Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
Vom Netzwerk:
begnügen müssen, von deinem Verschwinden zu sprechen. Der Hudson ist tief genug, um einen Mann nicht wieder herauszugeben, wenn man ihm genug Eisen an den Leib gebunden hat, und Chap macht es keine Mühe, einen Mann und einen Zentner Eisen gleichzeitig in den Fluß zu werfen.«
    Er winkte mit der Hand. Davozzo und Hook zogen sich zur Tür zurück. Seiler folgte ihnen rückwärtsgehend.
    »Du hast einen miserablen Beruf gewählt, G.-man«, sagte er, als er im Türrahmen stand. »Das Risiko steht in keinem Verhältnis zur Bezahlung. Ich riskiere weniger und kassiere mindestens eine hübsche runde Million, während du nichts anderes einhandelst als…« Er schnippte mit den Fingern. »… den Tod.«
    Im nächsten Augenblick fiel die Tür ins Schloß, die Riegel wurden vorgeschoben, und ich war allein.
    Ich zündete mir eine Zigarette an. Zitterte meine Hand? Ich sah sie aufmerksam an. Die Flamme des Streichholzes flackerte nicht. Ich hatte meine Nerven noch in der Gewalt.
    Chap hatte also den Auftrag, mich umzubringen, während sein Chef sich im Flugzeug aus dem Staube machte. Ich überlegte, welche Methode der Riese anwenden würde. Wahrscheinlich würde er auf jede Waffe verzichten und sich auf seine Kräfte verlassen. Damit entfiel für mich die Möglichkeit, ihm durch einen Trick die Pistole abzunehmen.
    Gab es sonst eine Chance für mich, mit Chap fertig zu werden? Es war klar, daß ich ihn nicht ausboxen konnte. Vielleicht würde ich den einen oder anderen Jiu-Jitsu-Griff ansetzen können, aber wenn Jiu-Jitsu es auch ermöglicht, daß ein leichterer Mann mit einem schweren Mann fertig werden kann, so klafften doch zwischen Chap und mir Unterschiede, daß es praktisch unmöglich schien, ihn auf diese Weise mattzusetzen. Ich hatte es erlebt, daß der Riese nicht nur einfach über alle Maßen stark war, er wußte auch seine Kräfte zu gebrauchen und bis zu einem gewissen Grad konnte er sogar als geschmeidig und geschickt bezeichnet werden.
    Ich mußte mir also eine Waffe verschaffen. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Leere Flaschen lagen genug darin herum, aber eine leere Flasche bedeutete nicht viel gegen den Bullen. Ein Stuhlbein schien mir wertvoller. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß Chap stehenblieb, wenn es mir gelang, ihm das Ding mit voller Kraft gegen den Schädel zu schmettern.
    Ich nahm mir den Stuhl vor, auf dem Castel gesessen hatte. Es war ein massiver Schreibtischsessel, und ich brauchte einige Kraft, um ihn so auseinanderzumontieren, daß ein passendes, handgerechtes Stück überblieb. Ich schob es unter die Couch. Ich hoffte, daß es mir gelingen könnte, den Hünen zu überraschen, und dann… dann wollte ich einfach türmen, denn ich war sicher, daß ich in einem Chap überlegen war,… im Laufen.
    Draußen sprangen die Wagenmotoren an. Ich hörte das Schlagen der Fondtüren. Dann entfernten sich die Autos in schnellem Tempo. Es war zwanzig Minuten nach fünf Uhr.
    Ich setzte mich auf die Couch und zündete mir eine neue Zigarette an. Ich rauchte diese Zigarette, noch eine und noch eine. Es wurde sechs, sieben Uhr. Nichts geschah. Es blieb so still im Haus, als wäre es leer.
    Eine Viertelstunde später hörte ich schwere Schritte. Die Riegel wurden zurückgeschoben, die Tür flog auf. Chaps wuchtige Gestalt füllte den Rahmen.
    Aus seinen tief in den Höhlen liegenden Augen starrte der Gorilla mich an. Sein wulstiger, vorspringender Mund stand leicht offen. Ich sah einen Schimmer seiner starken gelblichen Zähne, und eine Sekunde lang zuckte mir der Gedanke durch den Kopf, daß das Wesen dort kaum die Bezeichnung »Mensch« verdiente.
    Chap versenkte seine rechte Pranke in die Tasche, und als er sie wieder zum Vorschein brachte, hielt er einen Revolver darin. Ich war überrascht. Mit einer Waffe in seiner Faust hatte ich nicht gerechnet, aber ich hatte sofort das Gefühl, daß der Revolver eine Chance für mich bedeutete.
    »Mach keine Bewegung, G.-man! Ich knall' dich sonst auf der Stelle über den Haufen«, sagte er in seiner gehemmten, undeutlichen Sprechweise.
    Mit der freien Hand schloß er die Tür von innen ab. Den Schlüssel steckte er in die Tasche.
    Ich blieb auf der Couch sitzen. Chap bewegte sich mit großen, langsamen Schritten auf mich zu.
    »Nimm Vernunft an, Chap«, sagte ich nicht sehr laut und mit ruhiger Stimme. »Seiler hat dich sitzenlassen. Er will dich ausbaden lassen, was er eingebrockt hat.«
    Ich hätte mit dem gleichen Erfolg gegen eine Felswand

Weitere Kostenlose Bücher