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0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

Titel: 0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Hafenkai regiert Gewalt
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hinterhältig.
    »Dann würde ich vielleicht das Doppelte verdienen wie bisher. Aber Sie würden dann die gleiche Formel an einen anderen verschachern, und der würde mir das Genick umdrehen. Lassen Sie mich in Frieden, meine Herren. Es hat keinen Zweck. Glauben Sie mir das. Sie werden die Waterfront genauso wenig ändern können, wie auch alle anderen, die es vor Ihnen versucht haben, und die, die es noch versuchen werden.«
    Er streckte uns abschiednehmend die Hand hin.
    Gewiss, Jarlatan hatte recht, wenigstens von seinem Standpunkt aus, und er war von bemerkenswerter Offenheit gewesen.
    Was er uns gesagt hatte, stimmte haargenau mit dem überein, was Mr. Lyons, Louis Thrillbroker und auch Neville behaupteten.
    Es schien wie eine Psychose zu sein, die alle diese Leute erfasst hatte.
    Je öfter ich denselben Sermon, wenn auch jedes Mal in andere Worte gekleidet, vernahm, um so weniger glaubte ich daran.
    Ich hatte eine Stinkwut im Bauch, und diese Wurt war schuld, dass ich mich nicht mehr beherrschen konnte, und aus der Rolle fiel.
    »Wenn man dem Glauben schenken sollte, was sie uns da aufbinden wollen, so wäre die Waterfront nichts anderes als ein-Verbrechernest, gegen das niemand ankommt. Es wäre ein Zufluchtsort für alle die Leute, die etwas ausgefressen haben und von der Bildfläche verschwinden wollen, bis Gras über die Sache gewachsen ist oder bis man ihnen ein Alibi konstruiert hat, gegen das der Felsen von Gibraltar ein wackeliger Pudding ist. Wo steckt eigentlich Steve Fargo, der ja auch der Waterfront angehört.«
    »Was sagen Sie? Steve Fargo? Den Namen habe ich noch niemals gehört.«
    »Wenn Sie noch niemals gelogen haben, Mr. Jarlatan; so haben Sie es jetzt getan.«
    »Mr. Cotton, ich bedauere außerordentlich, aber meine Zeit ist bemessen. Es war sehr interessant, mich mit Ihnen zu unterhalten, aber, wie gesagt, ich habe noch mehr zu tun.«
    Da war nichts zu machen. Nevilles Tipp hatte sich als unergiebig erwiesen. Wir baten um Entschuldigung und verzogen uns.
    Die drei Gorillas im Vorzimmer blickten uns bose nach.
    Sie konnten es uns nicht verzeihen, dass wir ihren Boss dazu veranlasst hatten, sie zeitweise abzuservieren.
    Langsam und schlechter Laune schlenderten wir zurück. Eine der anderen Türen, die wir passierten öffnete sich. Ein Mann war im Begriff den Raum zu verlassen, und unsere Blicke trafen sich. Es waren schmale helle und stechende Augen, die ich sofort erkannte.
    ***
    Es waren Augen, die ich unter Tausenden herausgefunden hätte. Für den Bruchteil einer Sekunde stand der Mann auf der Schwelle. Dann machte er einen Schritt zurück in das Zimmer und schlug die Tür mit einem lauten Knall zu.
    Ich packte Phil am Ärmel.
    »Hast du ihn gesehen?«, fragte ich.
    »Wen soll ich denn gesehen haben?«
    »Fargo. Er kam dort drüben aus dem Zimmer, sah uns und machte sofort kehrt.«
    »Dann also los«, sagte mein Freund und steuerte auf die betreffende Tür zu.
    Dran war ein blank geputztes Messingschild mit dem Namen Emmet Pratt, Manager.
    Ohne zu klopfen riss ich die Tür auf, die Hand am Kolben der Pistole. In der Mitte eines sonst fast kahlen Raumes stand ein mächtiger Schreibtisch, und dahinter dass ein noch mächtigerer Mann mit blondem Kraushaar und einem gleichfarbigen Schnurrbart.
    Er sah auf, warf uns einen Blick zu, der im Rücken mindestens drei Inches lang wieder -zum Vorschein kam und schnaufte.
    »Was, zum Teufel, soll das heißen?«
    Ohne ein Wort zu geben, rannte ich an ihm vorbei und riss eine zweite Tür hinter ihm auf. Diese führte in einen zurzeit leeren Raum, von dem man wieder auf den Gang gelangte, den wir gerade verlassen hatten.
    Ich drehte mich um, zog meinen FBI-Stern aus der Tasche und sagte: »Wer war soeben bei Ihnen?«
    »Bei mir? Kein Mensch. Im Übrigen verbitte ich es mir, dass sie hier ohne Anmeldung eindringen. Es ist mir ganz gleichgütig, wer Sie sind. Ich weiß nur, dass Sie ein unverschämter Flegel sind.«
    Er griff nach dem Fernsprecher, und ich konnte sehen, wie er wählte: LE 5-7700.
    Er trommelte mit der linken Hand auf die Tischplatte, und dann sagte er.
    »Geben Sie mir den Boss. Wenn ich mich nicht irre, heißt er High oder so ähnlich… Ja.« Wieder wartete er kurze Zeit, »Ja, spreche ich mit Mr. High?… Ja, soeben sind hier zwei Ihrer Leute in mein Büro eingedrungen. Ich bin Emmet Pratt, Manager der Jarlatan Shipping Cy. Soviel mir bekannt ist, haben die Leute weder eine richterliche-Verfügung noch einen anderen offiziellen

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