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0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
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Es war im vierten Stock. Er lief zu dem Fenster, riss den Flügel auf. Das Papier lag noch da. Paul nahm das Blatt und verließ das Haus schnell.
    Paul rannte um die Ecke. Er blieb stehen und faltete den Zettel auf. Es war etwas darauf geschrieben. Ein Brief oder eine Botschaft. Paul konnte Handschriften noch nicht so gut lesen. Er kniff die Augen zusammen und buchstabierte die zittrigen Zeilen.
    Hilfe - SOS - FBI - Jerry Cotton -schnell kommen, ich…
    Eine kräftige Hand packte Paul plötzlich von hinten und riss ihn herum. Paul starrte entsetzt in das wütende Gesicht eines jungen Mannes.
    »Ist das etwa dein Zettel?«, knurrte der Mann und riss Paul das Papier aus der Hand. Nur ein Eckchen blieb in Pauls feuchten Fingern hängen.
    »Was steht in dem Brief, hm?«, fuhr ihn der Mann an. Paul begann vor Angst zu zittern. Er schüttelte den Kopf.
    »Du hast doch eben gelesen!«, schnauzte ihn der Mann an und schüttelte ihn mit beiden Händen.
    Paul stiegen die Tränen in die Augen.
    »Ich habe es versucht, aber ich kann eine Erwachsenenschrift noch nicht richtig lesen.«
    »Dein Glück!«, stieß der Mann hervor und gab ihm einen Stoß, dass er beinahe hinfiel. »Mach, dass du wegkommst!«, sagte er.
    Paul rannte, was er konnte. Er sah nicht mehr, dass der Mann einen anderen traf und ihm das Papier gab.
    ***
    Wir waren in der 14. Ost angekommen und hielten vor der Nummer 1017. Es war ein schmales zweistöckiges Haus mit kleinen Fenstern. Die riesigen Wohnblocks und Bürohäuser rechts und links daneben erdrückten fast das Häuschen.
    B. Webster wohnte im Dachgeschoss. Wir stiegen die Treppen hinauf und läuteten. Eine hagere Frau öffnete und sah uns misstrauisch an, »Tut mir leid, ich kann nichts kaufen«, sagte sie.
    Ich zeigte der Frau unsere Ausweise. Sie wurde nicht freundlicher.
    »Was werden die Leute denken, wenn bei uns die Polizei ins Haus kommt«, sagte sie und ließ uns schnell eintreten. Katherine, die Schulfreundin von Helen Baker lag mit einem dicken Umschlag um den Hals auf einer Couch im Wohnzimmer der winzigen Wohnung.
    Ich erzählte ihr von dem, was uns Lee Davis gesagt hatte. Sie dachte einen Moment nach, als wollte sie überlegen.
    »Ich weiß nicht, wir saßen nebeneinander, aber wir waren nicht so eng befreundet.«
    »So!«, sagte die Mutter, die hinter uns stand, »da hast du aber immer etwas anderes erzählt!«
    »Äh«, Katherine legte sich auf die Seite und hielt sich mit der Hand den Kopf, so als ob sie Schmerzen hätte. Die Mutter kam noch etwas näher an das Sofa heran. Das Mädchen kuschelte sich tiefer in die Kissen. Ich merkte, dass es ihr peinlich war, vor der Mutter zu sprechen.
    »Würden Sie uns bitte ein paar Minuten allein lassen?«, fragte ich höflich. Sie brauste auf.
    »Kann denn nicht einmal die Mutter dabei sein, wenn das Kind ausgefragt wird!«
    »Sicher, aber es ist viel leichter. Ihre Tochter wird Ihnen später alles erzählen. Es handelt sich ja hier nicht um eine Vernehmung.«
    Phil nickte und hielt der Frau die Tür auf. Sie ging widerwillig. Sobald sie draußen war, taute Katherine auf.
    »Ich kann im Beisein von meiner Mutter nicht so frei sprechen«, sagte sie.
    Ich nickte. »Helen hatte einen Freund, oder?«
    »Sie meinen außer Lee?«
    »Ja, er sagte, es wäre keiner von der Schule gewesen.«
    Sie lachte leise. »Dazu wäre der Knabe wohl schon zu alt gewesen!«
    »Ah, es war ein älterer Mann?«, fragte ich.
    »Er hatte schon weiße Haare«, sagte Katherine.
    »Er hatte wohl Geld, wie?«
    »Na klar, viel. Und schick war er auch, wie einer vom Film.«
    »Sie haben ihn gesehen?«
    »Einmal. Er hat sie von hier abgeholt mit einem schicken Wagen, in ihrer Wohnung konnte er sie ja nicht abholen und von der Schule schon gar nicht.«
    »Ach so, sie haben sich immer hier getroffen?«
    »Ja, Helen war bei mir -zu Besuch, dann kam er zur verabredeten Zeit, und sie ging einfach runter. Ihr Vater durfte es ja auch nicht wissen.«
    »Ihr Vater kannte den Mann?«
    »Sicher, Helen kam einmal zufällig in ein Café und da sah sie ihren Vater mit dem Burschen. Sie wurde von ihm in ein ganz vornehmes Restaurant eingeladen. Es gab einen Riesenkrach, als ihr Vater von der Einladung erfuhr. Aber Helen hat sich trotzdem weiter mit ihm getroffen.«
    »Wie hieß der Mann?«
    »Keine Ahnung, sie hat es mir nie gesagt.«
    »Denken Sie doch einmal nach.«
    »Nee, ich weiß es nicht, sie hat gesagt, dass sie ihn nie beim Namen nennt, damit ihr der Name nicht mal zu Hause aus Versehen

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