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0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

Titel: 0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan haßt das Spiegelbild
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Ausgang zu. Der Portier schüttelte missbilligend seinen Kopf, aber er drückte auf die Taste, um die Schranke zu öffnen. Er sagte nichts.
    Als der Wagen vorbeifuhr, griff Worrey automatisch nach seinem Notizblock und schrieb: »10 Uhr 15, Ausfahrt Krankenwagen Medical Center Nr. 576, Fahrer, Schwester…«
    Dann stutzte er und ließ den Block sinken. Der Wärter nämlich, der beim Hereinfahren vorne neben dem Fahrer gesessen hatte, war nicht auf seinem Platz gewesen. Außerdem glaubte er hinter den Milchglasscheiben hinten in dem Krankenwagen stattdessen zwei sitzende Schatten gesehen zu haben, die er bei dem Hereinfahren nicht bemerkt hatte. Und dazu schien ihm, als habe er undeutlich einen weiteren Schatten gesehen. Aber liegend. Also hatte der Wagen des Medical Center keinen Kranken gebracht, sondern geholt. Aber warum war der Wagen dann mit eingeschalteter Sirene gefahren?
    In Dean Worrey keimte ein leiser Verdacht auf. Er wählte die Nummer der Anmeldung.
    »Ist soeben jemand entlassen oder weggefahren worden?«, fragte er unvermittelt. Gespannt wartete er auf die Antwort. Als sie kam, wurde er leicht blass unter seiner braunen Haut. »Dann geben Sie mir Station zwei. Schnell, bitte!«, befahl er.
    Nach einem kurzen Moment fragte er weiter: »Hallo, Station zwei? Kann ich Miss Brian mal sprechen? Wie bitte? Ist nicht da? Eine Schwester vom Medical Center hat mit ihr auf dem Flur gesprochen?«
    Worreys Stimme klang erregt. Mit feuchter Hand hielt er den Hörer an sein Ohr gepresst und hörte zu.
    »Lassen Sie alles liegen, wo es ist«, befahl er dann. »Rühren Sie nichts an, bis ich bei Ihnen bin. Hören Sie, nichts anrühren von den Sachen!«
    Dann warf er den Hörer auf die Gabel zurück und stürzte sich auf die Aktentasche. Mit fliegenden Händen hantierte er an dem Funkgerät und schaltete es ein. Der Portier und die junge Schwester hörten dann entsetzt, wie Worrey heiser in das kleine Mikrofon sprach: »Hier Worrey. Miss Brian scheint entführt worden zu sein. Mit einem Krankenwagen des Medical Center. Eine Schwester hat das Opfer anscheinend vom Flur von Miss Brians Station in das Treppenhaus gelockt. Dort wurde sie wahrscheinlich betäubt und mit einer Bahre in den Wagen geschleppt. Im Flur wurde ein chloroformgetränkter Lappen, Miss Brians Haarband und der rechte Schuh gefunden. Setzen Sie Großfahndung an nach dem Krankenwagen 576. Der Wagen ist mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Greenwich Avenue gefahren.«
    ***
    Ich saß gerade bei Mr. High und berichtete ihm von dem Mord in Dr. Brians Labor, als der Anruf des Einsatzleiters kam. Mr. High schaltete den Lautsprecher an seinem Apparat ein und ich hörte den Bericht über das Kidnapping mit.
    Wilder, der Einsatzleiter, war mit seinem Bericht zu Ende. Mr. High sah mich an und meinte sachlich: »Es hat jetzt keinen Zweck, den Kopf zu verlieren, Jerry, oder zu grübeln, wie das geschehen konnte. Wir müssen schnell handeln, vielleicht können wir die Gangster doch noch erwischen, bevor sie untertauchen können. Hallo, Wilder«, sprach er wieder ins Telefon, »sämtliche verfügbaren Leute in der Gegend um Greenwich Village alarmieren. Ziehen Sie auch Beamte der City und State Police hinzu. Lassen Sie deren besonderes Augenmerk auf die entfernten Stadtteile richten. Wir konzentrieren uns auf das Gebiet um den Tatort. Jerry«, wandte er sich dann wieder an mich, »Sie sehen sich bitte das Krankenhaus an, unter Umständen können wir dort irgendwelche Hinweise finden. Wo ist Phil?«
    »In unserem Office, Sir.«
    »Gut«, nickte Mr. High und fuhr sich mit seiner feingliedrigen Hand über die eisgrauen Haare. »Phil wird dann als Verbindungsmann zwischen uns und der City und State Police fungieren.«
    Ich wollte zu einem der Telefone greifen, die auf dem Tisch standen, aber Mr. High winkte ab: »Ich werde Phil verständigen. Fahren Sie los, Jerry! Ja, Wilder, was gibt’s?«
    Gleichzeitig schaltete er wieder den Lautsprecher ein, und ich hörte im Weggehen die laute Stimme von Bill Wilder: »City und State Police verständigt, Sir! Sechs Einsatzkommandos von uns sind bereits weg. Die anderen Kollegen werden im Moment zusammengetrommelt und schnellstens in Marsch gesetzt. Sollten wir auch die Agents von der Falschgeldgeschichte abziehen?«
    Ich bekam die Antwort von Mr. High nicht mehr mit. Ich knallte die Tür hinter mir zu und spurtete den Gang runter. Als ich im Lift steckte, verfluchte ich das Ding, weil es nicht schneller war. Aber ich kam doch noch

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