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0254 - Geister-Party

0254 - Geister-Party

Titel: 0254 - Geister-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Untermiete eingegangen?«
    »Weil meine Alte nicht nur im Leben eine Mischung zwischen einer alten Hexe und einem garstigen Drachen war, sondern auch nach ihrem Tode noch als Nachtgespenst umgehen mußte. Als wir das erste Mal zusammen spukten, hat mich ihr Gespenster-Look wahnsinnig erschreckt, und danach hatte ich so schreckliche Alpträume. Da bin ich geflohen. Habe dann versucht, Arbeit zu bekommen. Als Verkäufer in einem Reformhaus. Aber der Besitzer wollte mir hundert Pfund geben, wenn ich bloß nicht wiederkomme!«
    »Wo Sie doch ein Musterbeispiel an Schlankheit sind!« schmunzelte Professor Zamorra. Willibald gefiel ihm immer mehr.
    »Habe es dann in der Werbebranche versucht!« berichtete das Skelett weiter. »Aber die Herrn Bestattungsunternehmer murmelten bei den Vorstellungsgesprächen immer nur was von ›Geschäftsschädigung‹. Habe dann im Schaufenster einer Zeitschriftenhandlung in Ostfriesland Werbung für eine bestimmte Romanserie gemacht. Und da holte mich mein jetziger ›Vermieter‹ weg. Bei dem läßt es sich aushalten.«
    »Sehen Sie sich dieses Schreiben doch einmal an, Monsieur Guiscard! Sie sind doch Experte dafür! Ist das tatsächlich echt?«
    Rücksichtslos schob sich der alte Möbius zwischen Professor Zamorra und Willibald.
    »Halt die Futterluke!« knurrte der Konzernchef das protestierende Skelett an. »Sonst gibt es Hals- und Beinbruch! Irgend jemand versucht, hier den Teufel zu spielen!« erklärte Möbius dem Parapsychologen. »Das gleiche Schriftstück haben schon fast alle Anwesenden hier unterschrieben. Aber Professor Guiscard … was haben Sie … sie sind so bleich … sie schwanken … ist Ihnen nicht gut?«
    Eisern hielt sich Professor Zamorra aufrecht. Sein vorher gelöstes Gesicht wurde hart und kantig.
    »Wenn Sie wüßten, was Sie da unterschrieben haben, wäre Ihnen mein Befinden völlig gleichgültig!« stieß er hervor. »Der Pakt ist echt. Ich erkenne das Höllensiegel des Asmodis. Sehen Sie, hier am unteren Ende, das sind seine drei Schnörkel, die nur er alleine machen darf. Das zeigt mir, daß der Vertrag echt ist. Und für beide Seiten bindend. Sie haben Ihre Seele dem Teufel verschrieben, Mister Möbius. Nach ihrem Tode erwartet Sie die ewige Verdammnis. Unwiderruflich…!«
    »Ich glaube Ihnen kein Wort!« brummte Stephan Möbius.
    »Nur mit der Kraft von Zamorras Amulett wäre es möglich, die Hölle zu zwingen, diesen Vertrag für nichtig zu erklären!« sagte der Meister des Übersinnlichen schwer. »Aber Ihnen dürfte das egal sein, da Sie ja ohnehin nicht an die Jenseitswelt glauben. Sie werden sich meiner Worte erinnern. Später – wenn es zu spät ist!«
    »Professor Guiscard? Darf ich Sie einen Augenblick geschäftlich sprechen. Der Fairneß halber möchte ich Ihnen auch anbieten, an den Geschäftsverbindungen der anderen Gentlemen mit unserer Firma teilzuhaben!« hörte Professor Zamorra eine Stimme hinter sich.
    Und er wußte recht gut, wer das redete. Im Gedränge der Party hatten sie sich noch nicht gesehen. Asmodis hatte in seinem jetzigen menschlichen Körper seinen Erzfeind noch nicht erspäht.
    Und jetzt stand er direkt hinter ihm.
    Langsam drehte sich der Meister des Übersinnlichen um …
    ***
    Der blakende Schein einer schwach brennenden Stallaterne ließ die Konturen von Michael Ullich und Carsten Möbius zu gespenstischen Alptraumwesen werden.
    »Hier habe ich Professor Zamorra kennengelernt! Hier, auf dem Friedhof von Cerne Abbas. Hoffentlich halten die Geister, die diesen Ort umschweben, für diese Nacht wenigstens Ruhe. Ich möchte nicht noch einmal in einen offenen Steinsarkophag gezerrt werden!« flüsterte Carsten Möbius. Wenn er an diese unheimlichen Erinnerungen dachte, wurde ihm flau im Magen.
    »Hier muß es sein. Genau hier!« erklärte Michael Ullich, der sich von den Worten des Freundes nicht beeindrucken ließ. »Ja, auf dem Grabstein ist der Name ›Henry Thornford‹ noch deutlich zu entziffern. Zamorras Anweisungen sind zu bestimmt, was gerade diese Sache angeht!«
    »Drei Hände voll Erde aus dem Grab eines Selbstmörders!« hauchte Möbius. »Da, wir sind zur rechten Zeit!«
    Von der unweit entfernten Abbey hörten sie das Schlagen der Turmglocken. Hohl hallten zwölf Schläge durch die finstere Nacht.
    » Geisterstunde! « flüsterte Michael Ullich. Dann bückte er sich und entnahm dem Grab die drei Hände Erde, die nötig waren, der Beschwörung die rechte Wirkung zu geben …
    ***
    » Zamorra! « Der

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