Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

Titel: 0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Hafenkai regiert Gewalt
Vom Netzwerk:
keiner konnte einen Beweis dafür antreten.
    Inzwischen war Mrs. Fargo bei uns gewesen und war sofort anschließend ermordet worden. Auch diese Mrs. Färgo hatte Kenntnis von Dingen gehabt, von denen gewisse Leute nicht wollten, dass sie ans Tageslicht kamen.
    Patty Deegan war die einzige Karte, auf die wir setzen konnten. Heute hatten wir sie überrumpelt und wenigstens die Adresse der Rodriguez erfahren, das war wenigstens etwas. Etwas auf dem man fußen und von dem man ausgehen konnte.
    »Wo willst du eigentlich hin, Jerry?«, fragte Phil und stieß mich an.
    Ich blickte auf und fand mich am unteren Broadway, nahe der Delancey Street. Ganz ohne zu wollen, hatte ich die Richtung zur Waterfront und zum Pier 18 eingeschlagen.
    »Ich möchte mir die Gegend der Piers einmal bei Nacht betrachten«, sagte ich.
    »New York bei Nacht«, brummte mein Freund. »Da würde ich mir doch eine andere Gegend aussuchen.«
    Ich antwortete nicht. Es war, als ob mich ein Magnet ziehe. Ich ließ City Hall rechts liegen und bog nach Brooklyn Bridge ein.
    Jenseits der South Street streckten sich die Schuppen, die Piers und Silos. Es war finster, nur drüben am Pier 13 wurde dein Dampfer der Standard Fruit Cy. entladen. Ein Netz vollgepfropft mit Bananenbüscheln schwebte im Scheinwerferlicht an Land.
    Auf Pier 18 schienen ein paar Lampen. Das Pförtnerhäuschen war erleuchtet und der Schlagbaum herabgelassen. Dann stach hinter uns ein Paar Scheinwerfer in die Nacht, ein großer Wagen überholte uns, stoppte abrupt vor Pier 18. Der Schlagbaum ging hoch, und das Fahrzeug rollte den Pier entlang, den gleichen Pier, von dem man uns erst gestern Morgen gesagt hatte, er dürfe nicht befahren werden.
    Plötzlich lief eine Anzahl schattenhafter Gestalten herum. Der Wagen musste längst am Ende des Piers angekommen sein und hatte die Lampen gelöscht.
    »Ich möchte doch wissen, was da los ist«, brummte Phil, und auch ich war neugierig, was jemand um diese späte Stunde hier zu suchen hatte.
    Ich machte es kurz. Ich fuhr auf den Schlagbaum zu, stoppte und ließ die Sirene einmal kurz aufheulen. Der Pförtner kam aus seinem Häuschen und fragte: »Was wollen Sie?«
    »Bundespolizei«, antwortete ich und ließ meinen Stern blitzen. »Wir wollen feststellen, was hier eben für ein Wagen eingefahren ist, und was die Leute, die damit angekommen sind, tun.«
    »Hier ist kein Wagen eingefahren, und ich habe keine Vollmacht bei Nacht jemanden einzulassen. Wenden Sie sich an Mr. Crain von der Gesellschaft, ich will Ihnen, wenn Sie wünschen, seine Telefonnummer geben.«
    »Vielleicht sogar an King Niles«, entgegnete ich wütend. »Ich verlange, dass Sie sofort aufmachen. Wenn Sie sich weigern, so gebrauchen wir Gewalt.«
    Der Pförtner stieß einen schrillen Pfiff aus, und da wimmelte es plötzlich von Männern. Man hätte glauben können, es seien Schauerleute, aber das waren sie nicht. Es waren Gangster. Sie standen wie eine Mauer.
    »Gut, wenn ihr es nicht anders wollt«, sagte ich, schaltete den Sprechfunk ein und gab Alarm an das Hauptquartier der Stadtpolizei, das sich in der Center Street in nächster Nähe befand.
    ***
    Noch einmal ließ ich die Sirene aufheulen, und dann sprangen wir hinaus, die 38er in der Eaust. In den Haufen der Kerle geriet Bewegung, ein paar Steine flogen über unsere Köpfe hinweg, und dann krachte ein Schuss.
    Ich fühlte, wie die Kugel heiß an meiner linken Wange vorbeistrich, und da zog ich durch. Ich wollte niemanden töten, sondern uns nur Platz schaffen, und so gingen unsere ersten Schüsse über die Menge hinweg. Ich weiß nicht, was aus diesem unerwarteten Zusammenstoß entstanden wäre, wenn nicht gleichzeitig von der Brooklyn Bridge und von der Fulton Street das Rotlicht zweier Streifenwagen aufgeflammt wäre, die mit Geheul heranpreschten.
    Plötzlich verschwanden die Kerle vor uns, genauso wie sie aufgetaucht waren. Es war, als habe sie die Nacht aufgeschluckt. Der Portier kurbelte den Schlagbaum hoch, aber wenn ich geglaubt hatte, das geschehe unsertwegen, so hatte ich mich getäuscht.
    Der gleiche große Wagen, der vorher auf den Pier eingebogen war, kam herangebraust, blendete unmittelbar vor uns die Scheinwerfer auf, raste an uns vorbei und die South Street nach Norden davon. Es war ein Buick. Aber die Nummer war nicht leserlich. Am liebsten hätte ich ihm ein paar Schüsse nachgeschickt, aber ich wusste ja nicht, ob etwas Verbrecherisches oder auch nur Illegales geschehen war. Bevor er sich dünnmachen

Weitere Kostenlose Bücher