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0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

Titel: 0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht mehr. Die weiße Gespensterhand packte ihn, zerrte ihn ins Haus zurück. Er schlug um sich, aber seine Fäuste droschen durch den Gegner hindurch.
    Er wollte schreien und konnte es nicht.
    Der Butler nahm andere Gestalt an, zerfloß einfach! Und der Teppich löste sich vom Boden, schnellte hoch…
    Das Grauen griff nach Fredburgh.
    Etwas Unheimliches hielt ihn im Griff.
    Jetzt wußte er, daß Zamorras Verdacht gerechtfertigt war. In diesem Haus wohnte schon längst kein Mensch mehr.
    Der Gärtner im Park - war eine Illusion, wie es auch der Butler war! Deshalb keine Schrittgeräusche! Aber Spuk am hellen Tag, gab es das denn?
    »Ja!« kreischte eine Stimme und lachte polternd. »In diesem Haus herrschen völlig andere Bedingungen…«
    Der Teppich rollte den sich wehrenden Polizisten ein. Er versuchte sich daraus zu befreien, aber es ging nicht. Immer stärker wurde er zusammengepreßt wie im Griff einer Riesenschlange. Er stieß Verwünschungen aus. Und dann sah er den Unheimlichen selbst, den Gegner, so wie er wirklich aussah.
    Fredburgh schrie.
    Sein Bewußtsein schwand. Er stürzte in eine unendliche Schwärze, die ihn begierig verschlang.
    Der Teppich löste sich wieder. Der Bewußtlose schwebte einen halben Meter über dem Boden. Unsichtbare Hände dirigierten ihn die Treppe hinunter in die Kellerräume, in eine Abstellkammer. Krachend fiel die massive Eichenholztür ins Schloß.
    Selbst wenn Fredburgh vor Einbruch der Dunkelheit wieder aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte, hatte er keine Chance, zu entkommen. Die Tür vermochte er nicht aufzusprengen, und ein Fenster gab es nicht.
    Und wenn die Dunkelheit hereinbrach - schlug für ihn die letzte Stunde…
    Er wußte es nur noch nicht…
    ***
    Kurz vor abend kam Zamorra zurück. Nicole lief ihm entgegen. »Sag mal, warum hast du mich eigentlich nicht mitgenommen?« fragte sie empört.
    »Du schliefst so schön«, lächelte er und küßte sie. »Ich wollte dich nicht wecken. Außerdem wärest du in Beaminster ohnehin kaum zum Einkäufen gekommen. Die Sachen, auf die du abfährst, gibt es in so kleinen Orten nicht…«
    »So klein ist Beaminster nun auch wieder nicht«, protestierte Nicole. »Was hast du da eigentlich gemacht?«
    »Eingekauft«, grinste Zamorra.
    Sprachlos starrte Nicole ihn an.
    Zamorra griff in die Tasche und zog ein schmales Etui hervor. »Aber weder für dich noch für mich«, sagte er, »sondern für das Spukhaus. Mit diesem Ding scheint es mir möglich, nach dem Rechten zu sehen.«
    »Und was ist das?« fragte Nicole mißtrauisch. Sie ging vor Zamorra her ins Haus und in das große Wohnzimmer. Im Kamin knisterte Feuer.
    Zamorra ließ sich in einen Sessel fallen und öffnete das Etui langsam. Nicole hockte sich neben ihm auf die Lehne und schaute gespannt zu.
    Ein silbernes Rad mit fünf Speichen rutschte in Zamorras Hand. Die Radnabe bestand aus einem kleinen Fünfstern in Form eines Drudenfußes. Jeweils dort, wo eine der Speichen das Rad traf, waren auf beiden Seiten verschlungene Symbole eingraviert.
    »Was ist das?« fragte Nicole stirnrunzelnd.
    Zamorra reichte es ihr entgegen, aber sie griff nicht danach. Sie erhob sich wieder und suchte sich einen Platz Zamorra gegenüber auf dem Sofa.
    »Ich habe es anfertigen lassen«, sagte Zamorra, »nachdem ich ein paar Bücher gewälzt habe. Die Form und die Zeichen zusammen zwingen den, der in diesem Haus haust, sich zu erkennen zu geben, und sie schützen den Benutzer zugleich, zumindest in geringem Maße.«
    »Und du bist sicher, daß das ein halbwegs guter Ersatz für das Amulett ist?« fragte sie.
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Wohl kaum«, sagte er. »Es wirkt auch nur in diesem speziellen Fall, hoffe ich wenigstens. Danach werde ich es wahrscheinlich wieder einschmelzen lassen.«
    »War teuer, nicht?« fragte sie. »Massives Silber…?«
    »Es war nicht gerade billig. Aber der Goldschmied, der es anfertigte, ist ein Spitzenkönner, und er begriff auch, wofür ich es brauche. Möglicherweise steht er mir auch für weitere Aufträge zur Verfügung. Dann kann man dieses Ding hier jeweils entsprechend umarbeiten lassen.« Er warf das silberne Rad, das einen Durchmesser von drei Zentimetern besaß, in die Luft und fing es mit der anderen Hand wieder auf.
    »Wo hast du es machen lassen?« wollte Nicole wissen.
    Zamorra nannte ihr die Adresse. Nicole nickte. »Gut, es zu wissen«, sagte sie. »Was machen wir jetzt?«
    »Jetzt? Ich gedenke zu speisen, und dann geht’s los. Ich

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