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0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

Titel: 0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan haßt das Spiegelbild
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nicht aber die langatmigen Erläuterungen, die er noch gratis erhielt.
    Als alle Ärzte den Eingang passiert hatten, wurde es wieder ruhig. Erst um 9 Uhr 24 kam ein Lieferwagen einer Fleischerei. Worrey beobachtete die Leute genau, die an einem Nebeneingang den Wagen entluden. Zwei Frauen, mit Schürzen kamen ihnen noch zu Hilfe und mühten sich mit flachen, großen Körben voller Würste ab.
    Bereits um 9 Uhr 37 fuhr der Lieferwagen wieder an der Portiersloge vorbei, und der Fahrer tippte zum Abschied lässig an die Mütze.
    Um 9 Uhr 43 kam aus der Ecke, die Worrey nicht übersehen konnte und wo die Garagen lagen, ein Krankenwagen auf den Ausgang zu und stoppte. Ein junger Mann schwang sich heraus und kam mit einem Päckchen in der Hand die paar Schritte zu dem kleinen Schiebefenster in der Tür der Portiersloge gelaufen. Der Portier schob sich schnell vom Stuhl und die Scheibe hoch. Der junge Mann legte das Päckchen auf das Fensterbrett und grüßte: »Hallo, Fred. Ich bring’ dir dein Frühstück heute etwas früher. Muss nämlich ganz schnell in die Nähe von der City Hall. Weiß noch nicht, wann ich weder da bin. Sollst mir hier schließlich nicht verhungern. So long.«
    Er zog seinen Kopf wieder aus dem kleinen Fensterchen zurück und spurtete zu seinem Wagen. Der junge Mann hatte Worrey nicht sehen können, da dieser ganz in der Ecke saß und der junge Mann seinen Kopf hatte schräg halten müssen, um durch das niedrige Fenster mit dem Portier sprechen zu können.
    Der wandte sich jetzt stolz an den Agent und erklärte: »Das war mein Neffe. Der gute Junge sorgt für mich. Meine Frau ist nämlich seit ein paar Tagen krank, und da will ich sie mit der Arbeit etwas entlasten. Und da bringt mir Bill immer die Sandwiches fürs zweite Frühstück und auch das Mittagessen. Das kriegen wir ja hier vom Haus, aber abends, da habe ich die letzten Tage immer bei Bill gegessen und dann haben wir meiner Frau was mitgebracht.«
    Er unterbrach sich. Der hohe Heulton eines Polizei- oder Krankenwagens kam schnell näher und verstummte plötzlich ganz in der Nähe. Im selben Augenblick sahen die beiden auch den Krankenwagen der mit großer Geschwindigkeit herankam und mit quietschenden Reifen vor der Schranke zum Stehen kam.
    »Immer diese Wilden vom Medical Center«, schimpfte der Portier und ließ mit einem Fingerdruck die Schranke hochgehen. »Die tun immer so aufgeblasen und wichtig und rasen wie die Verrückten durch die Gegend. An die armen Patienten, die sie im Wagen haben, denken die überhaupt nicht.«
    Worrey notierte in seinem Block: 9 Uhr 59, Krankenwagen des Medical Center, Wagen Nr. 576, Fahrer, Krankenschwester und Wärter.
    Dann blickte er dem Wagen nach, der am Hospital an einem Seiteneingang ansetzte. Der Fahrer stieg aus und rannte nach rückwärts. Auch die Schwester und der Wärter stiegen aus und eilten nach hinten. Worrey konnte sie zwar nicht mehr sehen, denn der Fahrer hatte inzwischen die hintere Tür des Wagens weit aufgemacht und der eine Flügel nahm Worrey die Sicht auf den Hauseingang.
    »Sehen Sie doch nur, wie rücksichtslos die Kerle sind«, schimpfte der Portier weiter, »die lassen doch wahrhaftig den Motor laufen und verpesten im Wagen die ganze Luft. Noch nicht mal die Zeit, den Motor abzustellen, nehmen die sich! Da ist mein Bill aber ganz anders und die anderen Fahrer hier von St. Vincent bestimmt auch!«
    Das Motorgeräusch war zwar nicht bis in den kleinen Raum zu hören, aber auch Worrey sah den weißen Qualm, der aus dem Auspuff in die kalte Luft stieg.
    »Dabei steht der Fahrer nur am Wagen rum und guckt blöd in die Gegend, als würde er zum ersten Mal ein Krankenhaus sehen. Und jetzt rennt er auch noch ins Haus rein«, zeterte der Portier ehrlich entrüstet.
    Worrey stand auf und trat an die Tür. Er schaute wieder zu dem Wagen des Medical Center, der noch immer vor dem Seiteneingang stand. Unter dem offen stehenden Türflügel erschienen jetzt ein paar Beine. Der Fahrer, der anscheinend auch im Haus gewesen war, trat neben den Wagen und lief nervös ein paar Schritte hin und her. Dann hastete er wieder nach hinten und schlug die Tür zu.
    Von der anderen Seite des Wagens kam jetzt auch die Schwester wieder nach vorn und kletterte rasch in das Fahrerhaus des Wagens.
    Dabei öffnete sie von innen die andere Tür für den Fahrer, der nach vorn eilte und sich schnell hinter das Steuer schwang. Da der Motor lief, fuhr der Wagen augenblicklich an und brauste mit hohem Tempo auf den

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