Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
Vom Netzwerk:
anreden können. Chap schien mich überhaupt nicht zu hören. Sein Blick blieb auf mich gerichtet.
    Noch fünf, vier, drei, zwei Schritte trennten uns. Der Gorilla blieb stehen.
    »Steh auf, G.-man!« befahl er rauh.
    ***
    Ich schätzte die Entfernung ab, senkte den Kopf, spannte die Knie, ließ die rechte Hand hinabgleiten, faßte das Ende des Stuhlbeins unter der Couch, riß es hervor und schlug von unten nach oben zu. Der Schlag traf auf den Millimeter genau Chaps Hand, die den Revolver hielt. Er brüllte auf. Ich sah den Revolver in einem hohen Bogen durch die Luft wirbeln. Ich schleuderte das Stuhlstück gegen Chap und in einem riesigen-Hechtsprung sprang ich an meinem Mörder vorbei zu der Stelle, wo der Revolver hingefallen war.
    Ich rutschte mit dem Oberkörper über die Waffe. In wahnsinniger Hast tasteten meine Finger danach. Ich spürte den Griff, den Drücker, die bereits zurückgeschobene Sicherung, warf mich herum auf den Rücken und hob die Waffe gegen Chap.
    »Bleib stehen, mein Junge!« schrie ich und hörte meine eigene, überkippende Stimme wie die eines Fremden.
    Auf Chaps rechter Hand zeigten sich Blutspuren. Von dem Schlag war die Haut über den Knöcheln aufgeplatzt. Das Stuhlbein hatte, als ich es vor dem Sprung schleuderte, nur seine Brust getroffen.
    Die kleinen Augen des Mannes starrten mich an. Sie waren jetzt blutunterlaufen, aber in dem häßlichen Gesicht zeichneten sich weder Zorn noch Angst vor der Pistole ab. Der schwere Fuß hob sich. In der gleichen langsamen Art wie vorher setzte sich Chap in Bewegung und kam auf mich zu.
    Ich sprang auf die Füße.
    »Stopp!« brüllte ich und bewegte mich selbst langsam rückwärts. »Ich verpasse dir sämtliche Kugeln aus deiner eigenen Kanone!«
    Wieder überfiel mich das Gefühl, eine Felswand anzuschreien. Der Gorilla kam näher und näher. Solange ich für den FBI arbeite, habe ich nichts mehr gehaßt, als manchmal auf Menschen schießen zu müssen. Das hier war eine Situation, in der ich nicht länger zögern durfte. Ich zielte auf die rechte Schulter und drückte ab.
    Mit einem höhnischen Klicken schlug der Hahn auf. Ich zog wieder und wieder durch. Die Trommel rotierte, aber kein Schuß löste sich. Ich sah den Revolver an, sah die leeren Bohrungen der Trommel. Nicht eine Kugel steckte in den sechs Kammern. Mit primitiver Schlauheit hatte Chap eine ungeladene Waffe benutzen wollen, um mich ruhig zu halten.
    Im gleichen Augenblick traf mich der erste Schlag des Mörders. Ich nahm ihn ohne jede Deckung. Der Hieb traf mich am Ohr, fegte mich von den Beinen. Ich überschlug mich am Boden. Der Lebenswillen zwang mich, aufzuspringen, zu kämpfen.
    Chap kam mir in seinem üblichen Tempo nach. Ich brachte den Schreibtisch zwischen ihn und mich. Er griff über die Platte hinweg nach mir. Ich packte die Lampe und feuerte sie nach ihm. Er zog den Kopf ein. Das Geschoß glitt an seiner Schulter ab.
    Er packte zu und schob mit einem gewaltigen Ruck den ganzen, schweren Schreibtisch zur Seite. Kein Hindernis lag mehr zwischen ihm und mir.
    Ich wich langsam nach rückwärts aus, ließ ihr näher und näher herankommen. Dann startete ich und unterlief ihn.
    Es war nicht schlecht, was ich versuchte. Ich setzte den Scherengriff an seinen Beinen richtig an, aber er war zu schwer, als daß er sofort gefallen wäre, und die Sekunde, die ich brauchte, um sein Gewicht zu überwinden, genügte ihm. Von oben herunter fielen seine Arme wie Fallhämmer auf meine Schultern und meinen Nacken. Ich mußte den Scherengriff lösen, versuchte in einer Rolle, mich aus seiner Reichweite zu retten, a' er in diese Bewegung hinein schmetterte er einen direkten und furchtbaren Faustschlag.
    Ich fürchte, Sie vermögen sich keinen rechten Begriff von der Kraft zu machen, die hinter diesem Schlag lag. Schließlich bin ich ein ausgewachsener Knabe mit leidlich trainierten Muskeln und einem durchaus intaktem Stehvermögen, aber Chaps Hieben hatte ich einfach nichts entgegenzusetzen. Sie wirbelten mich herum wie der Herbstwind ein abgefallenes Blatt.
    Ich landete am Fenster, fiel dagegen und drückte ein paar Scheiben ein. Chaps langsame Weise, sich zu bewegen, ließ mir Zeit, noch einmal hochzukommen. Ich duckte mich, und als er nahe genug heran war, sprang ich ihn an und schlug blind und wütend zu. Ich traf gut, und ich traf oft. Jeden Mann hätten die Treffer beeindruckt, hätten ihn zu einem wenigstens zeitweiligen Rückzug gezwungen. Chap reagierte nicht. Er kassierte, holte

Weitere Kostenlose Bücher