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0254 - Geister-Party

0254 - Geister-Party

Titel: 0254 - Geister-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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goldenen Füllfederhalter, um das Schriftstück zu unterzeichnen.
    »Hiermit bitte … und mit ihrem Blut!« forderte ihn Asmodis auf und zog aus der Innentasche seines Smokings eine Schreibfeder hervor. »Halten Sie die Spitze an die Innenseite Ihres Unterarmes. Sie nimmt genau soviel Blut auf, wie nötig ist, Ihren Namen zu schreiben!«
    Es war ein kleiner, stechender Schmerz, den Stephan Möbius verspürte, als er tat, wie ihm Asmodis gesagt hatte. Obwohl warnende Stimmen in seinem Inneren aufklangen, schickte er sich zur Unterschrift an.
    Er glaubte weder an Gespenster noch an den Teufel und die Hölle. Alles das war nicht logisch und daher nicht existent. Aber wenn dieser Narr es so wollte, sollte er seinen Willen haben. Denn sonst machten andere ohne ihn die große Absahne.
    »Wollen Sie nicht lesen, was Sie unterschrieben?« lauerte Asmodis.
    »Warum soll ich so einen blühenden Unsinn lesen, an den ich doch nicht glaube!« brummelte Möbius. »… übereigne ich meine Seele dem KAISER LUZIFER in dreieiniger Person … so ein Unsinn … werde ich dem Großen Vater der Tiefe stets dienstbar sein … wer denkt sich nur so einen bombastischen Blödsinn aus …?« überflog Stephan Möbius das Schriftstück.
    Dann unterschrieb er.
    Stephan Möbius hatte sich in das Register der Verdammten eingetragen …
    ***
    »Nun, ich kann nicht klagen, was meinen Gesundheitszustand anbetrifft!« erklärte das Skelett, daß eben angeregt mit Professor Zamorra plauderte. »Willibald« hatte der Knochenmann als Namen angegeben.
    »Mir tut kein Zahn mehr weh. Und Magengeschwüre habe ich auch keine. Leider ist es nun nicht mehr möglich, Bier zu trinken, ohne danach eine Putzfrau mit Scheuerlappen kommen zu lassen. Alles läuft durch…!«
    »Vielleicht wäre es ganz praktisch, ständig einen Aufwischlappen dabei zu haben!« schlug Professor Zamorra vor.
    »Die Idee ist gut!« erklärte Willibald. »Vielleicht fange ich auch wieder mit Rauchen an. Rauchen macht schlank!«
    »Wenigstens können Sie nicht mehr auf Lunge rauchen!« stellte der Meister des Übersinnlichen fest. »Außerdem dürfen Sie nicht bis zur Kippe qualmen, sonst stinkt es penetrant nach verbrannten Knochen!«
    Im selben Moment bekam Willibald einen Schlag ins Kreuz. Klappernd ging das Knochengerüst zu Boden.
    »Oh, excuse me, Sir!« bückte sich ein würdiger Herr, um ihm aufzuhelfen. Die Schottentracht trug er mit einer gewissen Selbstverständlichkeit. »Es ist doch hoffentlich nichts gebrochen?«
    »Nein!« quäkte Willibald, als er wieder stand. »Aber ich bin zu Tode erschrocken. Wenn das öfter vorkommt, muß ich meine Knochen nummerieren!«
    »Wollen Sie nicht bei mir einziehen?« schlug der Schotte vor. »Ein Gespenst im Haus ist billiger als eine Alarmanlage!«
    »Nur, wenn kein Hund im Haus ist!« erklärte Willibald mit Würde. »So ein Köter hat immer Appetit auf Knochen!«
    »Sie können dann den Geist meiner verstorbenen Frau fragen, wo sie den Whisky versteckt hat!« hatte der Schotte einen Einfall. »Ja, ich glaube, wir sollten ins Geschäft kommen!«
    »Ich scheue aber Knochenarbeit!« bemerkte Willibald. »Außerdem regnet es in Schottland so viel. Da werde ich bis auf die Knochen naß. Und außerdem glaube ich, daß mich alle Menschen leicht durchschauen!«
    »Eventuellen Gästen könnte bei Ihrem Anblick der Appetit vergehen!« stellte der Schotte fest.
    »Mir ist er schon vergangen!« heulte Willibald dazwischen. »Ihr Schotten wollt immer nur sparen. Ich bleibe lieber bei meinem jetzigen Herrn. Der hat wenigstens eine Tageszeitung, wo man regelmäßig die Klatschspalten lesen kann…!«
    »Er meint die Todesanzeigen!« unterbrach Zamorra lächelnd.
    »Warum fürchtet sich eigentlich hier niemand vor uns Gespenstern?« wollte Willibald wissen, nachdem sich der Schotte entfernt hatte.
    »Das einzige, was man in diesen Kreisen der Hochfinanz fürchtet, ist die Inflation und das Finanzamt!« klärte Professor Zamorra das Gespenst auf, dessen Skelettkörper in krassem Gegensatz zu den sonstigen Erscheinungen stand. »Wie sind Sie überhaupt zu Ihrer jetzigen Existenz gekommen?«
    »Ich habe damals meine Frau vergiftet! Mit ihrem letzten Atem verfluchte mich das alte Rabenaas, nach meinem Tode so lange zu wandeln, bis ich meine Tat bereue !«
    »Ich verstehe!« nickte Professor Zamorra. »Und darum wandeln Sie heute noch! Aber warum haben Sie dann ihr Domizil verlassen und sind bei diesem sonderbaren Schriftsteller in Deutschland zur

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