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0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

Titel: 0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen
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mich ins Visier genommen hätte. Um also zu verhindern, dass der Mann uns Dinge ausplauderte, die der Organisation gefährlich werden konnten, erschoss er logischerweise den eigenen Mann.«
    »Das ist zweifellos das Motiv«, stimmte Gailing zu. »Aber alle diese Überlegungen helfen uns nicht weiter. Wir können jetzt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit annehmen, dass Cummon ermordet wurde, weil er seine Spur der Rauschgifthändler gefunden hatte; dass seine Frau umgebracht werden sollte, weil die Gangster fürchteten, Cummon könne ihr etwas von seiner Entdeckung erzählt haben; und schließlich, dass Verlaine erschossen wurde, damit er nicht auspacken konnte. Aber diese drei Fälle haben eines gemeinsam: Sie lassen uns völlig im Dunkeln tappen! Wer steckt dahinter? Wer gehört überhaupt zu dieser Organisation? Wer ist der Boss? Wer sind die Unterführer, wenn es welche gibt? Welcher Art sind die Fäden, die zum Vergnügungspark führen?«
    »Ich wüsste eine Möglichkeit, wie wir wenigstens ein paar Antworten auf diese Fragen finden könnten«, sagte ich.
    Wieder sahen mich alle an. Ich zuckte die Achseln.
    »Natürlich kann ich mich für einen Erfolg nicht verbürgen. Aber wir sollten es wenigstens versuchen.«
    »Was?«, bellte Gailing ungeduldig.
    »Es kann sein, dass nur ein Süßwarenverkäufer in dem Vergnügungspark die Tüten mit den Morphiumampullen zwischen den Erdnüssen verkaufte«, sagte ich. »In diesem Fall hätten wir Pech gehabt, weil dieser eine Mann jetzt tot ist. Aber vielleicht gibt es auch andere Süßwarenverkäufer, die mit im Geschäft drinstecken. Das lässt sich doch ganz leicht feststellen: Wir müssen nur schlagartig alle Süßwarenverkäufer in dem Park festnehmen. Danach verhören wir sie. Wir können sie auch ohne Haftbefehl vierundzwanzig Stunden festhalten. In dieser Zeit müsste es doch möglich sein, die Spreu vom Weizen zu trennen.«
    »Das ist so ziemlich das Einzige, was wir im Augenblick tun können«, nickte der Lieutenant von der Mordkommission. »Ich bin dafür, dass wir es sofort tun. Wie viele Leute werden wir brauchen, Agent Cotton?«
    »Augenblick«, sagte ich, »das werden wir gleich wissen.«
    Ich ging zum Telefon und rief Gregory an. Seine Sekretärin verband mich, nachdem ich ihr plausibel gemacht hatte, dass ich einer von den beiden FBI-Beamten sei, die kürzlich mit ihrem Boss gesprochen hatten.
    »Was wollen Sie, G-man? Ich habe keine Zeit!«, knurrte Gregory durch die Leitung.
    »Nur eine bescheidene Auskunft«, erwiderte ich. »Wie viele Süßwarenverkäufer beschäftigen Sie zurzeit?«
    »Mann, Sie haben Nerven!«, röhrte Gregory. »Warum fragen Sie mich nicht, wie viel Haare mein sechzehnter Wächter auf dem Kopf hat? Woher soll ich das wissen? Den-Verkauf dieses Krimskrams leitet Joey Oddman. Fragen Sie ihn. Der wird wissen wie viel Verkäufer er im Augenblick herumlaufen hat.«
    »Schön, dann verbinden Sie mich mit ihm.«
    »Augenblick!«, knurrte Gregory.
    Aus dem Augenblick wurden geschlagene fünf Minuten, bis sich endlich eine etwas zitterige Stimme mit dem Namen meldete, den Gregory mir genannt hatte. Ich wiederholte meine Frage und bekam anstandslos die Antwort: »Seit Montag arbeiten bei mir neun Verkäufer - das heißt - eh - es sind nur noch acht. Einer hatte vor ungefähr zwei Stunden einen Unfall, und vor Morgen werde ich wohl kaum einen Ersatz kriegen können.«
    »Danke für die Auskunft«, sagte ich, drückte die Gabel des Telefons nieder und ließ sie wieder hochschnellen. Nachdem ich LE-5-7700 gewählt hatte, sagte ich: »Hier ist Cotton. Verbinden Sie mich, bitte, mit Mister High.«
    Eine halbe Minute später hatte ich den Chef an der Strippe.
    »Ich brauche vorübergehend vierzehn G-men, Chef«, sagte ich. »Wir müssen in der Sache des ermordeten Detectives aus Brooklyn möglichst schlagartig acht Männer festnehmen.«
    Einen Augenblick herrschte Stille in der Leitung. Dann ertönte wieder Mister Highs ruhige Stimme: »Die vierzehn Mann werden in fünf Minuten hier aufbrechen, Jerry! Viel Erfolg!«
    Ich legte den Hörer auf und blickte auf die Uhr. Nachdem ich kurz die Zeit überschlagen hatte, sagte ich: »In anderthalb Stunden haben wir die acht Verkäufer hier.«
    ***
    Um Zeit zu sparen, fuhren Phil und ich schon vor. Captain Moore hatte versprochen, unsere vierzehn Kollegen von ihrer Arbeit zu unterrichten, sobald sie beim Revier ankamen.
    Es war kurz nach vier Uhr nachmittags, als wir Gregorys Verwaltungsgebäude auf

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