Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0254 - Geister-Party

0254 - Geister-Party

Titel: 0254 - Geister-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
Partygäste trug mit Selbstverständlichkeit seinen Stetson. Na, die hatten auf der Southfork-Ranch sicher eine ganze Menge zu berichten …
    Aufmerksam spähte Professor Zamorra durch die Reihen der Partygäste.
    Wenn ihm auch der Geruch des Champagners in seinem Glas alle Wonnen vorgaukelte, hütete er sich jedoch, davon zu trinken. Eisern hielt er das perlende Getränk von seinen Lippen fern.
    Eine Gefahr, die er nicht kannte! Er war bestimmt der einzige, der sie abwehren konnte. Und dazu benötigte er einen absolut klaren Kopf. In Kämpfen mit den Kräften aus der Jenseitswelt konnten Bruchteile von Sekunden die Entscheidung bedeuten.
    Aufmerksam spähte er überall nach verdächtigen Dingen. Schmerzlich vermißte er das Amulett, das ihn sonst auf das Wirken der Schwarzen Familie aufmerksam machte.
    Hin und wieder wurde der Parapsychologe in kurze Gespräche verwickelt. »Smalltalk« – wie auf Parties üblich.
    »Sie sind der Herr, der als Professor Guiscard vorgestellt wurde?« sprach ein hochgewachsener Mann mit kräftig gebautem Körper, eisgrauen Haaren und hartem Gesicht den Franzosen an.
    Professor Zamorra nickte leicht.
    »Mein Name ist Möbius! Stephan Möbius!« stellte sich der Andere vor. »Vielleicht haben sie schon mal von mir gehört!«
    »Vielleicht…!« lächelte Professor Zamorra schwach. Sieh da, nun lernte er endlich mal den »alten Eisenfresser«, wie man Carstens Vater hinter vorgehaltener Hand nannte, kennen.
    »Habe gehört, daß Sie sich mit Grenzwissenschaften befassen. Parapsychologie und so…!« Die Stimme des alten Möbius war militärisch knapp. So ein Mann redete nur einmal . Kein Wunder, daß er nach dem Kriege aus eigener Kraft einen weltumspannenden Konzern aus dem Boden gestampft hatte.
    »Ich beschäftige mich mit der Thanatie! Jenseitsforschung nennt man es auch!« verbesserte Professor Zamorra. Die stechenden Augen des alten Möbius – konnte ihnen seine wahre Identität verborgen bleiben?
    »Egal! Jedenfalls mit übersinnlichen Dingen!« stellte Stephan Möbius fest. »Habe schon von einem ihrer recht populären Kollegen gehört. Mein Sohn, der leider hier nicht anwesend ist, kennt ihn ziemlich gut. Zamorra heißt er. Professor Zamorra! Soll irgendwo an der Loire ein Schloß haben …«
    »Kollege Zamorra ist mir selbstverständlich ein Begriff!« gestand der Meister des Übersinnlichen, dem die nun beginnende Schauspielerei alles abverlangte.
    »Schade, daß er nicht hier ist!« erklärte Stephan Möbius. »Hier hätte er sich ganz sicher wohl gefühlt!«
    »Wer fühlt sich im Dienst wohl?« fragte Professor Zamorra zweideutig.
    »Wie soll ich das verstehen?« lauerte der alte Möbius.
    »Man erzählt sich von Kollege Zamorra, daß er seit vielen Jahren einen erbitterten Kampf gegen die Macht des Teufels führt!« erklärte der Parapsychologe. »So harmlos Gespenster sind, sie werden oft durch Dämonen mißbraucht. Ein echter Dämon ist für ein Gespenst das, was der Herr für den Hund oder der Reiter für das Pferd ist!«
    »Woher wissen Sie das, Professor Guiscard?« wollte der allmächtige Boß des Möbius-Konzern wissen.
    »Ich habe selbstverständlich die Bücher des Kollegen Zamorra gelesen!« wich Guiscard-Zamorra aus.
    »Und Sie glauben daran?« lauerte Möbius.
    »Sie nicht?« kam Zamorras Gegenfrage.
    » Nein! « kam es metallisch, und die Augen wurden um eine Spur härter. »Ich bin hier, um einige Geschäfte mit amerikanischen Big-Business-Leuten abzuschließen. Vielleicht gibt es auch einige neue Dinge, wo man einsteigen kann. Das mit den Gespenstern ist natürlich hervorragend inszeniert. Möchte wirklich wissen, wie die Engländer es schaffen, daß die Schattenwesen so echt wirken. Projektion vermutlich!«
    »Aber nein! Die sind wirklich echt!« erklärte Professor Zamorra. »Da, sehen Sie, daß die Konturen der Gestalt meiner Freundin Nicole durch die Erscheinung des Kavaliers, mit dem sie gerade tanzt, hindurchscheint. Denken Sie um, Mister Möbius! Es gibt Gespenster! «
    »Das sagt mein Söhnchen auch immer. Wenn er doch diese Träumereien endlich mal ablegen würde. Das Unbekannte, das Geheimnisvolle, das Fantastische – dafür hat er mehr Interesse als für Statistiken und Bilanzen. Für einen Geschäftsmann unserer Branche kann das tödlich sein. So lange ich lebe erkenne ich keine Macht an, die sich nicht durch die Logik der Zahlen beweisen ließe. Und wenn es doch eine gibt, dann soll mich gleich der Teufel holen…! «
    »Wenn ich Sie

Weitere Kostenlose Bücher