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0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

Titel: 0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan haßt das Spiegelbild
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konnte ihm darauf im Augenblick keine Antwort geben. Aber die Erwähnung des weißen Pulvers brachte den Chemiker wieder auf die Geschichte mit seiner Tochter und besorgt bat er: »Wir müssen zurück, Agent Cotton. Lassen Sie uns bitte gleich fahren.«
    »Warten Sie noch einen Augenblick, bis unsere Printexperten die Flasche untersucht haben«, stoppte ich ihn und winkte einen der Agents heran, der sich die Flasche sofort vornahm. In der Zwischenzeit trat ich zu Phil und flüsterte ihm zu: »Du brauchst ja nicht mehr unbedingt hier zu sein. Es geht noch um eine andere Sache, und die ist im Moment wichtiger. Wenn ich fahre, komm hinter uns her und sieh dich dann an Brians Haus mal unauffällig um. Wenn alles klar ist, kommst du rein. Anderenfalls lässt du das Haus sofort abriegeln. Kidnapping!«, fügte ich dann noch hinzu.
    Wir warteten nicht erst ab, was der Printexperte auswertete, sondern verschwanden sofort, als er die Flasche nicht mehr brauchte, und Brian sie in den Panzerschrank zurückgestellt hatte.
    ***
    Als wir wieder in die Marginal Street zurückkamen, stürzte der Chemiker gleich in die kleine Garderobe, die links neben dem Treppenaufgang in der Halle in einer kleinen Nische war. Mit hängenden Schultern und schleppenden Schritten kam er wieder zurück, und er brauchte mir kein Wort zu sagen. Ich sah ihm an, dass seine Tochter noch nicht zurück war. Er ließ sich schwer in einen der Sessel fallen und stützte seinen Kopf auf. Ich trat zu ihm hin und legte ihm meine Hand auf die Schulter.
    »Brian«, sagte ich, »Sie müssen mir jetzt sagen, ob sich das FBI in die Sache einschalten soll. Wissen sie, bei Kidnapping sind wir sehr vorsichtig und müssen das ganz den Eltern überlassen. Notfalls ziehen wir uns auch zurück, um nicht die Opfer zu gefährden«, sagte ich mit aller Deutlichkeit, um ihm keine Illusionen zu machen.
    In diesem Augenblick klingelte es. Brian sprang auf, rannte wie ein Wiesel zur Tür und riss sie auf. Aber es war nur Phil, der ins Helle trat!
    Wir mussten Brian fast zu dem Sessel tragen. Ich entdeckte in einem kleinen Schränkchen in der Halle eine Flasche mit Whisky. Mit leichter Gewalt trichterte ich Brian ein kleines Glas ein und schließlich hatten wir ihn wieder so weit, dass wir mit ihm über unser Vorgehen sprechen konnten.
    Wir verhandelten ziemlich lange. Dann gab uns Brian den Auftrag, uns um die Geschichte zu kümmern. Zum Schluss bat ich ihn um eine ganz genaue Beschreibung seiner Tochter und der Kleidung die sie zuletzt getragen hatte. Brian war sich darüber nicht ganz sicher, und ging mit uns zu dem Zimmer seiner Tochter, um in deren Kleiderschrank nachzusehen.
    Das war mir ganz recht, denn wenn wir das Zimmer sahen, konnten wir uns vielleicht ein genaueres Bild von dem Mädchen machen, als anhand der Fotos, die uns Brian gegeben hatte.
    Das Zimmer lag im ersten Stock. Brian ging vor uns die Treppe rauf und öffnete die Tür. Mit der einen Hand knipste er das Licht an und tauchte damit das Zimmer in Helligkeit.
    Und dann erlebten wir eine große Überraschung!
    Überall auf dem Boden waren Kleidungsstücke verstreut, hier ein Schuh. Dort ein Strumpf. Über einem kleinen Hocker war nachlässig ein weißes Cocktailkleid gelegt. Und dahinter, in einem breiten Bett, fuhr eine entzückende junge Dame hoch und blinzelte verschlafen in das helle Licht der Deckenbeleuchtung! Dr. Brian stürzte sich mit einem Freudenschrei auf seine Tochter, während ich von außen diskret die Tür vor Phils neugieriger Nase zumachte.
    »Jetzt dürften wir einen Whisky verdient haben, Phil«, sagte ich grimmig und ging vor ihm die Treppe hinunter in die Halle.
    Ungeniert goss ich uns beiden ein Glas voll, doch wir hatten es noch nicht halb leer, als Brian wieder herunterkam. Er sah jetzt aus wie ein kleiner Junge zu Weihnachten und sagte freundlich: »Meine Tochter ist kurz nach meiner Abfahrt zurückgekommen, meine Herren. Diesmal war es also Gott sei Dank falscher Alarm. Aber ich möchte doch, dass Sie sich weiter der Sache annehmen.«
    »Gut«, sagte ich und kippte den Rest aus dem Glas runter. »Wir werden Ihre Tochter unter ständiger Bewachung halten. Gleichzeitig möchte ich Sie um die Erlaubnis bitten, dass wir Ihre Telefonleitung anzapfen dürfen. Mein Kollege hier«, damit wies ich auf Phil, »wird vorerst bei Ihnen bleiben. Ich werde zum Office zurückfahren und eine ständige Überwachung organisieren.«
    Als ich mich von ihm verabschiedete, sagte er noch: »Agent Cotton. Ich

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