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0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

Titel: 0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan haßt das Spiegelbild
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fragte ihn daher wieder: »Wer ist Hollister?«
    Er druckste noch einen Moment, aber dann legte er los: »Unser Anführer! Er hat auch die Verbindung zu dem Boss hergestellt, als wir vor Kurzem ’nen neuen Verein aufgezogen hatten.«
    Dazu grinste er wie zur Entschuldigung, aber dafür sprudelte er jetzt los und erzählte uns alles, was wir wissen wollten. Phil hatte Mühe mit seinen Notizen nachzukommen.
    Der Gangster nahm das Sprechen ziemlich mit und schließlich keuchte er schwer. Als der Arzt in das Zimmer kam und das Verhör beendete, hatte Phil aber alle Details, die wir wissen mussten, in seinem Buch. Und ich in meinem Gedächtnis. Wir hatten alle Namen der Gangster! Wir hatten die Adresse von ihrem Schlupfwinkel! Wir wussten, dass dort die Tochter von Brian war! Wir wussten, dass sie noch okay gewesen war, als Wilding sie zuletzt gesehen hatte!
    Aber das war bereits drei Stunden her. Drei Stunden, in denen der Boss der Gangster ziemlich aktiv gewesen war. Und von dem wussten wir gar nichts!
    ***
    Wir hatten keine Zeit zu verlieren! Nicht eine Minute mehr! Während ich hinter dem Steuer hockte, und zu der Mott Street brauste, gab Phil einen Bericht an das Distriktgebäude über Sprechfunk durch. Mr. High selbst kümmerte sich tun den Einsatz, und ich konnte sicher sein, dass in wenigen Minuten ein paar Einsatzkommandos ebenfalls in Richtung Bowery starten würden, um ein dichtes Netz um den Schlupfwinkel der Gangster zu legen, aus dem es kein Entrinnen geben sollte.
    Der Schlupfwinkel lag dicht bei Wildings Haus. Sehr dicht sogar! Von dem kleinen Schuppen aus, vor dem Wilding zusammengeschossen worden war, hätten wir ein paar Schritte gehabt. Dahinter nämlich lag der Hinterhof einer kleinen Kneipe, deren zwar schäbige, aber doch irgendwie biedere Fassade keinesfalls etwas von dem dunklen Treiben ahnen ließ, dass sich auf dem Hof abspielte.
    Oder besser gesagt, auf dem Hinterhof und darunter! Denn das war der Clou dieses Versteckes, dass ein Teil unter der Erde lag. Früher hatte hier einmal eine kleine Fabrik gestanden, die man aber später abgerissen hatte. Und weil man keine riesigen Wohnblocks an diese Stelle gebaut hatte, sondern die Bauplätze in winzig kleine Parzellen für ein Heidengeld irgendwelchen Dummköpfen angedreht hatten, waren die großen Kellerräume der alten Fabrik nicht ebenfalls unter die Spitzhacke gekommen, sondern man hatte die Fundamente teils bei den Neubauten mit verwandt und den Rest zum Teil einfach zugeschüttet.
    Aber nur zum Teil. Denn der andere Teil, der unter dem kleinen Haus im Hinterhof der Kneipe lag, war zumindest jetzt nicht mehr zugeschüttet, sondern bot den Gangstern einen sicheren Unterschlupf. Die Sicherheit wurde noch erhöht durch einen langen Gang, der bis auf das Nachbargrundstück lief und schließlich unter dem Schuppen endete, in dem wir Wilding gesehen hatten, kurz bevor ihn die Kugel traf.
    Und eben dieser Gang machte uns allerhand Kopfzerbrechen. Wilding hatte uns genau die Lage des Eingangs und der unterirdischen-Verstecke erklärt. Wir kannten auch alle Sicherungen, die die Gangster eingebaut hatten. Aber wir mussten unbemerkt durch den langen Gang kommen, denn ein Eindringen von der anderen Seite her war nach Wildings Aussage ohne jede Chance, die Gangster zu überrumpeln.
    Und das mussten wir, um die Tochter von Brian hier aus ihrem Kerker zu holen. Außerdem durften wir keine Zeit verlieren.
    Als ich im Lautsprecher hörte, welchen Plan mein Chef hatte, sah ich den Haken an der Geschichte. Ich ließ mir von Phil das Mikrofon unters Kinn halten und wandte ein: »Mister High, es gibt nur eine Möglichkeit. Phil und ich müssen allein runter! Von Wildings Haus aus versuchen wir durch den Gang in das Versteck zu kommen. Dort müssen wir die Gangster überrumpeln und das Mädchen heraüshauen. Den Raum, in dem man sie festhält, kennen wir. Wenn wir’s so machen, wie Sie vorschlagen, Bezirk abriegeln und dann von allen Seiten gleichzeitig große Gruppen eindringen lassen, dann können wir die Gangster nicht überraschen.«
    »Ist aber wesentlich sicherer, Jerry«, warf Mr. High ein.
    »Aber nicht für das Mädchen«, knurrte ich grimmig und zog den Wagen mit einem Heidentempo durch eine Kurve, ohne auch nur eine Idee den Fuß vom Gaspedal zu nehmen.
    »Lassen Sie uns die Geschichte so erledigen, wie ich vorgeschlagen habe, Sir. Fünf Minuten, nachdem Phil und ich in den Gang eingedrungen sind, lassen Sie das Netz schließen und die Agents von

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