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0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
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war’s denn?«
    »Eine Zigarette!«
    »Haben Sie geraucht? Tja, nach der Sache dort ist es verständlich, dass Crossbeen mächtig hinter jedem bisschen Glut hinterher ist.« Er zeigte mit dem Daumen über die Schulter auf den Rauchpilz. »War es in den Aufenthaltsräumen oder auf dem Bohrfeld?«
    »In den Räumen«, knurrte ich und schwang mich auf den Rücksitz des Jeeps. »Falls Sie auch noch die Sorte wissen wollen, Mister - es war ’ne Lucky Strike.«
    Er lachte. »Sie wundern sich über meine Neugier? Ich bin Charles Lorrow. Mir geben sie meine Lohntüte, damit ich Chester Boulwer über alles berate, und wenn ich beraten will, muss ich informiert sein. Klar?«
    Ich nickte gleichgültig, und wenn ich es mir recht überlege, so hatte ich wahrscheinlich damals schon einiges von der Abneigung angenommen, die Worker gegen alle Leute mit sauberen Händen kultivieren.
    In diesem Augenblick kam Loft Crossbeen mit Jo und dem Fahrer des Jeeps aus dem Haus. Er sah Lorrow bei uns. Mir entging nicht, dass seine Mundwinkel unruhig zuckten.
    Ich beugte mich zu Boulwers Berater.
    »Hören Sie, Mister«, sagte ich laut genug, damit Crossbeen ja kein Wort entging. »Wenn Sie sich mit unserem obersten Boss so gut verstehen, dann können Sie mir sicher ’ne Unterredung mit ihm verschaffen.«
    »Selbstverständlich. Wann wollen Sie ihn sprechen?«
    Ich lachte. »Wenn es mal nötig sein sollte.«
    Die blauen Augen von Mr. Lorrow musterten mich scharf.
    »Und wann könnte es notwendig sein?«
    »Das ist doch klar! Wenn ich mal mit meinem Geld nicht mehr auskomme!«
    Crossbeen gab dem Fahrer einen Wink. Der Mann eilte auf den Jeep zu, klemmte sich hinter das Steuer und ließ den Motor anspringen.
    »Sie sind ein witziger Bursche«, sagte Lorrow, aber er sagte es im Ton einer Frage. Der Jeep fuhr an. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass der Mann uns aufmerksam nachblickte.
    »Und?«, fragte Phil.
    Ich zuckte die Achsel. »Vielleicht habe ich einen Nagel eingeschlagen. Vielleicht habe ich auch nur meinen Daumen getroffen.«
    ***
    Freitagabend in Sonoita! Kein Laden war geschlossen. Alle Schaufenster waren beleuchtet. Die Türen zu den Klubs, Bars, Spielsälen standen weit offen. Die Girls lächelten unter einer doppelten Schicht Schminke. Sonoita war aufgewacht, denn die Oil-Worker waren in der Stadt, und jeder trug einen Wochenlohn in den Taschen.
    Phil und ich gingen in die Honey Bar.
    Wir fanden einen Ecktisch, ließen eine Flasche Bourbon kommen und machten uns darüber her.
    So tot der Laden gestern gewesen war, so hoch schlugen heute die Wogen. Sämtliche Mädchen saßen an irgendwelchen Tischen. Um uns kümmerte sich niemand.
    Nur zufällig sah ich, dass ein Kellner sich zu einem großen, schwarzhaarigen Girl beugte und ihm etwas zuflüsterte. Das Girl hatte die Männer, an dessen Tisch es saß, bereits bis zum Sekt getrieben. Jedenfalls drehte es den Kopf und sah mich eine Sekunde lang an. Der Kellner verschwand.
    Die Schwarzhaarige wechselte ein paar Worte mit einer hochblonden Kollegin, und auch die Blonde schoss einen Blick auf uns zu. Damit schien die Sache erledigt zu sein.
    Zehn Minuten später aber standen die Mädchen auf, trotz des Protestes ihrer Gastgeber. Sie steuerten die Waschräume an, und als sie wieder auftauchten, kümmerten sie sich nicht mehr um die Leute, die so tief für sie in die Taschen gegriffen hatten, sondern zwängten sich an den Tischen und Stühlen vorbei auf uns zu. An unserem Tisch warfen sie Anker, und sie lächelten dabei etwa so süß wie eine Schiffsladung voll Honig.
    »Ich denke, ihr freut euch über ein wenig Gesellschaft. Jungs«, flötete die Schwarzhaarige in einem Englisch, das einem kalte Schauer über den Rücken jagte.
    Ich trat Phil, der eine unfreundliche Antwort geben wollte, kräftig auf den Fuß. Bevor er sich von seiner Überraschung erholt hatte, hing ihm die Blonde am Hals und versicherte immer wieder: »Ich liebe Champagner! Bitte, kaufe Champagner! Ich liebe so sehr!«
    Wirklich, der Job eines G-man ist oft hart. Meine Schwarzhaarige war nicht viel zurückhaltender als Phils Blonde. Im Handumdrehen stand ein Viertel unseres Wochenlohns in Gestalt von Sektflaschen auf dem Tisch.
    Phil versuchte immer wieder, von mir herauszubekommen, warum ich plötzlich gegen unsere Gewohnheiten gehandelt hatte. Aber er kam nicht dazu, auch nur eine Frage loszuwerden. Er hatte alle Hände voll zu tun, sich die Blonde wenigstens einigermaßen vom Leibe zu halten.
    »Tanzen?«, sagte meine

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