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0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
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ungewöhnlicher Männer. Ich möchte es heute nicht mehr beschwören, ob ich, als die Sache sich ihrem Ende zuneigte, nicht doch in der Lage gewesen wäre, aufzustehen und einzugreifen, aber ich blieb einfach liegen, als wäre es mir befohlen worden und als ginge es mich — obwohl doch mein Schicksal davon abhing — nichts an, wie dieser Kampf endete.
    Er endete in einem verbissenen Ringen. Fast in der Mitte des Raumes standen sie, jeder von den Armen des anderen umschlungen, jeder das Gesicht auf der Schulter des anderen, jeder die Zähne aufeinandergebissen, die Lippen zurückgezogen, die Adern geschwollen, jede Faser, jede Muskel, jede Sehne gespannt in einer unerhörten Anstrengung.
    Ich wußte, daß es die Entscheidung war. Sie halten sich gegenseitig getroffen, verwundet, raffinierte Schläge beigebracht. Jetzt suchten sie die Entscheidung in einem einfachen, primitiven Gegeneinander der Kräfte.
    Minuten verstrichen in dieser Umklammerung. Nichts war zu hören, als das laute Keuchen ihres Atems, als hin und wieder ein schweres Aufstampfen, wenn einer von ihnen den Fuß versetzte.
    Dann — ich sah es mit weit aufgerissenen Augen — lief ein Zittern durch Chaps riesenhaften Körper. Seine Knie knickten nach vorn, sein Oberkörper bog sich langsam nach rückwärts. Noch einmal versuchte er, die Niederlage aufzuhalten, indem er die Beine weiter spreizte, die linke Schulter vorzuziehen versuchte. Es gelang ihm nicht mehr.
    Bollinghams Gesicht war so verzerrt, daß es nichts Menschenähnliches mehr hatte. Tiefer und tiefer drückte er den Gorilla in die Knie, weiter und weiter mußte sich Chaps Oberkörper zurückbeugen. Jetzt fiel sein Kopf in den Nacken. Seine Augen lagen nicht mehr tief in den Höhlen, sondern traten weit heraus. Sein Mund öffnete sich. Ein gurgelnder Schrei entrang sich seiner Kehle.
    Seine Augen schlossen sich, sein Körper wurde schlaff.
    Bollingham löste seine Arme, trat einen Schritt zurück. Chap fiel auf die Knie und dann, zuerst langsam und schließlich schnell, genau wie ein geschlagener Baum fällt, nach vorne auf das Gesicht.
    ***
    Das »Blecheimergesicht« stand über dem geschlagenen Gegner. Sein Brustkasten hob und senkte sich wie ein Blasebalg. Mit einer mächtigen Geste wischte er sich den Schweiß von der Stirn, faßte mich ins Auge und kam mit großen Schritten auf mich zu.
    »Sind noch mehr Gangster im Haus?« schrie er mich an. »Hier, nimm das!« Er riß eine Pistole aus der Tasche und warf sie mir zu. Ich fing die Kanone auf. Fassungslos starrte ich sie an.
    »Du hast ein Schießeisen und…«
    »Was… und?« schnauzte er.
    Ich zeigte auf den reglosen und ohnmächtigen Gorilla. Bollingham begriff und grinste.
    ’ »Ich kann mit einem solchen Ding nicht umgehen«, grölte er.
    »Außerdem finde ich die Gelegenheit zu solchem Fight so bald nicht wieder. War ich nicht gut, G.-man?«
    »Du warst ’ne Wolke, Buck«, antwortete ich. »Danke! Aber jetzt brauch ich ein Telefon!«
    Ich fand einen Apparat in der Halle. Er war intakt, und der Anschluß funktionierte. Ich wählte die FBI.-Nummer.
    Wenn am anderen Ende der Leitung eine wunderbare Musik gespielt worden wäre, sie hätte mir nicht so angenehm in den Ohren klingen können, wie die etwas schnarrende Beamtenstimme, die knapp sagte:
    »FBI.-District-Zentrale New York.«
    »Gebt mir Phil Decker!«
    Zwanzig Sekunden später kam die Mitteilung:
    »Mr. Decker ist nicht im Haus.«
    »Gebt mir den Chef«, sagte ich. »Gebt mir Mr. High!«
    Der Mann an der Zentrale fragte nicht, was ich vom Chef wünschte. Er stellte die Verbindung her, und ich hörte Mr. Highs klare Stimme.
    »Wer ist am Apparat?«
    »Cotton«, antwortete ich. »Cotton, Chef, und ich rufe Sie nicht aus dem Jenseits an. Schicken Sie mir einen Wagen in die Valles Street und holen Sie mich ab. Sie können das Haus leicht erkennen. Es ist das einzige, das von einer Mauer umgeben ist.«
    Ich kann mich nicht erinnern, John D. High jemals fassungslos gesehen zu haben, aber einmal, dieses Mal, habe ich ihn fassungslos gehört.
    »Jerry…?« sagte er. »Jerry, mein Junge! Ja, ja, ich schicke den Wagen sofort.«
    Vielleicht werden Sie es nicht glauben, aber Mr. High stotterte bei diesem einfachen Satz.
    Ich sah die Pistole an, die ich noch in der Hand hielt. Es war ein Webston-Modell, wie es von der City Police benutzt wird, und auf dem Griff waren die Nummer und die Buchstaben ECNY (Eigentum der City of New York) eingeprägt.
    Ich wog die Kanone in der Hand.
    »Ich

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