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0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

Titel: 0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan haßt das Spiegelbild
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konnte. Schließlich hockte er sich auf einen der Stühle und trommelte nervös mit den Fingern auf den Tisch.
    Als mehrere Ärzte den Flur heraufkamen und dann in die einzelnen Zimmer gingen, wollte er zuerst aufstehen und sich wieder vor die Tür des Zimmers 275 stellen. Aber dann sagte er sich, dass dies nicht nötig sei.
    Jetzt waren die Ärzte im Zimmer 275 verschwunden, und diesmal dauerte es etwas länger, bis sie wieder herauskamen. Der große, schlanke Arzt dessen Haar schon eine leichte Silbertönung zeigte, schien der Chefarzt oder Oberarzt zu sein. »Wir werden den Mann schon durchkriegen«, hörte Jack Winter den Arzt sagen. »Sorgen Sie aber dafür, Herr Kollege, dass er umgehend eine Strophantin-Injektion bekommt.« Damit wandte er sich an einen der jungen Ärzte und fügte dann noch hinzu: »Dauer-Tropfinfusion würde ich beibehalten. Und auf keinen Fall vorläufig die Leute vom FBI zu ihm lassen. Selbst wenn er wieder bei vollem Bewusstsein ist.«
    Damit ging die Schar der Ärzte weiter und kam an den Patrolman Jack Winter vorbei.
    Nach einer Weile kamen sie alle wieder zurück und der eine, der den Auftrag bekommen hatte, dem Patienten von Zimmer 275 eine Injektion zu geben, ging in ein Zimmer und kam kurz darauf wieder heraus.
    Er verschwand in der Mitte des langen Flures hinter einer Tür, wo, wie Jack Winter gesehen hatte, das Zimmer des Stationsarztes war. Kurz darauf kam der Arzt mit einer Spritze in der Hand wieder zurück und neben ihm ging die kleine schwarzhaarige Schwester. Sie ging vor dem Arzt her und öffnete die Tür zum Zimmer 275. Aber statt in das Zimmer einzutreten, blieb sie plötzlich wie erstarrt an der Tür stehen und schlug ihre Hände vor den Mund. Gleichzeitig stieß sie einen spitzen Schrei aus.
    Im selben Moment klirrte Glas und Scherben zersprangen scheppernd am Boden. Mit einem Satz war Jack Winter von seinem Stuhl hoch und war noch vor dem Arzt neben der Schwester. Mit einem Blick erkannte er die Situation und geistesgegenwärtig nahm er blitzschnell die kleine Eierhandgranate, die über den Krankenzimmerboden rollte auf und stürzte damit zu dem zerbrochenen Fenster. Bis auf einen Mann, der mit langen Sprüngen durch den Krankenhausgarten hetzte, war der Platz unter dem Fenster leer, und ohne erst den Fensterflügel zu öffnen, warf Jack Winter das Mordinstrument durch die klaffende Lücke im Glas. Er hatte den Schwung nicht richtig berechnet. Denn er verletzte sich seinen Handrücken an einer scharf gezackten Scherbe. Als er die blutige Hand zurückzog, detonierte unten im Garten mit einem mörderischen Knall die Eierhandgranate.
    »Sind Sie verletzt«, fragte der Arzt, der verstört neben den Patrolman getreten war. Und statt dessen Antwort abzuwarten, sah er sich die Hand an.
    Er drückte der kleinen Schwester, die bewundernd zu Jack Winter aufsah und ihren Schreck einigermaßen überwunden hatte, die Injektionsspritze in die Hand und schickte sie nach Verbandsstoff.
    »Nicht so schlimm«, stammelte Jack Winter, der von dem Geschehen noch ganz benommen war. »Nur ein kleiner Kratzer. Hauptsache, dass diesem Mann nichts passiert ist.«
    Damit wies er mit einer undeutlichen Kopfbewegung zu dem Bett im Hintergrund, in dem schwer atmend der leichenblasse Gangster in den weißen Laken lag und die Szene aus angstvollen Augen beobachtete.
    Der Arzt eilte sofort zu dem Bett und redete ihm beruhigend zu.
    Aber die beruhigende Worte des Arztes machten keinerlei Eindruck auf den Gangster, denn er starrte weiter mit angstentstelltem Gesicht auf das Loch in der Fensterscheibe er zitterte an allen Gliedern und stammelte keuchend: »Das verdammte Schwein…«
    Gleichzeit versuchte er sich aufzurichten und stützte sich auf einen Ellenbogen. Der Arzt trat neben das Bett und drückte ihn mit sanfter Gewalt auf die Kissen zurück. Dazu redete er weiter beruhigend auf ihn ein, und als die Schwester mit dem Verbandsstoff für Jack Winter kam, schickte er sie gleich wieder weg, um eine Beruhigungsspritze für den Gangster zu holen.
    Der Patrolman Jack Winter hatte den bewundernden Blick der schwarzhaarigen Schwester sehr wohl bemerkt, und vor Stolz wuchs er auf der Stelle um zwei Inches. Aber dann dachte er an den Mann, der in wilden Sprüngen durch den Krankenhausgarten gehetzt war und der das Attentat auf den verletzten Gangster verübt hatte.
    Er nahm sich ein Stück von dem Verbandsstoff, den die Schwester auf den Tisch gelegt hatte und tupfte sich das Blut von dem klaffenden Riss

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