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0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
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größer sein mochte, besaß ein auffällig vorspringendes Kinn und stark vorstehende Backenknochen, die seinem Gesicht ein slawisches Aussehen verliehen.
    Sie setzten sich ohne einen Gruß, ohne ein Kopfnicken an meinen Tisch und starrten mir ins Gesicht. Ihr Blick erinnerte mich an Drillbohrer. Ich probierte ein Lächeln, aber sie reagierten nicht darauf.
    Inzwischen war auch der Keeper zu einer gewissen Tätigkeit erwacht. Er hatte drei Gläser gefüllt, brachte sie auf einem Tablett, stellte sie wortlos auf den Tisch und ging wieder.
    Die beiden Männer kippten sich das Zeug kommentarlos hinter die Binde. Ich betrachtete das dritte Glas als Aufforderung, mitzuhalten, nahm es und sagte: »Cheerio!«
    Das »Cheerio« blieb ohne Echo. Ich goss den Drink hinunter.
    Ziemlich gleichzeitig setzten wir die Gläser auf.
    Der Größere wischte sich den Mund mit dem Ärmel seiner feinen Jacke ab.
    »Du heißt Jerry Cotton?«, fragte er.
    Ich nickte.
    Er griff in die Tasche, zog ein schmales Bündel Dollarnoten auf der Tasche und schob es mir hinüber.
    »Wenn die South Freiwillige sucht, die dem ›Salamander‹ helfen sollen, meldest du dich.«
    Ich blätterte das Bündel durch. Es waren zwanzig Scheine zu zwanzig Dollar.
    »Was soll ich dafür tun?«
    »Dich melden!«, blaffte der Kleinere. »Hast du nicht verstanden.«
    Ich hielt es für besser, verstanden zu haben.
    »Okay«, sagte ich und stopfte die Dollars in die Tasche.
    »Du hörst wieder von uns«, sagte der Große und machte Anstalten aufzustehen.
    »Augenblick noch«, stoppte ich ihn. »Ich habe ’nen Kumpel, mit dem ich schon einige Zeit zusammen bin. Wenn ich mich für einen Job bei dem ›Salamander‹ melde, wird er sich ebenfalls melden wollen.«
    »Interessiert uns nicht«, lautete die Antwort.
    Sie standen tatsächlich auf.
    »Ich fände es nett, wenn ihr mir wenigstens eure Namen nennen würdet.«
    Sie sahen mich an, als hätte ich von ihnen verlangt, sie sollten auf der Stelle aus ihren Anzügen steigen.
    Der Mann mit dem slawischen Aussehen stützte beide Fäuste auf den Tisch und beugte sich zu mir hinunter.
    »Mein Junge, Neugier kann ’ne tödliche Krankheit sein. Merke dir das genau! Und hänge dir ein Sicherheitsschloss an deinen Mund!«
    ***
    Am Montag, als wir müde von der Arbeit ins Camp stolperten, leuchtete ein neuer Anschlag vom Schwarzen Brett, auf dem die Company ihre Mitteilungen an die Worker zu veröffentlichen pflegte. Eine Gruppe von Männern drängte sich davor, und sie gaben ihre Meinung laut und ohne Hemmungen von sich.
    »Ich sage euch, es ist ’n Todeskommando. Ich war in Texas einmal dabei, als sie versuchten, eine brennende Quelle auszublasen. Vier Leute kamen dabei um.«
    »Aber sie bieten eine hundertprozentige Gefahrenzulage.«
    »Erkundige dich lieber, wie hoch die Rente ist, die sie deiner Witwe zahlen.«
    »Habe keine Witwe. Meinetwegen können sie die Rente gleich ins Chico Chico bringen!«
    Wir drängten uns durch, um lesen zu können. Der Text lautete: »Die South Company hat den Spezialisten Ted Wagh zur Löschung des Brandes des Bohrlochs 3 engagiert. Für Hilfsarbeiten im Rahmen der Löschoperationen werden zwanzig kräftige und zuverlässige Leute gesucht. Die Arbeiten stehen unter der Leitung von Mr. Wagh. Für alle Sicherheitsmaßnahmen ist gesorgt, dennoch bezahlt die Firma eine Gefahrenzulage von hundert Prozent des normalen Arbeitslohnes. Der Sondereinsatz wird etwa drei Wochen in Anspruch nehmen. Interessenten werden gebeten, sich im Einsatzbüro, Baracke 1, bei Mr. Lewman zu melden.«
    »Deine Freunde aus dem Oil Inn waren gut informiert«, sagte Phil leise.
    »Okay, ich werde mich also melden.«
    »Ich auch«, erklärte er.
    Über diesen Punkt hatten wir uns während des ganzen Wochenendes gestritten. Er hatte behauptet, es sähe wahrscheinlicher aus, wenn er mitmache. Ich hatte die gegenteilige Ansicht vertreten.’ Ich versuchte noch einmal, Phil zu überzeugen, aber es war nichts zu machen, und so marschierten wir gemeinsam zur Baracke 1.
    Mr. Lewman war einer der Beamten aus den Verwaltungsbungalows, der uns am Freitag unseren Lohn auszahlte.
    Wir waren nicht die ersten, die sich meldeten, und als wir an der Reihe waren, sahen wir, dass hinter Lewman der schlaksige Charles Lorrow am Fenster lehnte.
    »Ich will mich für die Feuersache melden«, sagte ich und nannte meinen Namen und die Arbeitsnummer. Beides trug Lewman in die Liste ein.
    Lorrow stieß sich vom Fenster ab.
    »Wir kennen uns doch,

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