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0253 - Judys Spinnenfluch

0253 - Judys Spinnenfluch

Titel: 0253 - Judys Spinnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entschieden dagegen. »Ich will das blöde Gepäck loswerden.«
    »Dann kommt!« Jerry drehte sich um. Doch Myrna hatte noch eine Frage.
    »Stimmt die Geschichte mit deinem Großvater wirklich, Jerry?«
    »Ja, wenn ich es sage.«
    »Dann war die Sache mit dem Mädchen vielleicht…«
    Jerry ließ die Frau nicht ausreden. Er schüttelte heftig den Kopf.
    »Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Du brauchst keine Angst zu haben. Die Kleine hat von Riesenspinnen geredet. Glaubt ihr daran?« Von seinem Gespräch mit dem Polizeibeamten hatte Jerry sicherheitshalber nichts erwähnt. Er wußte, wie ängstlich einige seiner Freunde waren.
    »Natürlich nicht«, antwortete Della für alle. »Das sind doch Hirngespinste. Mit so etwas haben bornierte Eltern ihre Kinder immer in Angst gejagt. Wer glaubt denn schon an diesen komischen Mist. Jetzt laßt uns endlich gehen, ich will auch was trinken.«
    Hintereinander schritten die sechs Besucher in den ersten Stock des alten Hotels. Sie erreichten einen langen Gang. Er war mit einem Teppich belegt, und sie wunderten sich, daß kein Staub hochquoll, als sie über ihn schritten.
    »Da ist sogar gesaugt worden!« stellte Emily mit Kennerblick fest.
    Della, die hinter ihr schritt, meinte: »Du fühlst dich wie zu Hause, wie, Mrs. Rigg?«
    »Ja. Ich kann ja nicht auf dem Misthaufen leben wie ihr.«
    Della lachte nur.
    Jerry blieb stehen. »Und hier sind eure Räume«, erklärte er, wobei er auf die Türen deutete, die das Mauerwerk des Ganges an beiden Seiten unterbrachen.
    »Wer nimmt welches Zimmer?« fragte Myrna.
    »Das ist egal. Ihr könnt sie euch aussuchen. Schlaft allein oder zusammen, hier hat jeder die Qual der Wahl. Ist doch gut, nicht wahr?«
    Alle stimmten zu.
    Als erste verschwanden die Riggs im Zimmer. Emily schlug wütend die Tür hinter sich ins Schloß.
    Jerry wunderte sich. »Was hast du?«
    »Mir gefällt das nicht.«
    »Wieso?«
    »Kannst du dir das nicht denken? Diese komische Della hat wieder die Meckerphase. Wenn sie damit nichts erreicht, wird sie hinterher noch zur Nadel greifen und spritzen.«
    Jerry ließ überrascht die Tasche fallen, die er schon angehoben hatte. »Ich dachte, die wäre von dem Zeug los?«
    »Das denken andere auch.«
    »Dann spritzt sie doch noch, dieses dumme Weibsstück!« Jerry schüttelte den Kopf. »Kannst du da nicht etwas tun?«
    »Was juckt es mich? Ich habe mir den Mund schon wund geredet. Nichts hat geholfen.«
    »Laß es!«
    »Werde ich auch.«
    Jerry Rigg stellte die Tasche auf das Bett und zog den Reißverschluß auf. Kleidung befand sich nicht in der Reisetasche, sondern Proviant und Spirituosen. Sie hatten sich gut eingedeckt, denn die Abende würden kalt werden, trotz des Bowling-Spiels. Da hatte Jerry so seine Erfahrungen gesammelt.
    Emily packte die zweite Tasche aus. Aus dem Nachbarzimmer, wo Firuz und Della hausten, hörten sie Musik. Die beiden hatten ihr Kofferradio auf schon störende Lautstärke gestellt und hörten einer Popgruppe zu.
    »Im normalen Hotel hätte man die schon längst rausgefeuert«, beschwerte sich Emily.
    Ihr Mann lachte. »Du hast aber heute einen Bock auf die beiden, wie?«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Wir sollten ein wenig Abstand zu ihnen halten.«
    »Firuz ist ein alter Kumpel von mir. Da kann man nicht so sein, glaub mir.«
    »Auf jeden Fall fällt mir Della auf den Geist, daran kann ich nun mal nichts ändern. Ich…«
    Ein Schrei!
    Emily verstummte, auch Jerry stand für einen Moment still, dann aber startete er und rannte auf den Flur, denn von dort war der Schrei aufgeklungen.
    Er war nicht der einzige, der sein Zimmer verlassen hatte. Auch die anderen waren aufgetaucht. Wie Jerry Rigg starrten auch sie auf Myrna Lester, die mit dem Rücken an die Wand gepreßt stand und auf eine Spinne vor ihren Füßen starrte.
    Es war ein ungewöhnlich großes Exemplar. Wie eine ausgewachsene Männerhand. Auf ihren sechs Beinen bewegte sie sich sehr schnell auf Myrna zu.
    »So helft mir doch!« kreischte sie. »So helft mir…«
    Bis auf Jerry rührte sich keiner. Rigg sprang vor, hob den rechten Fuß und ließ den Absatz auf den Panzer der Spinne sausen. Es knirschte, als das Tier von dem Tritt zerquetscht wurde.
    »Sie ist tot«, sagte Jerry.
    »Spinnen sind ein schlechtes Zeichen«, murmelte Ike Lester und nahm seine zu Tode erschreckte Frau in den Arm, wo sie sich zitternd an ihn preßte.
    »Alter Aberglaube«, wehrte Della ab.
    Ike blieb dabei. »Hat das Mädchen, das wir fast

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