0255 - Sperrzone Andromeda
Sonne, immer auf der alten Kreisbahn des Planeten. Ooch und ich konzentrierten uns auf einfallende Impulse, aber es dauerte fast eine Stunde, ehe wir etwas empfingen. Es waren sehr schwache und unregelmäßige Impulse. Ooch und ich peilten die Quelle an, Bork steuerte nach unseren Angaben.
Und dann sahen wir es.
Mitten im Raum schwebte ein winziger Punkt. Er sah aus wie ein kleiner Asteroid. Er raste mit unvorstellbarer Geschwindigkeit dahin, - genau auf die Sonne zu, in die er unweigerlich hineinstürzen würde.
Börk ging näher heran.
Meine letzten Zweifel schwanden, als wir das Objekt deutlich auf den Bildschirmen hatten. Die Größe stimmte, und auch die Kugelform. Die Blase enthielt Atemluft in konzentrierter Form und das Neugeborene - meinen Sohn."
Gucky schwieg. Kalak schien etwas fragen zu wollen, aber wiederum sagte er nichts, sondern wartete.
Gecko und ich sprangen gemeinsam nach draußen. Wir fingen die Kugel telekinetisch ein und brachten sie ins Schiff. Sie bestand aus einem weichen, aber sehr widerstandsfähigen Material.
Während Börk Kurs auf die Erde nahm, kümmerten sich Gecko, Ooch und ich um die Kugel. Sie widerstand allen Versuchen, sie zu öffnen. Auch die Gedankenimpulse aus ihrem Innern waren verstummt. Aber manchmal, wenn man genauer hinsah, entdeckte man zuckende Bewegungen auf ihrer Oberfläche.
Rhodan berichtete, daß Iltu wohlbehalten und guter Dinge sei, was man in jenen Stunden von mir nicht behaupten konnte.
Wir rasten zur Erde und erreichten sie wenige Stunden später. Der Moskito war schrottreif, aber das war mir in jenen Augenblicken völlig egal. Die Kugel wurde ins Krankenhaus gebracht. Als Iltu sie sah, an sich riß und an die Brust drückte, geschah es. Die Haut der Kugel platzte auf" und ein kleiner Mausbiber, nicht größer als die Hand eines Menschen, fiel auf die Bettdecke.
Ich werde Rhodans Gesicht nie vergessen, das er in diesem Augenblick machte. Sein Blick wanderte immer wieder von mir zu meinem Sohn und zurück. Ich habe noch nie in meinem Leben ein derart erstauntes Gesicht gesehen.
Dabei war mein Sohn wirklich ein Prachtexemplar. Meine und Iltus Schönheit schienen sich in ihm verdoppelt zu haben. Er hockte auf der Bettdecke und sah sich interessiert nach allen Seiten um. Als Sekunden später Bully das Krankenzimmer betrat, stieß mein Sohn einen entsetzten Piepser aus und verkroch sich unter Iltus Decke. Das wiederum konnte ich als Beweis für die bereits vorhandene Intelligenz meines Sohnes werten - und für seine Menschenkenntnis.
Ja, eigentlich wäre das alles. Wie du siehst, Kalak, die Sache mit unserem Nachwuchs ist nicht so einfach. Wenn alle Mausbiber heiraten, können wir eine ständige Geburtenflotte um die Sonne Tramps kreisen lassen. „ Kalak lächelte. Er fragte: „Kompliziert, zugegeben Aber was hat das damit zu tun, daß Mausbiber sich nur langsam vermehren?"
„Es dauert so lange, Kalak, schrecklich lange. Ich habe nun einen Sohn. Vor fünfzig Jahren werde ich keinen zweiten haben. Mehr als zwei oder drei Kinder kann eine Mausbiberfrau in ihrem Leben nicht bekommen."
Kalak lächelte plötzlich nicht mehr.
„Die Natur hält immer die Waage Gucky. Wem sie tausend Nachkommen im Jahr gibt, dem schenkt sie kein langes Leben. Wem sie aber nur zwei Nachkommen in einem Jahrhundert schenkt... Gucky, wie alt wirst du?"
Gucky grinste.
„Das wurde ich schon oft gefragt, aber ich habe diese Frage niemals beantwortet." Sein Nagezahn kam hervor und bewies, wie gut die Laune seines Besitzers war. „Und dir werde ich es auch nicht sagen."
„Wenn ich die Relationen berücksichtige und annehme, daß du in dieser Rechnung keine Ausnahme bist würde ich auf tausend Terrajahre tippen. Beachtlich, Kleiner, sehr beachtlich.
Wie heißt dein Sohn eigentlich?" wollte Kalak wissen.
„Keine Ahnung."
„Was sagst du? Keine Ahnung? Du weißt den Namen deines Sohnes nicht mehr?"
„Nie gewußt, Kalak. So einfach ist das nicht. Es gibt tausend Vorschläge - Michl, Rabauke, Ulfi, Fux oder gar Alexander. Alle nicht akzeptabel. Mein Sohn soll einen Namen erhalten, wie es ihn noch niemals gab. Mir wird schon einer einfallen. Ich dachte an Rene."
„Ach, das ist ein neuer Name? Ich kann mich aber entsinnen, daß ich den Namen schon mal irgendwo hörte. Der Mechaniker..."
Gucky war nie um eine Ausrede verlegen.
„Wenn ich jemand Rene nenne, so ist das etwas anderes. Dann ist dieser Rene nur einmal vorhanden, und wenn es tausend andere gibt. Aber ich werde
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