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0254 - Geister-Party

0254 - Geister-Party

Titel: 0254 - Geister-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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hindurch zu schweben. Doch durch die magischen Worte Zamorras waren jetzt seinen Zauberkünsten gewisse Zwänge auferlegt. Es war unmöglich, nach Belieben Gegenstände herbeizuzaubern.
    Wieder einmal machte sich der Alte Vertrag zwischen den Kräften des Guten und des Bösen übel bemerkbar. Aber die Regeln mußten strikt eingehalten werden. Asmodis wagte nicht, daran zu denken, was geschehen konnte, wenn er in dieser Situation trotz des alten Vertrages eine Beschwörung riskierte.
    Nur eine Möglichkeit hatte der Fürst der Finsternis.
    Die Flucht! Er konnte sich jederzeit in die Hölle zurückziehen. Die Waffe in der Hand machte Professor Zamorra nicht zum Sieger. Es war lediglich eine Patt-Situation entstanden.
    Doch in diesem Moment geschah etwas, was die Situation schlagartig änderte. Die Poltergeister griffen ein.
    Thomas und Jeremias mochten zwar zwei nichtsnutzige Kerle sein, die jede Art von Arbeit verabscheuten – wenn es aber drauf ankam, konnte man auf sie zählen.
    Unbemerkt waren sie in die Garderobe geglitten, um Zamorra die einzige Waffe zu bringen, die ihm in dieser ausweglosen Situation nutzen konnte.
    Mit ihren unbegreiflichen Kräften ließen die Poltergeister einen länglichen Gegenstand durch die Luft über die Köpfe der Anwesenden in die Halle schweben.
    »Sieh mal, Zamorra, was wir für dich mitgebracht haben!« tönte die Stimme Jerrys fröhlich.
    Nicole stieß einen Freudenruf aus.
    Sie erkannte den Gegenstand, der langsam auf Professor Zamorra zuschwebte.
    Das Schwert »Gwaiyur« …
    ***
    »Jetzt kommt das Schwierigste, was wir noch beschaffen müssen!« erklärte Carsten Möbius, während die beiden Freunde im »Marquis of Lorne«, dem Pub der Siedlung Nettlecombe, die Checkliste mit den eingesammelten Gegenständen verglichen.
    »Ich weiß!« murmelte Michael Ullich düster. »Der schwarze Hahn, den man um zwölf Uhr Mittags zu Ehren des Teufels schlachtet!«
    »Ich kann doch kein Hühnchen killen!« sagte Carsten Möbius. »Und schon gar nicht zu Ehren des leibhaftigen Gottseibeiuns!«
    »Leider scheint sich das nicht umgehen zu lassen!« erklärte der Freund. »Das Opfer eines schwarzen Hahnes ist sehr gebräuchlich. Damit wird kaum, wie bei den ›Drachenzähnen‹, etwas anderes gemeint sein!«
    In diesem Moment griff die gütige Fügung des Schicksals ein.
    Im Hof des Pub entstand Lärm. Lautes Flügelschlagen und Hahnengeschrei. Sofort waren Ullich und Möbius am Fenster. Gebannt beobachteten beide, wie der Wirt des Pub einen Hackklotz aufstellte, während in einem Gehege ein Hahn die Hennen jagte.
    Ein Hahn, der schwarz war wie ein Araberfuß.
    »Das ist die Lösung unseres Problems!« rief Michael Ullich. Gebannt sah er auf die Uhr. »Gleich Mittag!« erklärte er. »Die Zeit stimmt auch!«
    Es dauerte einige Zeit, bis es dem Wirt des »Marquis of Lorne« gelungen war, das rabenschwarze Federvieh einzufangen.
    Die brummenden Schläge des Kirchturms der nahen Siedlung Powerstock kündeten, daß es genau Zwölf Uhr Mittags war, als der Kopf des Hahns auf den Block gelegt wurde.
    »Du hast die Hennen lange genug belästigt!« grollte es aus der Stimme des Wirtes. »Nun sollst du dem Teufel gehören …«
    Dann fiel die Axt …
    »Der Hahn war schwarz – es war genau High Noon – und das Vieh wurde zu Ehren des Teufels geschlachtet!« rechnete Michael Ullich. Doch da war Carsten Möbius bereits draußen.
    »Die spinnen, die Deutschen!« war der Kommentar des Engländers, als er statt des Hahns eine Zehn-Pfund-Note in der Hand hielt, womit das Federvieh mehr als genug bezahlt war.
    Kopfschüttelnd sah er den beiden Freunden nach, die mit dem schwarzen Hahn zum Auto rannten.
    Den Vorbereitungen, aus Beaminster Cottage eine Dämonenfestung zu machen, stand nichts mehr im Wege …
    ***
    »Nun kommt dein Ende, Asmodis!« rief Professor Zamorra. »Gegen die Macht von ›Gwaiyur‹ nützt dir deine Teufelskraft nicht viel!«
    »Dazu mußt du die Waffe erst haben!« fauchte Asmodis wütend. Und sofort konzentrierte er sich voll auf die Elbenklinge, in die von den schwarzen Schmieden des Amun-Re der Samen des Bösen gelegt war.
    Vielleicht gelang es, die Waffe umzupolen.
    »Du hast dem Guten lange genug gedient, Gwaiyur!« sagte der Teufel. »Komm zu mir. Diene den Mächten des Chaos!«
    »Nein! Das darfst du nicht, Gwaiyur!« rief Professor Zamorra entsetzt, als er sah, daß sich das Schwert in der Luft drehte.
    »Zu mir, Gwaiyur! Her zu mir!« befahl Asmodis. »Dich ruft der

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