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0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

Titel: 0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan haßt das Spiegelbild
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der grauhaarige Chemiker nickte, klingelte das Telefon. Brian wurde eine Spur bleicher und man sah ihm an, dass er Angst davor hatte, den Hörer abzunehmen. Er schaute mich fragend an und erkundigte sich mit einer Geste, ob ich das Gespräch annehmen würde. Ich schüttelte den Kopf. Brian hob nach dem dritten Klingeln den Hörer ab. Er meldete sich und hörte einen Augenblick angestrengt zu. Dann reichte er mir den Hörer und sagte: »Für Sie, Agent Cotton. Das FBI.«
    Es war Mr. High. Er hatte gerade von der City Police die Meldung bekommen, dass man auf Wilding, den Gangster, der an dem Kidnapping beteiligt war, im Krankenhaus ein Attentat verübt hatte. Gleichzeitig sagte er mir auch, dass wir von den Ärzten jetzt eine kurze Sprecherlaubnis bekommen würden.
    Als ich auflegte, erklärte ich Brian: »Jetzt werden wir wahrscheinlich bald weiterkommen. Wir halten Sie auf dem Laufenden. Und Sie werden sehen, Ihre Tochter haben Sie bald wieder. Bestimmt, bevor die Frist um ist, die Ihnen die Verbrecher gesetzt haben.«
    Ich stand auf und winkte Phil. An der Tür drehte ich mich noch einmal zu Brian um und schärfte ihm ein: »Verhalten Sie sich auf jeden Fall, wie besprochen. Also: vor allen Dingen kein Sterbenswörtchen über das Verschwinden Ihrer Tochter. Und möglichst alle Ihre sonstigen Gewohnheiten beibehalten. Nach dem Dienst nach Hause fahren und morgen wie immer ins Labor. Nicht, dass Sie sich etwa hier zu Hause verkriechen. Wir wollen die Gangster nicht auf unsere Mitarbeit an der Sache aufmerksam machen, indem Sie sich jetzt ungewöhnlich verhalten. Ich glaube nämlich, dass Sie genau überwacht werden. Aber nicht nur vom FBI. Die Gangster werden auch einen Mann dafür abgestellt haben.«
    Dann verließen Phil und ich schnell das Zimmer. Im Vorzimmer packte die schwarzhaarige Sekretärin gerade wieder ihr Malzeug weg, ziemlich tief in ihre Tasche, sodass ich annahm, sie würde in Kürze Feierabend haben. Ich warf ihr einen Gruß zu und dann einen Blick auf meine Uhr. Es war schon verdammt spät.
    ***
    Als wir im Wagen saßen und mit Affentempo und Sirene losbrausten, erklärte ich Phil kurz die Situation.
    »Geht verdammt scharf ran, der Kerl«, wunderte er sich. »Deinen Boss von den zwei Gangsterbanden meine ich.«
    »Dem wird der Boden langsam zu heiß«, vermutete ich. »Und dann wird er sich aller Mitwisser entledigen. Das hat er schon mit Malone bewiesen. Ich glaube sogar, dass er bald noch aktiver wird, denn er wird die Frist, die er Brian eingeräumt hat, auf jeden Fall zu nutzen versuchen.«
    Und ich nutzte den Vorteil, den ich mit Wilding hatte. Als wir an seinem Bett standen, schaute er uns misstrauisch an.
    Aber bald gab er seine verstockte Haltung auf. Nicht zuletzt, da er den Polizeischutz sein Leben verdankte. Denn hätten wir nicht eingegriffen, so wäre der Anschlag auf ihn sicherlich erfolgreicher verlaufen.
    »Was springt denn für mich heraus, wenn ich auspacke?«, versuchte er zu handeln und schielte mich lauernd von der Seite an.
    Ich blieb fair und versprach ihm nicht irgendetwas, was ich später nicht hätte halten können. Ich sagte ihm aber zu, mich für ihn einzusetzen. Dann trat ich an das Fenster, das noch nicht ersetzt worden war und stieß mit der Hand einen ziemlich großen Glassplitter aus dem Rahmen. Die Scherbe hatte nur ganz lose im Kitt gesessen und zersplitterte draußen auf dem Balkon.
    Das Geräusch brachte den verletzten Gangster wieder in Fahrt: »Das verfluchte Schwein«, keuchte er. »Einfach umlegen wollte er mich. Wie einen tollen Hund!«
    »Wer?«, fragte ich schnell, vermied es aber, ihn anzusehen, sondern starrte weiter durch das Loch in der Scheibe auf den kleinen Krater, den die Handgranate unten in den Rasen gerissen hatte.
    »Hollister oder der Boss«, kam es leise vom Bett her.
    Mit einem Ruck drehte ich mich um. Phil saß in einer Ecke und machte sich in sein Notizbuch ein paar Aufzeichnungen.
    »Wer ist der Boss?«, fragte ich Wilding eindringlich.
    Aber er murmelte nur schwach: »Ich weiß es nicht. Hab’ ihn noch nie gesehen. Bloß Hollister hat immer mit ihm telefoniert.«
    »Wer ist Hollister?«
    Der verwundete Gangster versuchte mich abzuspeisen: »Hollister hat mich bestimmt nicht mit Blei gespickt. Der hatte doch genug mit dem Mädchen zu tun. Denke, dass es doch der Boss gewesen ist, der mich umlegen wollte. Soll ein verfluchter Teufel sein, hat neulich Hollister erzählt, als er betrunken war.«
    Ich hatte keine Zeit zu verlieren und

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