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0253 - Judys Spinnenfluch

0253 - Judys Spinnenfluch

Titel: 0253 - Judys Spinnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Finger das Holz berührten, da blieb sie stehen.
    Tief saugte sie die Luft ein. Irgendwie hatte sie Angst davor, das Haus zu betreten. Es war eine Furcht, die sie schlecht erklären konnte, aber sie war vorhanden, und in ihrer Magengegend breitete sich ein drückendes Gefühl aus.
    Wer lauerte dort im Haus?
    Judy stellte sich die stumme Frage, eine Antwort wußte sie jedoch nicht. Sie war überrascht, daß die Tür aufschwang, als sie härter gegen sie stieß.
    Keinerlei Geräusche schwangen ihr entgegen. Im Haus war es still. Sollten die sechs Männer es bereits verlassen haben?
    »Dad?« Judy hatte es nicht ausgehalten, denn sie wollte wissen, ob ihr Vater noch am Leben war.
    Keine Antwort.
    Noch einmal rief sie. Diesmal lauter, und ihre Stimme mußte auch in der oberen Etage zu hören sein.
    Nur das Echo ihres eigenen Rufs schwang ihr entgegen, ansonsten blieb es still.
    Judy war klar geworden, daß sie auf der Türschwelle zu einem verlassenen Haus stand.
    Zu ihrem Haus, in dem sie jetzt die einzige lebende Person war.
    Oder etwa nicht?
    Judy wußte nicht, wieso, aber das Gefühl kam auf einmal über sie. Es war da, sie konnte es nicht wegwischen. Sie mußte sich damit abfinden, denn außer ihr befand sich noch etwas innerhalb des Hauses.
    Etwas Rätselhaftes, etwas Unheimliches, das sie schlecht erklären konnte.
    Ein unsichtbarer Geist war eingezogen.
    Das Grauen…
    ***
    Natürlich war Della Forman die letzte, die die Treppe hinunterschritt. Sie hatte sich umgezogen, trug ein sackähnliches Kleid, das bis zu den Knöcheln reichte und wie eine Fahne um ihre magere Figur flatterte, als sie nach unten hüpfte.
    Sofort reagierte Emily Rigg. »Da bist du ja endlich«, stöhnte sie. »Hättest dich auch mehr beeilen können.«
    »Meine Güte, wer treibt dich denn?«
    »Es geht mir ums Prinzip bei dir. Du bist ja immer etwas Besseres oder willst es wenigstens sein und machst genau das, was wir anderen nicht wollen. Ich habe immer gedacht, daß man bei eurer Ideologie Rücksicht kennt. Es scheint mir nicht so zu sein.«
    Della blieb am Fuß der Treppe stehen. »Ihr hättet ja schon vorgehen können.«
    »Nein.« Diesmal antwortete Jerry. »Wir hatten ja abgesprochen, alles gemeinsam zu unternehmen. Oder nicht?«
    »Schon, aber…«
    »Kein aber. Laßt uns erst mal die Bahn besichtigen. Ich bin schon scharf auf eine heiße Kugel.«
    Die anderen lachten und zeigten durch ihr Nicken an, daß sie auch einverstanden waren.
    »Und wo bitte geht’s zur Bowling-Bahn?« wollte Ike Lester wissen.
    »Wir müssen in den Keller«, erklärte Jerry.
    »Das habe ich mir fast gedacht.«
    »Gibt es denn da unten Licht?« wollte Myrna wissen, die seit dem Spinnen-Abenteuer nicht mehr von der Seite ihres Mannes wich und öfter als normal den Boden absuchte.
    »Natürlich.« Jerrys Antwort klang schon fast sauer. »Denkst du denn, wir sind hier in einem Spukschloß, wo man nur mit Kerzen herumrennt?«
    »Ich dachte daran. Hätte ja sein können, nicht.«
    »Nein, nein, so ist es nicht. Kommt jetzt! Und laßt uns zusammenbleiben. Die Räume da unten sind ziemlich weitläufig, auch feucht, das sage ich euch gleich, denn wer sich den Sumpfboden anschaut, kann sich das leicht vorstellen.«
    Da gaben ihm die anderen fünf recht.
    Jerry Rigg schritt vor. Schon jetzt, kaum zwei Stunden nach ihrer Ankunft, dachte er darüber nach, ob es richtig gewesen war, das Wochenende in diesem Hotel zu verbringen. Der Kasten gefiel ihm, wenn er ehrlich war, nicht mehr so gut wie bei der ersten Besichtigung. Er kam ihm irgendwie düster und unheimlich vor. Zudem war Della Forman mitgekommen, der man sowieso nichts recht machen konnte. Nein, er bereute es, sich diesen Plan ausgedacht zu haben und hoffte, daß die Zeit sehr schnell vorüber war. Er selbst trug in seiner Tasche noch einige Flaschen. Schließlich wollten sie beim Bowlen etwas trinken und nicht mit trockener Kehle die Kugel schleudern.
    Die lackierte Holztür war nicht abgeschlossen. Als Jerry sie aufzog, Licht machte und die anderen einen Blick nach unten werfen konnten, war ihr Erstaunen groß.
    Die meisten hatten wohl eine ausgetretene und schiefe Treppe erwartet, das war nicht der Fall. Vor ihnen lag eine wohl ausgebaute Steintreppe mit breiten Stufen, die schräg in den Kellerschacht hineinstach und an der Bahn endete.
    Augenblicklich besserte sich die Laune der Freunde. Sie konnten nicht schnell genug nach unten kommen und blieben am Ende der Treppe überrascht stehen.
    Was sie zu sehen

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