seiler die Hände in die Seiten stemmte und laut zu lachen begann. Chap setzte sich wie ein wandelnder Berg in Bewegung und kam auf mich zu, um mir den Garaus zu machen.
    Ich schoß hoch, drehte mich, stemmte die Hände auf die Thekenfläche und sprang in einer Flanke hinüber. Ich sprang dem glatzköpfigen Wirt direkt mit beiden Beinen vor die Brust. Er brüllte und ging zusammen mit mir zu Boden. Ich schlug schnell und trocken zu. Er stellte sein Geschrei ein und streckte sich.
    Mit der Geschmeidigkeit eines Panthers schoß ich hinter der Theke hoch, riß die erste Schublade heraus, aber ich hatte kein Glück. Eine Pistole lag nicht darin.
    Chap war herangekommen. Nur die Breite der Theke befand sich zwischen ihm und mir. Ich zog 'die Schublade ganz heraus und feuerte sie ihm an den Kopf. Er zog seinen quadratischen Schädel ein, nahm die Schulter hoch. Die Lade prallte wirkungslos ab, und Chap streckte seine Pranken nach mir aus.
    Ich tauchte unter seinen Griffen weg. Es muß ziemlich dämlich ausgesehen haben, ein richtiges Katz- und Mausspiel, und da ich die Maus war, konnte es nicht lange für mich gut gehen.
    Er bekam mich zu fassen und zog mich über die Theke. Ich mischte immer noch mit. Während ich unter dem Griff Chaps mit der Brust auf dem Tisch lag, schlug ich rechts und links zu, und jeder Schlag landete wuchtig in seinem Gesicht.
    Plötzlich stieß Chap mich mit aller Kraft von sich. Ich flog rückwärts gegen das Flaschenregal. Das Ding wackelte. Ein halbes Dutzend Flaschen fielen heraus und zerknallten auf dem Boden.
    Noch einmal bekam ich Luft. Ich griff mir eine von den Flaschen, sprang mit einem Satz auf die Theke und stürzte mich von oben auf den Riesen.
    Ich glaube heute noch, daß ich ’ne Chance gehabt hätte, wenn ich eine volle Flasche erwischt hätte, aber ich hatte das Pech, daß mir eine mehr als halbleere Pulle in die Finger fiel. Ich schlug ohne Rücksicht damit zu, und ich traf den Gorillaschädel des Gangsters nicht schlecht. Das Glas zersplitterte. Chap bekam ein paar Schnittwunden ab, aus denen sofort das Blut sprang. Aber das war auch alles. Der Knabe fiel nicht. Er wankte nicht einmal, und in der nächsten Sekunde fegte mich ein furchtbarer Faustschlag durch die halbe Kneipe. Ich riß Tische und Stühle um, rollte über den Fußboden, und als ich mich wieder auf die Füße stellte, war ich nicht mehr ganz klar.
    Chap kam heran. Aus dem Instinkt heraus wehrte ich mich, schlug, traf auch, aber seine Faust krachte mit der Wucht eines Schmiedehammers von oben auf mich herab.
    Ich brach in die Knie. Der Gorilla fing mich auf, packte

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