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0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

Titel: 0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Hafenkai regiert Gewalt
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im Waschraum.
    Es schien mir ganz natürlich, dass sie sich nach getaner Arbeit etwas auffrischen wollte, aber dann schaltete ich plötzlich.
    »Gibt es einen zweiten Ausgang aus dem Ladies Room?«, fragte ich den dienstbaren Geist und drückte ihm zur Aufmunterung ein paar Dollar in die Hand.
    »Klar gibt es das«, grinste er. »Wie sollten die Mädels sich denn sonst vor ihren Kavalieren retten, wenn sie alles Mögliche versprochen haben, obwohl sie gar nicht gewillt sind, ihr Wort zu halten.«
    »Los, zahlen«, sagte ich zu Phil.
    Der Kellner war ob unseres plötzlichen Aufbruchs erstaunt. Wenn es einen Hinterausgang gab, so musste dieser auf den Hof führen, von wo man entweder in den Hausgang oder auch durch das Haus an der Rückseite in der 55. Straße hinausgelangen konnte.
    Da wir nicht darüber im Bilde waren, welchen Weg Patty wählen würde, blieb mein Freund ein paar Schritte neben dem Hausgang stehen, während ich in meinen Jaguar sprang und den Block umfuhr.
    Ich kam keine Sekunde zu früh.
    Patty musste sich gewaltig beeilt haben.
    Als ich stoppte, kam sie gerade aus Nummer 337 heraus und lief mir sozusagen in die Arme.
    »Hallo, Patty«, grüßte ich und hakte sie unter.
    Sie wollte sich losreißen, aber ich hielt sie fest und sagte: »Ich würde das nicht tun, Patty. Denken Sie an das Etablissement der Mrs. Rodriguez.«
    Der Hieb saß. Sie japste nach Luft und ließ sich auf den Beifahrersitz schieben. Zuerst pickte ich Phil auf, und dann fuhr ich los, um so schnell wie möglich aus der Gegend zu kommen. Ich kannte eine kleine Bar in der Ninth Avenue, die mir für unseren Zweck geeignet schien.
    Wir manövrierten Patty in die hinterste Box und setzten uns zu beiden Seiten von ihr, sodass sie uns nicht auskneifen konnte. Dann sagte ich: »So, Mädchen, jetzt ist der Spaß zu Ende. Sie haben uns neulich gründlich verkohlt. Inzwischen sind wir Ihnen auf die Sprünge gekommen. Erzählen Sie uns einmal, was bei Mrs. Rodriguez los war.«
    »Ich weiß von nichts. Ich bin damals freigesprochen worden. Es war alles ein Irrtum«, plapperte sie.
    »Sie haben die Wahl Patty«, sagte ich. »Entweder Sie schenken uns reinen Wein ein, und wir lassen Sie ungeschoren, oder wir nehmen Sie mit und lassen Sie so lange schmoren, bis Sie es sich überlegt haben. Wir G-men lassen uns nicht über den Löffel halbieren. Wir wissen es zwar bereits, aber wir möchten von Ihnen die Bestätigung haben. Sagen Sie uns, wer der Hintermann dieser Rodriguez war und wo sie steckt. Wir werden genau merken, wenn Sie uns anlügen.«
    Der Kellner kam und brachte die bestellten Drinks. Sie stürzte den ihren hinunter und fingerte mit zitternden Händen in ihrer Tasche nach Zigaretten herum. Sie öffnet eine silberne Dose und nahm eine heraus. Ich gab ihr Feuer, und nachdem sie ein paar Mal tief inhaliert hatte, wurde sie ruhiger. Der Rauch der Zigarette kitzelte mich angenehm süß in der Nase. Sie roch ähnlich wie die, die Jarlatan uns angeboten hatte. Nur noch etwas kräftiger und noch etwas süßer. Dann wusste ich es.
    Sie merkte, dass sie eine Dummheit gemacht hatte, und wollte den Glimmstängel schnell im Aschbecher ausdrücken, aber ich nahm ihn ihr weg.
    »Das ist noch ein Überbleibsel aus der Zeit der Mrs. Rodriguez«, stellte ich fest. »Dort haben Sie es gelernt, Reefers zu rauchen. Wahrscheinlich wissen Sie, dass der Besitz dieser Dinger bereits genügt, um Sie vor den Richter zu bringen, der Ihnen eine dreimonatige Zwangsentziehungskur verordnen wird.«
    »Geben Sie mir noch einen Drink«, bat sie, und nach dem sie auch diesen gekippt hatte, kam sie langsam wieder zu sich. »Wenn Sie mir versprechen, mich auf keinen Fall zu verraten und wenn Sie mich aus der ganzen Sache heraushalten, so kann ich ihnen einiges erzählen.«
    »Das versprechen wir ihnen unter der Voraussetzung, da ss Sie an keinem Verbrechen beteiligt waren. Außerdem müssen Sie freiwillig eine Kur mitmachen. Es muss Ihnen ja selbst klar sein, dass Sie auf diese Art vor die Hunde gehen. Heute sind es nur Marihuanas, in ein paar Monaten werden es Spritzen sein, und das ist das Ende.«
    »Ich weiß«, nickte sie. »Ich habe mir auch schon so oft vorgenommen, es zu lassen, wenn man dann aber in Gesellschaft ist und alle tun es, so kommt man sich feige vor, wenn man nicht mitmacht.«
    »Wer hat Sie denn in diese Gesellschaft gebracht? Was machten Sie denn früher?«
    »Ich war Verkäuferin in der Herrenabteilung von Bloomingdale Bros. In Lexington, und dort

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