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0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

Titel: 0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Badeanzug geschnitten war, soeben noch ihren Busen bedeckte und zwischen ihren Beinen wie zwei lange Fahnen bis zu den Knöcheln fiel.
    Um die Hüfte herum trug Marita einen golden schimmernden Gürtel, der sich aus einzelnen Ringen zusammensetzte und in Höhe des Nabels einen grünen Stein zeigte.
    Das Haar war pechschwarz. Wie ein aufgeblähter Busch wirkte es, wobei es bis auf ihre Schultern fiel. Das Gesicht des zweiundzwanzigjährigen Mädchens zeigte einen dünnen Schweißfilm.
    Die Augen waren halb geschlossen, der Mund mit den vollen Lippen stand offen, wobei hin und wieder ein Stöhnen aus ihm hervordrang.
    Auf der Insel war es warm. Sehr genau noch hatte sie die Worte der alten Azucena im Ohr, als diese ihr sagte: »Sedonis ist eine Insel, auf der es keine Jahreszeiten gibt. Du wirst immer die Wärme, die Sonne und den leichten Wind spüren, solange du dich hier aufhältst.«
    Und das war inzwischen zu einer Tortur für Marita geworden. Sie litt unter ihrer Gefangenschaft und hatte es auch aufgegeben, sich zu befreien.
    Sie konnte sich nur so weit bewegen, wie es der Spielraum ihrer Ketten zuließ. Manchmal drehte sie den Körper, um nicht immer auf den Strand zu schauen, sondern über die Insel hinweg.
    Viel erkannte sie nicht.
    Der Boden glich dem einer Wüste. Braungelb lagen Sand und Steine auf dem ansteigenden Gelände, das sich zu einem breiten Hügel erhob, der Marita eine weitere Sicht versperrte.
    Sorgen machte sie sich wegen der Schädel. Man hatte ihr nicht gesagt, woher diese makabren Andenken stammten. Da mußte sie selbst nachdenken, und sie war zu dem Entschluß gekommen, daß sie nur zu den vergessenen Gefangenen gehören konnten.
    Sollte ihr das gleiche Schicksal widerfahren?
    Sie wollte daran einfach nicht glauben, denn sie hoffte nach wie vor auf die alte Azucena, die sie hergebracht hatte, um Ambiastro befreien zu können.
    Es war ein Tausch gewesen, und dieser Tausch hatte sein müssen, denn man durfte der Insel nichts nehmen, so schrieben es die ehernen Gesetze der alten Vergangenheit vor, und so war es auch auf den Steintafeln zu lesen gewesen, denn es gab jemanden, der die Insel bewachte.
    Ein Monster!
    Davor fürchtete sich Marita am meisten. Noch hatte sie es nicht gesehen, aber manchmal, wenn das Meer in Ufernähe ziemlich unruhig wurde und kein Wind über das Wasser fuhr, dann glaubte sie, dicht unter der klaren Oberfläche ein seltsames Tier zu sehen, das gewaltige Ausmaße besaß.
    Ein Rest aus der Vergangenheit, in der Drachen, Flugtiere und Monstren regiert hatten.
    Wieder fuhr ein warmer Wind über die Insel, streichelte ihren fast bloßen Körper und wühlte auch das Haar hoch, so daß es wie eine schwarze Fahne wirkte.
    Marita wand sich in den Ketten. Immer wenn sie sich bewegte, klirrten die Ringe, und wenn sie versuchte, die Arme anzuziehen, dann merkte sie, daß die seltsamen Äste des Baumes nachgaben.
    Aber sie kam nicht los.
    Da riß nichts, da konnte sie mit Gewalt nichts zerfetzen, sie hielten einfach.
    Marita weinte nicht mehr. Am Anfang hatte sie es getan. Da war sie so allein gewesen, doch nun waren ihre Tränen versiegt.
    Wieder schaute sie aufs Meer.
    Es war ein ewiges Anrollen der Wellen. Sie kräuselten sich, liefen mal schneller, als hätten sie Angst, den Strand nicht mehr erreichen zu können, wo sie allmählich zur Ruhe kamen.
    Ein ewiges Spiel, und wenn Marita zu lange auf das Wasser starrte und die Wellen beobachtete, wurde ihr schwindlig.
    Etwas war anders.
    Sie kannte das Meer. Sie hatte das Gefühl, mit den Wellen sprechen zu können, wenn sie so ruhig gegen das Ufer liefen, doch plötzlich veränderte sich etwas.
    Das Wasser wurde unruhig.
    Sofort dachte sie an den Wächter der Insel, an das Monster! Kam es jetzt, um sie zu holen?
    Marita beobachtete das Meer. Trotz der Wärme rieselte eine Gänsehaut über ihren Körper, und sie erkannte, daß die Wellen längst nicht mehr so gleichmäßig anrollten.
    Irgend etwas störte.
    Ein paarmal schloß sie die Augen, um sie rasch wieder zu öffnen, aber das Bild blieb.
    Unter der Oberfläche quoll ein dicker Schaumstreifen in die Höhe. Es zischte auf, als würde ein gewaltiger Wal die Luft ausstoßen.
    Ein Wal war es nicht. Der Unterwasserdrache, das gefährliche Monstrum, kam.
    Vor Entsetzen konnte sich Marita nicht mehr bewegen, als sie dieses Untier sah. Sie wollte sich abwenden, kam gegen den inneren Zwang nicht an. Ihr aber schien es, als wäre sie die Empfängerin unhörbarer Befehle, die nur ihr

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