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0254 - Geister-Party

0254 - Geister-Party

Titel: 0254 - Geister-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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einen Moment sprechen dürfte, Mister Möbius! Geschäftlich…! « klang es hinter ihm auf.
    ***
    »Dämonen! Ich rieche sie förmlich!« hauchte das Geisterwesen Nicole Duval zu. Während sie tanzten, hatte er ihr erklärt, daß er einst als Leutnant bei den Windischgrätz-Dragonern in Wien gedient hatte, dann in diplomatischer Mission nach England gegangen war, wo er im Gewirr der engen Gassen von Whitechapel von zwei Banditen ermordet wurde. Da er mit einem Fluch auf den Lippen gestorben war, konnte er noch nicht durch das Licht in das ewige Vergessen eingehen.
    Er hoffte jedoch in absehbarer Zeit auf Erlösung.
    »Hoffentlich nicht gerade jetzt! Sie tanzen hinreißend, Herr von Kaunitz!« war Nicoles Antwort auf die kurze Lebensgeschichte des ehemaligen Offiziers seiner Kaiserlich-Königlichen Majestät von Österreich gewesen.
    »Sie sind da! Ihr Sterblichen spürt es nicht. Aber wir Bewohner des Totenreiches spüren ihre Anwesenheit. Dämonen, denen der Satan selbst Befehle gibt. Fliehen Sie, Madame. Fliehen Sie, solange es noch Zeit ist!«
    »Nein!« hauchte Nicole. »Noch nicht … jetzt noch nicht…!«
    Und mit gewagter Pirouette schwebten Mensch und Gespenst im Dreivierteltakt über das Parkett.
    ***
    »… und darum ist es für beide Seiten von größtem Interesse, wenn wir einen Pakt eingingen, Mister Möbius!« klang die salbungsvolle Stimme. Der große, hagere Mann mit dem korrekt sitzenden, schwarzen Smoking und der blutroten Nelke im Knopfloch, der Stephan Möbius von der Seite Professor Zamorras entfernt hatte, machte ein verbindliches Gesicht.
    Irgend etwas in seinem Inneren sagte dem alten Möbius, daß hier etwas nicht stimmte. Eine Vorahnung? Oder das Gewissen?
    »Wie, sagten Sie, soll unsere Geschäftsverbindung sein?« wollte sich Möbius vergewissern.
    »Einfach gesagt, wie bei einer Kommanditgesellschaft!« erklärte sein Gesprächspartner, der seinen Namen bezeichnenderweise mit »Smith« angegeben hatte. »Unsere Gesellschaft stellt Ihnen Kapitalien in unbegrenzter Höhe zur Verfügung. Und wir werden gewissermaßen anordnen, wo wann welches Geschäft getätigt werden soll!«
    »Wer bezahlt Sie?« knurrte die Stimme des Konzernchefs. »Der Osten? Will man versuchen, mit meiner Hilfe die Weltwirtschaft zu ruinieren?«
    »Aber nein, das liegt absolut nicht in unserem Sinne!« erklärte Smith. »Genau genommen wollen wir nur Sie … Ihre Seele…! «
    »Meine … was  …?« fuhr Stephan Möbius auf.
    »Ihre Seele! Ist das so sonderbar? Habe ich mich Ihnen nicht eben ganz deutlich als Agenten der Firma LUCIFUGE ROFOCALE LTD vorgestellt?« der Hagere mit dem Gesicht eines Pokerspielers zog die rechte Augenbraue empor.
    »Ach, jetzt verstehe ich…!« begann Stephan Möbius glucksend zu lachen. »Das gehört zum Programm. Bei einer Geister-Party darf ja auch der Teufel nicht fehlen. Und wo der Teufel ist, da wird auch ein Pakt angeboten, bei dem für unermeßlichen Reichtum die Seele verkauft wird! Hahaha…!«
    »Ich freue mich, daß wir uns verstehen!« lächelte »Mister Smith« hintergründig. »Wie Sie die Angelegenheit sehen, ist mir völlig gleichgültig. Hauptsache, Sie unterschreiben hier!«
    »Ihr Engländer macht das alles wirklich ganz echt!« erklärte Stephan Möbius, der nicht auf die Worte des Anderen geachtet hatte. »Sogar die Namen stimmen. Mein Sohn Carsten hat mir da was von einem gewissen ›Lucifuge Rofocale‹ erzählt, der angeblich der Ministerpräsident des Satans selbst sein soll. Auch der Name ›Asmodis‹ fällt öfters bei solchen Gesprächen! Kennen Sie den Herrn?«
    »Wenn Sie möchten, können Sie mich so nennen!« kam es zweideutig. Und leise: »Irgendwann werden Sie spüren, daß ich es wirklich bin. Aber dann ist es zu spät. Viel zu spät für die Reue … und für die Rückkehr!«
    »Nun lassen wir mal den Blödsinn und reden, wie es unter Geschäftsleuten üblich ist!« knurrte Möbius. »Ich habe vorhin beobachtet, daß Sie bereits mit einigen anderen Gästen hier Kontakte geknüpft haben und…!«
    »Sie sind bereits geschäftliche Verbindungen mit uns eingegangen!« erklärte Asmodis. Denn der Fürst der Finsternis besaß in der ganzen Welt Tarnexistenzen. Hier spielte er einen Bankdirektor, dort einen Ölmagnaten, an einem anderen Teil der Erde besaß er eine Supermarktkette. Stets war er der Mann in der Chefetage, der von dort die Einsatzpläne an die Schwarze Familie gab.
    Und so war er als einflußreicher und millionenschwerer Bankier auf

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